Abwehr von Himmelskörpern: Asteroidensplitter könnten immer noch gefährlich werden
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Abwehr von Himmelskörpern: Asteroidensplitter könnten immer noch gefährlich werden
Die kleine Dart-Raumsonde konnte einen großen Asteroiden ablenken. Die Trümmer nach dem Aufprall sind dann das nächste Problem.
Im Herbst 2022 konnte die Raumsonde Dart erfolgreich einen großen Asteroiden ablenken. Dimorphos war zwar kein für die Erde gefährlicher Himmelskörper. Er wäre aber groß genug dafür gewesen. Es scheint zudem, als generierte die Dart-Mission aus einem großen Problem viele kleinere Probleme. Die durch den Aufprall erzeugten Splitter und Felsbrocken könnten im Ernstfall großen Schaden anrichten.
Im Fall eines theoretischen Zusammenpralls mit der Erde müsste die Menschheit mit vielen kleineren Asteroidenteilen rechnen. Durch ihre hohe Geschwindigkeit hätten sie eine Energie, die der Explosion der Hiroshima-Atombombe entsprechen würde. Das hat eine Studie der University of California (Ucla) herausgefunden. Dabei wurden vom Hubble-Weltraumteleskop geschossene Bilder untersucht.
"Die Bilder zeigen eine weitreichende Population von bewegenden Felsen. Der größte von ihnen ist etwa sieben Meter breit", schreibt das Forschungsteam. Die Felsen haben in etwa eine Masse in Höhe von 0,1 Prozent von Dimorphos. Außerdem sollen sie wohl nur einen kleinen Teil der kinetischen Energie erhalten haben, die von der Dart-Sonde ausging.
Weitere Ergebnisse soll Esa-Mission liefern
Insgesamt 37 Felsbrocken sind über das Hubble-Teleskop sichtbar. Offenbar lagen diese bereits auf der Oberfläche von Dimorphos, bevor der Aufprall der Dart-Sonde sie vom Hauptasteroiden abheben ließ. Das suggerieren zumindest Bilder, die von der Sonde zwei Sekunden vor ihrem Aufprall geschossen wurden.
Die Felsbrocken und Dimorphos selbst waren nie eine Gefahr für die Erde gewesen. Im Falle einer wirklichen Asteroidenabwehr wird aber klar: Das Problem kann dadurch nicht vollständig behoben werden.
2026 soll die Esa-Sonde Hera erneut zu Dimorphos fliegen und dort weitere Informationen sammeln. Dann können auch mehr Erkenntnisse dabei helfen, die Erde vor einem katastrophalen Asteroideneinschlag zu schützen.