[mannix70]

Solarenergie gilt neben Windkraft als die Energiequelle der Zukunft: Im vergangenen Jahr ist nicht nur der Bedarf an Photovoltaik gestiegen, es sind auch die Preise für Solarstrom gesunken. Die Internationale Energieagentur (IEA) korrigierte jüngst ihre bisherigen Prognosen für die Kostenentwicklung von Solarenergie erneut nach unten und sprach in ihrem aktuellen Bericht von einem steigenden Bedarf. Bislang decken Wind- und Solarenergie rund 42 Prozent des Energiebedarfs in Deutschland, in der EU sind es rund 21 Prozent.

Dementsprechend wird Solarenergie aus vielen Perspektiven erforscht – wie Photovoltaik beispielsweise möglichst naturverträglich gestaltet wird, wie sie zu einer möglichst sicheren Versorgungsquelle wird und keine weiteren Schadstoffe enthält.

Hier finden Sie die wichtigsten Fragen rund um Solarenergie und ihre Antworten aus Sicht von Wissenschaft und Verbraucherschutz.

Wie umweltfreundlich ist Solarenergie wirklich?

Photovoltaik gilt in der Wissenschaft als sehr umweltfreundlich, selbst im Vergleich zu weiteren erneuerbaren Energieträgern wie Biomasse, Geothermie und Wasserkraft. Gegenüber fossilen Energien sind die Unterschiede in der CO2-Intensität erheblich: Während Solarstrom rund 60 Gramm CO2 pro Kilowattstunde freisetzt, sind es bei fossilen Kraftwerken wie Braun- und Steinkohle rund 1.000 Gramm.

Und selbst dieser Ausstoß ließe sich noch verringern, sagt Harry Wirth, Bereichsleiter für Photovoltaik, Module und Kraftwerke am Fraunhofer ISE, im Gespräch mit unserer Redaktion. Je mehr erneuerbare Energien bereits in der Produktion der Photovoltaik-Module verwendet werden, umso besser sei letztlich auch die Umweltbilanz der Solaranlage. Werden Module beispielsweise aus dem Ausland importiert, erhöhen sich die Emissionen, die für ein Produkt ausgestoßen werden.

Außerdem gilt in der EU eine Rücknahmeregelung für Photovoltaik-Module, Hersteller müssen sich also verpflichten, eine bestimmte Quote an kostenlosen Rücknahmen zu gewährleisten. "Insgesamt hat die Industrie das Thema Recycling sehr ernst genommen", sagt Wirth.

Durch ein spezielles Recyclingsystem landeten die Module nicht auf üblichen Deponien, sondern würden an bestimmte Betriebe weitergeleitet, welche die einzelnen Stoffe trennen und wiederverwerteten. Manche Teile der Module könne man allerdings noch nicht kostendeckend wiederverwerten, erklärt Wirth, darunter fielen beispielsweise Kupfer, Silizium und kleine Mengen an Silber. Doch auch hier werde geforscht, um die Recyclingquote weiter auszubauen.

Enthalten Solaranlagen gefährliche Stoffe?

Tatsächlich enthalten manche Photovoltaik-Module kleine Mengen an Blei, die sich zum Teil in den Solarzellen selbst oder in dem Stoff befinden, mit dem sie verlötet werden. Wirth schätzt den Marktanteil solcher Module als relativ hoch ein, auch, da Photovoltaik-Module noch nicht unter entsprechende EU-Richtlinien fallen, die den Einsatz von Blei in Produkten verbieten.

"Dabei ist es heute technisch kein Problem mehr, auf Blei zu verzichten", sagt Wirth. Es gebe viele Produkte und Technologien, die ohne Blei in Solaranlagen auskommen. So werden Solarzellen beispielsweise geklebt statt gelötet, um auf Blei in der Modulproduktion zu verzichten.

Wie man den Unterschied als Privatverbraucher erkennt? Manche Unternehmen werben bereits mit bleifreien Modulen, ansonsten rät Wirth: "Einfach beim Hersteller erkundigen – das erzeugt dann auch die Nachfrage, die der Markt in diesem Bereich braucht."

Wie naturverträglich sind Solaranlagen?

Julia Wiehe ist Wissenschaftlerin am Institut für Umweltplanung an der Leibniz-Universität Hannover und beschäftigt sich damit, wie erneuerbare Energien besonders effizient und gleichzeitig naturverträglich eingesetzt werden können. Am sinnvollsten sei nach wie vor die Nutzung auf dem Dach, da Solarzellen hier keine Auswirkungen auf Landschaft und Natur hätten.

Allerdings werde das vorhandene Potenzial an Dachflächen in Deutschland bislang nicht wirklich genutzt. Das liege auch daran, dass die sogenannte Eigenverbrauchsumlage es für manche Anlagenbetreiber wirtschaftlich lohnenswerter macht, ihre Anlage auf eine bestimmte Größe zu beschränken. Jedoch, sagt Wiehe, sei eine naturverträgliche Energiewende nur möglich, wenn tatsächlich alle nutzbaren Dachflächen für Photovoltaik zur Verfügung stünden.

Ist Photovoltaik teuer?

Insgesamt wird Solarstrom immer günstiger und wer diesen aus Eigenverbrauch beziehen kann, zahlt hierfür deutlich weniger als für Strom aus fossilen Energiequellen. Für kleine Anlagen trifft diese Preisersparnis aber nicht unbedingt zu. So stellte eine Studie der Hochschule für Technik und Wissenschaft (HTW) Berlin im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW fest, dass kleinere Photovoltaik-Anlagen im vergangenen Jahr sogar teurer geworden sind.

Solaranlagen, die bis zu vier Kilowatt Leistung erbringen, sind nach diesen Berechnungen kaum noch rentabel. Hier raten die Verbraucherschützer, möglichst viel der vorhandenen Fläche mit Modulen zu belegen, um die Anlage lohnenswerter zu gestalten. Die Kosten für größere Anlagen ab zwölf Kilowatt Leistung hätten sich hingegen um rund fünf Prozent reduziert.

Für wen lohnt sich Photovoltaik?

Am einfachsten ist es aus rechtlicher Sicht für Hauseigentümer, in eine eigene Solaranlagen zu investieren. "Wenn Sie sehen, dass Sie auf Ihrem Haus ein Schrägdach haben, das grob nach Süden ausgerichtet ist, stehen die Chancen für eine lohnende Photovoltaik-Anlage erstmal ganz gut", sagt Wirth.

Generell lohnt sich eine Anlage umso mehr, wenn viel Solarstrom auch direkt vom Eigentümer verbraucht werden kann. Für eine erste Orientierung, wie hoch die Rendite einer eigenen Anlage ausfallen würde, bietet beispielsweise Stiftung Warentest einen Renditenrechner an, der verschiedene Faktoren wie den erwarteten Stromertrag, die Anschaffungskosten, den Eigenverbrauchsanteil und die Strompreisentwicklung miteinbezieht.

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[MunichEast]

Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter mit kleinen Anlagen über Wechseltrichter. Keine Genehmigung bis 600 Watt oder nennenswerte Montage nötig. Aufstellen und einfach in die eigene Steckdose einstecken. Ab 400 Euro gibt es diese 600 Watt plug & play Anlagen. Lebensdauer in der Regel rund 20 Jahre.

[gerhardal]

Aufstellen und einfach in die eigene Steckdose einstecken.

Ganz so einfach ist es nicht. Auch diese Anlage müssen bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden...

[MunichEast]

Zitat von gerhardal

Ganz so einfach ist es nicht. Auch diese Anlage müssen bei der Bundesnetzagentur angemeldet werden...

Welche jeder ausfüllen kann und es ist nicht Genehmigungspflichtig. Das liegt wieder an der fehlenden Umsetzung der Europ. Bagatellgrenze in Deutschland. Hat Österreich zum Beispiel gemacht und es zeigt sich, wie in vielen Bereichen eine permanente Erschwernis für die breite private Anwendung von Solar- oder Windkraftanlagen. Ein Bekannter wollte in seinem Bergbach ein Wasserkraftwerk selbst bauen, da tobte der bayerische Antsschimmel.

[Kirkwscks4eva]

Das Problem dürfte sein:

- viele Dächer können diese Module gar nicht tragen, sei es weil nicht stabil genug, weil nicht schräg genug, Schräge zur Wetterseite...
- die Kosten für diese Module werden auf die Mieter umgeschlagen, ergo: Miete erhöht sich
- die Pflege und Instandsetzungskosten sind in den Nebenkosten der Miete drin

[gaston70]

Solange der Vermieter mit den Strompreisen von Yellow und Co. in direkter Konkurrenz steht, sehe ich keinen Anreiz für die Mietergemeinschaft, gemeinsam in die Solarenergie einzusteigen.

Ich sehe dafür eine riesige qm - Zahl an Hallendachfläche in Deutschland brach liegen.

[MunichEast]

Es geht aber voran, die Stadtwerke München haben letztes Jahr über 4,5 Terawattstunden Ökostrom erzeugt. das ist mehr als alle Privathaushalte und die UBahn benötigen.[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Es ist halt nicht nachvollziehbar warum die Bundesregierung mit der Förderung von privaten erneuerbaren Energieanlagen und Hilfestellungen so massiv auf der Bremse steht.

[Draalz]

Zitat von Kirkwscks4eva

Das Problem dürfte sein:

- viele Dächer können diese Module gar nicht tragen, sei es weil nicht stabil genug

Mir deucht, dass hier die Handwerkskunst deutscher Zimmermänner verkannt wird. In dem Dorf, in dem ich aufwuchs, tragen Scheunen, die mitunter über 300 Jahre auf dem Buckel haben, Photovoltaik.

[Kirkwscks4eva]

Zitat von Draalz

Mir deucht, dass hier die Handwerkskunst deutscher Zimmermänner verkannt wird. In dem Dorf, in dem ich aufwuchs...

Dann sei froh dass Dir noch nicht Teile des Daches eingestürzt sind weil die Ziegel zu schwer waren. (Vorher war Dachpappe darauf.)

[Draalz]

Zitat von Kirkwscks4eva

(Vorher war Dachpappe darauf.)

Naja, als die von mir genannten Scheunen gebaut wurden, gab es noch keine [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].
Der Dachstuhl wurde lediglich mit schweren Balken gezimmert, verlattet und mit Dachzieglen belegt.

[Kneter33]

Das Gewicht einer Anlage heute beträgt ca. 15-20% von dem was Dächer aushalten müssen.
Also ist noch Luft genug nach oben bevor son Dach einstürzen würde.
Erzähl bitte nicht immer solche Märchen Kirkwscks4eva sondern informiere Dich mal richtig.

[bambamfeuerstein]

würd emal sagen, es kommt auf größe des daches, lage auf dem dach, lage des hauses, position des hauses, winkel des daches, art des daches.

schnee, wind, etc. dürften sich schon so auswirken, das man je nach situation nen statiker holen sollte.

ist nicht erst vor paar jahren ne turnhalle wegen der solaranlage und entsprechendem schnellfall zusammengestürzt, stand doch mal ganz groß in den medien, soweit ich wiess?

ps.: hab das bild gefunden, war doch ein wohnhaus:

[Kneter33]

Die Statik überprüft jede gute Firma vorher und die ist auch im Preis der Anlage inklusive mit drinne.
Die Anlagen werden immer leichter heute und Firmen wie Tesla bieten inzwischen Sachen an wo durch die Ziegel der Strom gewonnen wird.
Also kommen nur neue Ziegel aufs Dach und keine extra Kollektoren mehr.

[MunichEast]

Den Statiker hätte ich gejagt !

[Kirkwscks4eva]

Zitat von Kneter33

Das Gewicht einer Anlage heute beträgt ca. 15-20% von dem was Dächer aushalten müssen.

Man merkt, Du hattest Deine frühere Heimat nicht in der DDR wo sehr vieles... sagen wir einmal improvisiert werden musste, so auch die Dächer der Bauten.

Bei mir war es eigentlich nur der Gedanke dass nicht jedes Wohnhaus für eine Solaranlage auf dem Dach geeignet ist.

Bambamfeuerstein hat auch etwas treffendes dazu geschieben.

Mag sein dass es bei den neueren und Neubauten möglich ist wenn das Haus mit Dach dann richtig gebaut ist von der Lage, Richtung, Schräge...


@Kneter33:

Es mag sein dass die Solaranlagen nur 10-20 % des Gewichtes ausmachen die ein Dach tragen muss. Hinzu kommt aber noch das Gewicht der Ziegel. Wegen des Okays von Statikern: Mich würde interessieren ob bei dem von bambamfeuerstein geposteten Foto da auch ein Statiker geprüft hat ob das Wohnhaus überhaupt geeignet ist für eine Solaranlage auf dem Dach.


Falls jetzt jemand denkt ich wäre gegen Solarenergie, nein bin ich nicht. Im Gegenteil.

[Draalz]

Zitat von Kirkwscks4eva

Es mag sein dass die Solaranlagen nur 10-20 % des Gewichtes ausmachen die ein Dach tragen muss. Hinzu kommt aber noch das Gewicht der Ziegel.

Wie kommst Du denn darauf? Die Ziegel gehören zum Dach. Alles, was ein Dach zusätzlich tragen muss, errechnet der Architekt und nennt sich, gemeinhin, Schneelast. Je flacher das Dach ist, um so höher müsste die sein.

Zitat von Kirkwscks4eva

Wegen des Okays von Statikern: Mich würde interessieren ob bei dem von bambamfeuerstein geposteten Foto da auch ein Statiker geprüft hat ob das Wohnhaus überhaupt geeignet ist für eine Solaranlage auf dem Dach.

Wie es scheint, ist dies nicht der Fall und wenn doch, dann sollte er seinen Beruf an den Nagel hängen.
Auf dem Bild sieht man ein sehr altes Haus. Da reicht es nicht, einfach mal eben die Statik anhand der Balkenstärke zu messen, es müssen auch Materialproben des Holzes analysiert werden, denke ich.

[muavenet]

Zitat von MunichEast

Den Statiker hätte ich gejagt !

Force majeure, bitches!

[Kneter33]

Zitat von Kirkwscks4eva

Man merkt, Du hattest Deine frühere Heimat nicht in der DDR wo sehr vieles... sagen wir einmal improvisiert werden musste, so auch die Dächer der Bauten.

Die DDR gibt es aber inzwischen seit 30 Jahren nicht mehr und seit der Zeit sind die Häuser stark renoviert worden.
Was das mit der DDR soll versteh ich echt nicht.

Es sagt auch keiner das jedes Dach geeignet ist.

Genau wie Deine Sache weiter oben völlig falsch ist das solche Anlagen auf die Miete und Nebenkosten drauf gehauen werden.
Ich kann Dir z.B sagen das alle neuen Wohnblocks hier bei mir so ne Anlage auf dem Dach haben.
Dadurch werden die Etagenbeleuchtung,Aufzüge,Keller Licht,usw betrieben und der Rest wird eingespeist ins Stromnetz.
Dadurch fallen sogar die Nebenkosten und die Wartung wird durch den verkauften Strom bezahlt.
Das ist Gang und Gebe heute.

[Kirkwscks4eva]

Zitat von Kneter33

Die DDR gibt es aber inzwischen seit 30 Jahren nicht mehr und seit der Zeit sind die Häuser stark renoviert worden.
Was das mit der DDR soll versteh ich echt nicht.

Du glaubst doch nicht dass bei jedem Haus das Dach völlig neu gemacht wurde. Ehrlich, wovon träumst Du nachts?

Was das mit der DDR soll? Na die Wohnhäuser die in der DDR damals gebaut wurden. Die wurden mit der Wende und der Vereinigung ja nicht alle abgerissen.

Zitat von Kneter33

Es sagt auch keiner das jedes Dach geeignet ist.

Genau das meine ich ja die ganze Zeit, nicht jedes Haus ist geignet. Neben (!) dem Kostenfaktor für die Mieter. Wenn Du da Erfahrungen mit gemacht hast, super. Aber das muss dann pro Haus abgeklärt werden.

[MunichEast]

Lasse es doch einfach bitte. Die KfW, die Kommunen usw. fördern das und Vermieter bekommen steuerliche Absetzmöglichkeiten, Einspeisevergütung, weniger Wärme- und Stromkosten usw.. Solaranlagen erhöhen nicht die Kosten sondern senken Nebenkosten.