[MotherFocker]

Muss das etwas durchdenken...

Zitat von rullli

[...]Ich bin in den Achtzigern und Neunzigern aufgewachsen, also auch, als diese Otto Filme populär waren. Damals war Neger schon ein Begriff, den meine Generation mit den 50er/60ern verbunden hat, [...]

Ich bin in den 70igern aufgwachsen und kannte damals schon den Begriff "Neger" als nicht gerade höflich, den man lernte uns in der Schule, dass dieser Begriff nicht nur von "negro" (schwarz) sondern auch die Steilvorlage für "Nigger" ist, was auch schon in den 50igern hierzulande ein sehr negativer Begriff war.

Keine Frage, dass wir uns damals nicht so drum kümmerten wie man es heute tut, aber man sollte es zumindest kritisieren.

Es ist ziemlich unglücklich was heute teilweise unter den Hammer der Begrifflichkeiten fällt. Der Otto-Film war damals schon nicht politisch korrekt (welcher Slapstick ist das schon - "Ballermann 6" würde ich persönlich verbieten), man sollte ihn heute vielleicht nicht mehr zeigen.
(Nur nicht bei jedem "Neger" ein Piep drüber legen, wie die Ami's beim 2"fuck"^^)

Otto hat den Neger ziemlich oft verwurstet...
("Das ist Alice Schwarzer -> Das sind alles Neger.", "Und das ist Roy Black -> Das ist der König der Neger.")

Zurück zum "Neger":

Vielleicht hilft einem ja der Vergleich mit anderen Begrifflichkeiten, die Vorurteile auf Herkunft/etc. aufkommen lassen.

Wie wär's denn mit "Kartoffel"? Wird im asiatischen Raum hauptsächlich für Deutsche benutzt, weil wir eben diese gerne essen, grosse Nasen haben und die Leut' da drüben immer noch nicht wissen, dass sie südamerikanischer Ursprung ist. Jedes Mal wenn ich das höre muss ich erst etwas lächeln, bin trotzdem etwas launisch.

Da wären noch "Rothaut", "Spagetthifresser", "Schlitzauge", usw.

Wer nicht selbst betroffen ist, der sieht das natürlich völlig anders.
Da wünschte ich mir Statements von dunkelhäutigen Menschen, die im deutschen Sprachraum leben.
Allerdings nicht von Günther Kaufmann, weil leider schon tot und für mich mehr Bayer als sonst was ^^

Allerdings wird sehr oft auch übertrieben, denn da gäbe es eine lange Liste an Begrifflichkeiten, die verschwinden müssten.

Amerikaner/Berliner (Süssteil beim Bäcker), Schwobaseckel und Saupreiss, Engländer/Franzose (Werkzeug), Wienerle,

[muavenet]

Zitat von MotherFocker

Wie wär's denn mit "Kartoffel"?

Das blendet aber immer noch die ganze Baggage dieser Begriffe aus. Die ganze N-Wortgruppe sowie die anderen von dir genannten Begriffe (Rothaut, Schlitzauge) haben eine ganz andere Geschichte (strukturelle Diskriminierung) und Bedeutungsrahmen (hier insbesonere mit Bezug auf die Immutabilität und das Angeborene).

Eine simple Reframing-Übung mit Leuten, die ebenso Opfer von (deutschem) Rassismus wurden, reicht hier schon.

[Caplan]

Also Nigger, als Primaerwort ,in den 70igern, ist mir nicht gelaeufig.
Mag auch regional bedingt sein.
Da man hierzulande, ausser den hier stationieren GI's in diesen Jahren eh wenig Farbige im Alltag zu Gesicht bekam, wurde eher das Wort- Bimbo -portiert, wenn es abfaelliger sein sollte.
Farbige GI's sah man auch nicht ueberall im Land.
Und das beruhte wohl eher auf die damals auch ausgestrahlten Altfilme ( wilde Jagden in Afrika), weil Alltagskontakt, mehrheitlich kaum vorhanden.

Selbst im Fussball, ein vielgesehenes Werk der Gegenwart auch damals, spielten wieviele Farbige?
Heute selbstverstaendlich, damals eher exotisch.
Ausser Roberto Blanco, behaupte ich einmal, war wohl kaum ein Farbiger in Deutschland praesenter in den Medien.

Und die Deutschen hatten mind. 2 Namen im Ausland. Krautfresser oder Kartoffelfresser.

[Kirkwscks4eva]

Bimbo kenne ich auch noch. Im Zusammenhang mit Schwarzen, aber auch als Bezeichnung für Blondinen die dem Blondinen Klischee entsprechen (dumm wie 3 Meter Feldweg).

Roberto Blanco und Günther Kaufmann

[MotherFocker]

Also das mit der Blondine kommt absolut nur im [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] vor.
Und Du bist ja angeblich nicht aus Berlin (weil international und american sector) ^^

Du kommst vom Thema ab.

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[muavenet]

Zitat von MotherFocker

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Ich schmeiß hier mal das sprachlich Relevante aus obigem Wiki-Lemma rein (Quellenverweise sind entfernt):

Zitat von de.wikipedia.org:Afrodeutsche

Die Ausdrücke Afrodeutsche und schwarze Deutsche waren ursprünglich nur Eigenbezeichnungen der Neuen Schwarzen Bewegung, die sich zu Beginn der 1980er-Jahre bildete. Sie entstanden durch eine verstärkte Politisierung der schwarzen Bevölkerung in Deutschland und im Bestreben, externe Zuschreibungen abzulegen oder zu hinterfragen, durch Selbsterkenntnis, durch Klärung der eigenen Identität und Geschichte ein Selbstbild oder ein Selbstkonzept zu entwickeln und sich selbst einen Namen zu geben.

Die Bezeichnung afrodeutsch wurde hierbei auf Anregung der US-amerikanischen Aktivistin Audre Lorde in Anlehnung an afroamerikanisch entwickelt. Die Bezeichnungen Afrodeutsche und schwarze Deutsche stehen in einem Zusammenhang mit Konzepten des Empowerments, der Emanzipation und einer Identitätspolitik sowie der Auseinandersetzung mit Diskriminierung und Rassismus. Sie lösten oft als abwertend empfundene Bezeichnungen der Mehrheitsgesellschaft weitgehend ab („Mohr“, „Neger“, „Farbiger“). In den Rechtschreibduden wurde die Bezeichnung afrodeutsch mit der 24. Ausgabe vom Juli 2006 aufgenommen, zuvor war er im Duden-Synonymwörterbuch vertreten.

[Kirkwscks4eva]

Jetzt werden generell Rassismusvorwürfe laut für die Deutsche Fernseh/Kinolandschaft:

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Allerdings sind etliche Aussagen falsch die diese Dame trifft:

Im öffentlich rechtlichen Fernsehen würden Hauptrollen nur mit Weißen besetzt werden als Beispiel.

Sie hat wohl nie Türkisch für Anfänger gesehen? Und weiß nicht dass es inzwischen eine dunkelhäutige Tatort Kommissarin gibt?

Die Dame spielt übrigens eine der Hauptrollen in der Verfilmung des Romans Berlin Alexanderplatz. (Der Roman spielt in Berlin Ende der 20er, der Film spielt in der Gegenwart.)

Zitat von MotherFocker

Also das mit der Blondine kommt absolut nur im [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] vor.

Das erste Mal habe ich Bimbo gehört im Zusammenhang mit dem Film Manta Manta. Das ist aber schon Jahre her.

[Melvin van Horne]

Moin,

wie alles in der Medienlandschaft unterliegen auch Protestwellen der Mode. Und diese Mode ist es auch, die das eigentliche Anliegen des Protestes am Ende zerreibt.
Erinnere Dich an #meetoo. Begonnen als Protest gegen skandalöse Zustände in der Filmindustrie ist #meetoo nur noch der Aufhänger um an Publicity zu kommen. Zufällig gleichzeitig mit dem Erscheinen ihren neuen Films fällt ihr ein das der Regisseur (hier einen berühmten, zugkräftigen Namen einsetzen) ihr vor 19 Jahren lüstern auf den Arsch geguckt hat. Und sie sei danach so traumatisiert gewesen das sie eine künstlerische Blockade erlitten habe was sie daran gehindert hat, große Blockbuster zu spielen.

Die eigentlichen Opfer sind die, denen wirkliches Unrecht zugefügt wurde. Von denen redet fast niemand mehr. Das, was an Prozessen nicht zu verhindern war kann nun geräuscharm weggebügelt werden. Da fließt ein bisschen Geld und es geht weiter wie gehabt.

Und was seinerzeit #meetoo war, das ist heute Rassismus. Die wirklichen Täter müssen nichts weiter machen als etwas Geduld zu haben. Kurz die Füsse stillhalten. Die nächste Mediensau wartet schon darauf durchs Dorf getrieben zu werden. Dann noch unauffällig die Reste wegräumen und weiter gehts.

[Caplan]

Ich geb dir eine Mediensau..))
Blockbuster, die Verwendung ist mehr als unterirdisch und frevelhaft, den diese sind eigentlich fuer etwas wesentlich zerstoerisches konzipiert.

[Kirkwscks4eva]

Ich hätte noch einen Vorschlag für die Berufsempörten:

Kameruner und schwarze/weiße Amerikaner

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[csesraven]

Zitat von MotherFocker

Wie wär's denn mit "Kartoffel"? Wird im asiatischen Raum hauptsächlich für Deutsche benutzt, weil wir eben diese gerne essen, grosse Nasen haben und die Leut' da drüben immer noch nicht wissen, dass sie südamerikanischer Ursprung ist. Jedes Mal wenn ich das höre muss ich erst etwas lächeln, bin trotzdem etwas launisch.

Das ist der Punkt. Kein Film wäre erfolgreich in D, welcher als Hauptfigur einen Aisiaten hätte, der über Deutsche herzieht. Oder? Ich kenne zumindest keinen.

Die selben Deutschen, die gerne von Berufsempörten sprechen, sind nämlich total kleinkariert, wenn es um einen selbst geht. Plötzlich ist da keine Toleranz mehr vorhanden

[samotbre]

also wenn ein indigener sich cowboy klamotten anziehen ist das okay.
wenn kinder sich als indigener verkleiden ist das rassistisch.

für mich ist 2 x 8 16 und nicht (H.H.)