Autoindustrie kann Kosten für Dieselupdates absetzen
Zitat:
Die deutsche Autoindustrie kann die Kosten für die Softwareupdates bei Millionen Dieselautos steuerlich absetzen.
Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ (Samstag-Ausgabe) unter Berufung auf eine Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linken. „Die den Herstellern entstehenden Kosten sind bilanzrechtlich Betriebsausgaben der Unternehmen“, schreibt Wirtschaftsstaatssekretär Rainer Baake in einem Papier, das der Zeitung vorliegt.
Die Hersteller dürfen ihren Gewinn somit um die Kosten für die über fünf Millionen Softwarenachrüstungen mindern. Allein bei Updatekosten von 100 bis 200 Euro je Fahrzeug ließe sich der Gewinn branchenweit um bis zu eine Milliarde Euro mindern und ein dreistelliger Millionenbetrag an Steuern sparen, schreibt die „Süddeutsche“.
Keine Absetzbarkeit für Private
Auch die „Umweltprämien“ der Branche beim Kauf neuer Dieselfahrzeuge - und damit Rabatte - gelten nach Angaben aus Regierungskreisen als absetzbar. Damit dürften die Verursacher die Folgen der Abgasaffäre steuerlich geltend machen, nicht aber die Betroffenen. Unternehmen oder Privatpersonen können eine mögliche Wertminderung ihrer Fahrzeuge nicht absetzen. Das hatte die Regierung nach Beginn der Affäre im Fall Volkswagen (VW) klargestellt.
Die Opposition kritisiert das Vorgehen heftig. Die Autokäufer blieben auf ihrem Schaden sitzen und mit ihren Steuern werde die Autoindustrie alimentiert, sagte Linken-Verkehrspolitiker Herbert Behrens. Beim Dieselgipfel von Bund, Ländern und Autobranche Anfang August hatten die deutschen Hersteller neue Abgassoftware für zusätzliche 2,8 Millionen Wagen zugesagt. Bei 2,5 Millionen VW-Dieseln ist das amtlich angeordnet.