[mysteryy]

Die Unterbrechung war kurz, aber die Welt schaute zu: Vier Flitzer stürmten beim WM-Endspiel in Moskau aufs Spielfeld. Die Aktivistengruppe "Pussy Riot" steckte dahinter - mit klaren politischen Forderungen.

Vier Flitzer haben beim Finale der Fußball-WM zwischen Frankreich und Kroatien für eine kurze Unterbrechung gesorgt. Die russische Polit-Punk-Gruppe "Pussy Riot" teilte kurz danach über die Sozialen Medien mit, die Frauen auf dem Spielfeld seien ihre Mitglieder gewesen.

"Vier Mitglieder von 'Pussy Riot' im Finale der Fußball-WM", schrieb die Gruppe bei Facebook. Dazu stellte sie eine Liste von Forderungen auf: Politische Gefangene sollten freigelassen werden, Festnahmen bei Kundgebungen sollten aufhören, das Land brauche mehr politischen Wettbewerb.

Drei Frauen und ein Mann festgenommen

Die Moskauer Polizei bestätigte die Festnahme von drei Frauen und einem Mann. Sie seien auf eine Wache gebracht worden. Die Agentur Interfax meldete, ein Anwalt sei unterwegs zu den Festgenommenen.

ARD-Korrespondentin Golineh Atai zitiert auf Twitter russische Medienberichte, nach denen ein Polizist im Verhör zu einer Aktivistin gesagt haben soll, dass er es bedauere, dass es nicht 1937 sei, das Jahr, in dem der damalige Präsident Josef Stalin die sogenannten Säuberungswellen in der Sowjetunion befahl.

Die vier Flitzer trugen Uniformen, die an Polizisten erinnerten, und rannten fröhlich winkend mitten im Finale auf den Platz - wurden aber schnell von Sicherheitsleuten aufgehalten. Einer Aktivistin gelang es zuvor noch, mit Frankreichs Superstar Kylian Mbappe abzuklatschen. In ihrem Schreiben nannte "Pussy Riot" die Aktion "Der Polizist kommt ins Spiel".



Nur kurze Spielunterbrechung

Der argentinische Schiedsrichter Nestor Pitana schien die Flitzer im ersten Moment nicht bemerkt zu haben, stoppte die Partie dann aber doch für kurze Zeit. Nachdem die Sicherheitskräfte die Störerinnen und den Störer vom Platz geführt hatten, wurde die Begegnung fortgesetzt.

Die Punkgruppe "Pussy Riot" hat in der Vergangenheit immer wieder kremlkritische Aktionen an öffentlichen Orten inszeniert. 2012 wurden drei Aktivistinnen nach einem "Punk-Gebet" in einer Kirche verhaftet, wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" verurteilt und später begnadigt.

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Mutige Leute.. Ich würde mich solch eine Aktion in Russland keinesfalls trauen ^^

[Avantasia]

Pussy Riot haben doch schon mal zwei Jahre im Knast gesessen.
Da haben sich selbst Sting und Madonna für eingesetzt.
Die Mädels waren auch nackt in einer Kirche und so.

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[nachtmasse]

Punks in Russland finden immer ein offenes Ohr in unseren bekannten westlichen Medien. Solange sie das System Putin kritisieren.
Aktionen und Kritik von deutschen Punks, Linke und Anarchisten am eigenen System, werden dagegen von den selben Medien nicht gebracht oder in einen konservativen Kontext dargestellt. Sprich unsere Werte sind toll und Kritik daran ist nicht angebracht.

Deswegen muss ich immer schmunzeln bei Nachrichten über Pussy Riot (Voina) in den Tageszeiten. Wäre mal sehr interessiert daran, was die hiesigen Medien schreiben würden, wenn eine ähnliche Gruppierung hier in deutschen Supermärkten Kunst mit eigenen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] machen würde oder eine Künstlerin im neunten Monat aktiv an einer Orgie im deutschen Museum teilnehmen würde. Da wäre der Aufschrei aber groß und die Sittenwächter würden Schlange stehen bei den Kommentaren zur Nachrichten-Prime-Zeit.
Über das Strafmaß in unseren Breitengraden kann ich nur spekulieren aber wo Menschen wegen einer Murmel und einer Taucherbrille im Rucksack oder anderen Lappalien monatelang weggesperrt werden können, umgekehrt aber aus dem System Repression nicht ein einziger (G20) oder sehr selten einer Verurteilung zugeführt wird, da tippe ich auf ähnliche Urteile wie die in Russland.

Hier geht es aber gegen Putin und das ist gut. Doppelmoral war in Deutschland schon immer hoch im Kurs. Siehe Saufen und Kiffen.

Ich will hier nicht gegen Pussy Riot stänkern. Die haben Gründe genug auf den Wahnsinn aufmerksam zu machen. Ich wollte nur mal auf die doppelten Standards in unsere Presse aufmerksam machen. Antifaschisten haben einen wirklich sehr schweren Stand in Deutschland, während Gesinnungsschwestern in anderen Systemen hochgejazzt werden.