[ziesell]

Honeybee Robotics: Riesige Leucht- und Energietürme für den Mond

Ein Start-up plant die Errichtung einer Infrastruktur auf dem Mond. Riesige Leuchttürme sollen Energie generieren und zukünftigen Rovern ihren Weg weisen.



Das US-amerikanische Raumfahrtunternehmen Honeybee Robotics hat sein Konzept für riesige Leuchttürme auf dem Mond vorgestellt. Sie sollen Licht, Kommunikationsinfrastruktur und Strom liefern. Außerdem sollen sie Positions- und Navigationsdaten, die Möglichkeit zur Zeitmessung und Überwachungskapazitäten bereitstellen.

Die Türme sollen aus einer ausfahrbare Struktur bestehen und etwa 100 Meter hoch sein. Auf ihrer Spitze befinden sich Sonnenkollektoren, durch die sie Energie genieren und diese auch speichern und übertragen können. Zudem sollen die Türme mit Flutlichtern ausgestattet werden. Diese können Rovern den Weg weisen.

Am Südpol würden ein oder zwei Türme ausreichen, um das gesamte Gebiet abzudecken, erklärt Kris Zacny (Vizepräsident für Explorationssysteme) dem englischsprachigen Nachrichtenmagazin Space.com. Sowohl die Amerikaner und Europäer als auch die Chinesen erkoren die Südpolregion als Zielort für ihre unabhängigen Mondbasen.

Ewiges Sonnenlicht auf den Mondgipfeln?

In der Vergangenheit nahm die astronomische Fachwelt an, dass die hohen Kraterränder am Südpol im ewigen Sonnenlicht liegen. Tatsächlich sind die Mondtage dort aufgrund ihrer Höhe etwas länger. Doch nachdem die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa mit ihrem Mondorbiter LRO (Lunar Reconnaissance Orbiter) den Mond kartiert hat, zeigt sich, dass es auch in diesen Regionen Mondnächte gibt.

Die Forscher von Honeybee Robotics geht davon aus, dass sie ihre Türme noch auf eine Höhe von 200 Metern skalieren können. "Wenn wir in der Lage sind, wirklich hohe Strukturen in der Nähe der Südpole zu bauen, können wir im Wesentlichen sicherstellen, dass während des gesamten Mondjahres eine Beleuchtungsrate von mehr als 95 Prozent erreicht wird", erklärt der leitende Forscher Vishnu Sanigepalli.

Somit könnten die Sonnenkollektoren fast kontinuierlich Energie generieren. Ab einer Höhe von 500 Metern können die Türme auch in anderen Regionen auf dem Mond aufgestellt werden. Doch für die Besiedlung des Mondes ist eine konstante Beleuchtung nicht genug. "Wir brauchen auch eine Kommunikation mit der Erde, um Mondrover, Robotersysteme und andere Geräte am Laufen zu halten. Es geht also um die Optimierung der Beleuchtung für die Stromversorgung und die direkte Kommunikation mit der Erde", sagt Sanigepalli.

Das Unternehmen hofft, mit seiner Idee zu einer florierenden Mondwirtschaft beizutragen. Das Projekt läuft übrigens unter dem Namen Lunarsaber (Lunar Utility Navigation with Advanced Remote Sensing and Autonomous Beaming for Energy Redistribution; deutsch: Mondnavigationsprogramm mit fortschrittlicher Fernerkundung und autonomem Beamen zur Energieumverteilung). Konzepte anderer Unternehmen planen beispielsweise auch die Errichtung von Sonnenspiegeln auf dem Mond.

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