[ziesell]

Nach Versprecher von Putin: Russland benannte Satellitenprogramm kurzfristig um

Bei einer Rede nannte Putin für ein Satellitenprogramm des russischen Raumfahrtkonzerns Roskosmos einen falschen Namen, woraufhin er geändert wurde.



Das Satellitenprogramm Sfera (Spähre) des russischen Raumfahrtkonzerns Roskosmos sollte wohl ursprünglich unter dem Namen Ehfir (Äther) laufen. Da Präsident Putin den Namen des Programms bei einer Ankündigung im Jahr 2018 falsch ausgesprochen hatte, wurde es jedoch kurzfristig umbenannt. Dies geht aus einem kürzlich auf Telegram veröffentlichten Videoclip der russischen Nachrichtenagentur Ria Novosti hervor, in dem Putin selbst darüber berichtet.

Darin erklärt der russische Präsident, das Programm sei eigentlich Ehfir benannt worden. Bei einer seiner öffentlichen Reden habe er es jedoch versehentlich als Sfera bezeichnet. Der ehemalige Roskosmos-Chef Rogosin habe ihn im Anschluss darauf angesprochen und gesagt: "Sie sagten, es sei das Projekt Sfera, Sfera sagten Sie. Genau das ist es, das Projekt Sfera."

Wie aus einem Bericht von Ars Technica hervorgeht, hat Rogosin den Fehler wohl mitbekommen und sofort Maßnahmen eingeleitet, um das Satellitenprogramm in Sfera umzubenennen – wahrscheinlich um Putin vor einer Blamage zu bewahren. "Ich war also noch nicht einmal zurück, da wurde es schon in Sfera umbenannt. Da habe ich gesagt, na gut, dann ist ja alles gut", ergänzt Putin lachend in dem Videoclip.

Durch andere staatliche Ausgaben behindert

Allzu reibungslos lief es bei Sfera zuletzt aber wohl nicht. Einer Anfang 2022 erschienenen Pressemitteilung von Roskosmos zufolge wurde das Programm durch "kolossale staatliche Ausgaben" für andere Projekte behindert. Konkret werden die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie jene der Sanktionen gegen eine Reihe russischer Unternehmen und Branchen genannt.

Geplant waren für Sfera demnach insgesamt 264 Satelliten, die Russland Breitbandinternetdienste sowie Erdbeobachtungsfunktionen zur Verfügung stellen sollen. Zwischen 2021 und 2024 wolle das russische Finanzministerium jährlich 7 Milliarden Rubel (entspricht aktuell rund 70 Millionen Euro) für Sfera bereitstellen, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Andere bekannte Satellitenprogramme arbeiten finanziell mit weitaus höheren Beträgen.

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