[karfingo]

Biomarktkette Basic beantragt Schutzschirmverfahren
Die Biomarktkette Basic gilt als Vorreiter in ihrer Branche. Nun ist das Unternehmen in Schwierigkeiten geraten. Das liegt an den Folgen des Ukrainekriegs, aber auch an einer verpatzten Übernahme.

20.12.2022, 20.37 Uhr

Der Ukrainekrieg und die daraus folgende Energiekrise belasten auch die Biomärkte. Viele Ketten ächzen darunter, dass Kundinnen und Kunden wegen der hohen Inflation günstigere Alternativen suchen.

Die Biomarktkette Basic ist offenbar auch dadurch in Schwierigkeiten geraten. Wie das Unternehmen mitteilt, hat der Vorstand ein Schutzschirmverfahren beim Amtsgericht München beantragt. Damit sollten »die notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen bei gleichzeitig weiterlaufendem Geschäftsbetrieb schnell und wirksam« umgesetzt werden, heißt es.

Zuvor hatten die »Süddeutsche Zeitung« und die »Lebensmittelzeitung« darüber berichtet. Basic gilt als Vorreiter bei Biosupermärkten. 1998 eröffnete das Unternehmen in München seinen ersten Markt.

Das Unternehmen sei nicht zahlungsunfähig, heißt es. Die Gehälter der rund 520 Mitarbeiter der 20 deutschen Filialen seien für drei Monate durch die Bundesagentur für Arbeit gesichert. Auch blieben die Filialen wie gewohnt geöffnet. Sie befinden sich hauptsächlich in Bayern, aber auch in Hessen, Baden-Württemberg und Österreich – wobei letztere nicht Teil des Schutzschirmverfahrens sind.

Kaufzurückhaltung der Verbraucher

Grund für die Insolvenz sind laut der Mitteilung die Preiserhöhungen bei Lebensmitteln. Zwar seien die meisten Kunden treu, doch bei 15 Prozent handele es sich um Wechselkunden, die sich angesichts der hohen Inflation zurückhielten. Hinzu kämen die stark gestiegenen Energiekosten, die den Einzelhandel besonders träfen.

Im November hatte bereits die zugekaufte Basic-Tochter Biomammut ein Schutzschirmverfahren beantragt. Auch daraus gebe es finanzielle Belastungen, heißt es nun.

Erst 2021 hatte Basic seine Märkte im Norden, Westen und Osten aufgegeben, um sich auf das Kerngeschäft in Süddeutschland und Österreich zu konzentrieren. Zuletzt galt das Unternehmen nach jahrelangen Machtkämpfen im Gesellschafterkreis als Übernahmekandidat. Laut der Mitteilung gehe man davon aus, dass das Sanierungsverfahren im Sommer beendet werden könne.

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Bei uns sind sie vor nem Jahr raus und Bio Company rein.
Bei BC ist mehr Kundschaft, als vorher bei Basic war.

[Melvin van Horne]

Moin,

Viele Ketten ächzen darunter, dass Kundinnen und Kunden wegen der hohen Inflation günstigere Alternativen suchen.

Ich erinnere mich noch gut, mit welcher ebenso stolzen wie ekelhaften Hochnäsigkeit einige, auch hier im Forum, über die hergezogen sind, die billige Lebensmittel beim Discounter kaufen um sie dann zu "fressen". Der Vorwurf einer "Geiz ist geil" Mentalität war da noch das geringste.

Wenn der ganze Scheiss überhaupt etwas Gutes hat, dann ist es die Tatsache, dass der ein oder andere mal erlebt, wie sich die fühlen, die er früher so verachtet hat.

[karfingo]

Von Bio Company hole ich das was Feinkost Albrecht nicht führt, nimmt sich preislich kaum was zu Edeka.
Geächtet war ich auch schon vorher, da gegen Corona ungeimpft.

[DokuQuelle]

Zitat von Melvin van Horne

Wenn der ganze Scheiss überhaupt etwas Gutes hat, dann ist es die Tatsache, dass der ein oder andere mal erlebt, wie sich die fühlen, die er früher so verachtet hat.

Bio und Öko sind zwei Merkmale, die im Krisenfall als Allererstes keine Beachtung mehr finden, weil es reine Luxusprodukte sind. Und nicht "Normalität", die für Jedermann finanzierbar ist, so wie es man uns seit Jahren verkaufen will.

[csesraven]

Wer die Jahre aufmerksam war und nicht geifernd vor Hass auf alles was Grün ist auf die Bioprodukte geschaut hat, konnte feststellen, dass diese teilweise günstiger als Markenprodukte waren.

[DokuQuelle]

Zitat von csesraven

Wer die Jahre aufmerksam war und nicht geifernd vor Hass auf alles was Grün ist auf die Bioprodukte geschaut hat, konnte feststellen, dass diese teilweise günstiger als Markenprodukte waren.

Vorausgesetzt man kauft die Produkte direkt beim Erzeuger oder als Pseudo-Bio beim Lidl. Bei den "echten" Bio-Märkten wie Denns, ebl, Alnatura etc. sieht die Welt dann doch etwas anders aus.

[csesraven]

Mittlerweile hat jede Kette Bio-Produkte. Und Gemüse ist auch bei den Bio-Märkten nicht teurer als bei den Supermärkten.

[DokuQuelle]

Zitat von csesraven

Mittlerweile hat jede Kette Bio-Produkte. Und Gemüse ist auch bei den Bio-Märkten nicht teurer als bei den Supermärkten.

Für Gemüse kenne ich die Biomarkt-Preise nicht, da ich direkt bei Erzeugern um die Ecke kaufe oder beim Discounter. Andere Produkte wie Fleisch, Getreideprodukte, Milchprodukte etc. sind allerdings im Biomarkt deutlich teurer. Waren es eigentlich schon immer dort gewesen, jetzt durch die Krise sticht es aber besonders hervor.

Deswegen sind Biomärkte ein reiner "Wohlfühl -Luxus"-Lifestyle. Und auf den wird aktuell als Erstes verzichtet.

[bpHinch]

Bei uns sind die Bio-Produkte in den Läden (Discounter, Supermärkte) deutliche teurer als die nicht Bio-Produkte (Obst, Gemüse...)