[TinyTimm]

Frauen können sich besser in andere Menschen hineinversetzen als Männer. Das zeigt die bisher größte Studie zu dem Thema, an der über 300.000 Personen aus fast 60 Ländern teilnahmen und einen bekannten Empathietest absolvierten.

Der „Reading the Mind in the Eyes“-Test wird auch verwendet, um die Neigung zu Autismus festzustellen. Entwickelt wurde er vor 25 Jahren von dem britischen Psychologen Simon Baron-Cohen, Direktor des Autismus-Forschungszentrums (ARC) in Cambridge. Bei dem Test gilt es die Gemütszustände von Menschen zu beschreiben, ausschließlich anhand von Fotos ihrer Augen.

Eindeutige Unterschiede
Frauen schneiden in entsprechenden Studien regelmäßig besser ab als Männer. Keine Studie war aber bisher so umfangreich wie jene, die aktuell in der Fachzeitschrift „PNAS“ erschienen ist (sobald online). Dafür hat ein Team um Baron-Cohen Daten von über 305.000 Personen ausgewertet, die in 57 Ländern Onlinevarianten des Augentests absolvierten. In 36 Ländern schnitten Frauen dabei statistisch eindeutig besser ab als Männer, in 21 waren die Ergebnisse ähnlich.

In keinem Land lagen Männer statistisch signifikant vor den Frauen, die Geschlechterunterschiede waren nicht altersabhängig und zeigten sich im gesamten Verlauf von 16 bis 70 Jahren. Die große Datensammlung basierte auf englischsprachigen Tests, die Unterschiede waren bei kleineren Studien in acht anderen Sprachen aber ähnlich.

„Unsere Studie liefert einen der ersten Beweise, dass es das bekannte Phänomen, wonach Frauen im Schnitt empathischer als Männer sind, in einer Reihe von Ländern rund um die Welt gibt“, sagt David Greenberg, Studienhauptautor und Psychologe an der Universität Cambridge und an der Bar-Ilan-Universität in Ramat Gan/Israel. „Mit unserem großen Datenset können wir das mit großer Wahrscheinlichkeit sagen.“

Biologische und soziale Ursachen
Die Ursache für die Geschlechterunterschiede haben die Fachleute in der aktuellen Studie nicht untersucht. Auf Grundlage früherer Arbeiten diskutieren sie aber sowohl biologische als auch soziale Faktoren. So sei ein Zusammenhang zwischen der Menge des Sexualhormons Testosteron vor der Geburt und dem späteren Abschneiden bei dem Empathietest festgestellt worden. Auf der anderen Seite könnten kleine biologische Unterschiede durch soziale Erwartungen und Zuschreibungen im Lauf des Lebens verstärkt werden.

Noch aussagekräftiger als das Geschlecht erwies sich laut Studie ein bestimmter Gehirn- bzw. Kognitionstyp: Wer einen ausgeprägten Sinn hat, Dinge zu systematisieren, neigt laut einer früheren Studie auch mehr zu Autismus und zu sehr eingeschränkter Empathiefähigkeit – und dieser Typ ist bei Männern deutlich stärker verbreitet.

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Empathie ist schon bei der Versorgung eines Säuglings nötig. Wie sonst soll Frau erkennen was gerade gebraucht wird. Und Frauen sind vielleicht empathischer als Männer, aber wenn sie aufeinander losgehen, sind sie rücksichtsloser als Männer. Das ist zumindest mein Eindruck. Das muss nicht unbedingt körperlich sein. Psychologisch ist es oft verletzender und länger anhaltend.

[karfingo]

Dinge zu systematisieren

Jepp, das Schubladendenken steht vielen im Weg.

[elise]

Zitat von TinyTimm

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Und Frauen sind vielleicht empathischer als Männer, aber wenn sie aufeinander losgehen, sind sie rücksichtsloser als Männer. Das ist zumindest mein Eindruck. Das muss nicht unbedingt körperlich sein. Psychologisch ist es oft verletzender und länger anhaltend.

ich denke mal, genau dafür ist die empathiefähigkeit nötig... wenn ich mich in die andere hineinversetzen kann, weiß ich auch genau, wo's so richtig weh tut...

[karfingo]

Empathie und Alle-Tage-Psychologie gehen Hand in Hand ohne Testostoron.

[Draalz]

Zitat von TinyTimm

Empathie ist schon bei der Versorgung eines Säuglings nötig. Wie sonst soll Frau erkennen was gerade gebraucht wird.

Ich halte Mutterliebe für ein, zumindest teilweise, instinktives Verhalten, das eben auch Empathie hervorruft. Fängt vielleicht schon damit an, dass Frauen gerne mal das Kind einer Bekannten in den Arm nehmen wollen. Instinktiv vielleicht auch deswegen, weil ich einst unsere Hauskatze sah, wie sie ihren Nachwuchs vor zwei bekannten Katzenkillern (Boxer) beschützte.

Sehr schön wurde das einst von Autoren des Perry Rhodan Zyklusses [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] (Gefühllosigkeit) verdeutlicht.