[ziesell]

Über gehackte Konten: Familie bereichert sich an Payback-Punkten fremder Nutzer

Insgesamt sollen die drei Hauptverdächtigen unrechtmäßig Payback-Punkte im Wert von mehr als 90.000 Euro eingelöst haben. Nun müssen sie sich einer Klage stellen.



Die Zentralstelle Cybercrime Bayern (ZCB) hat eine Klage gegen fünf Personen eingereicht, die sich "im großen Stil" an Payback-Punkten fremder Nutzer bereichert haben sollen. Die erforderlichen Zugangsdaten für die fremden Payback-Konten beschafften sich die mutmaßlichen Täter einer Pressemitteilung der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg zufolge wohl im Darknet.

Anschließend sollen sie den Gegenwert der in den gehackten Konten hinterlegten Payback-Punkte in mehreren Schritten in Geld umgewandelt haben. Zuerst hätten sie von den Punkten Gutscheinkarten erworben und danach die jeweiligen Geldbeträge an Ladenkassen auf eigens eingerichtete Bankkonten eingezahlt, heißt es in der Mitteilung.

Mehr als 90.000 Euro mit Payback-Punkten ergattert

Die drei mutmaßlichen Haupttäter – ein 27-jähriger Mann sowie seine 50-jährige Mutter und sein 47-jähriger Stiefvater – sollen auf diesem Wege zwischen dem 7. Juli 2020 und dem 7. Januar 2021 insgesamt 7.841.700 Payback-Punkte im Wert von 78.417 Euro von 1.672 Geschädigten eingelöst haben. Tatsächlich gab es zu dieser Zeit vermehrt Beschwerden über leergeräumte Payback-Konten, wobei der Anbieter des Bonussystems den damit einhergehenden Schaden nicht erstatten wollte, da er sich selbst nicht in der Verantwortung sah.

Dem 27-Jährigen wird außerdem vorgeworfen, im März 2021 in Filialen einer Drogeriekette weitere 995.000 Payback-Punkte von 199 Geschädigten sowie in Filialen einer Gartenmarktkette weitere 270.030 Payback-Punkte von 14 Geschädigten missbräuchlich für eigene Zwecke eingesetzt zu haben. Der aufsummierte Wert dieser Punkte beläuft sich auf 12.650,30 Euro. Insgesamt erbeutete die Familie damit mehr als 90.000 Euro.

Den Beschuldigten werden in der Anklageschrift der ZCB mehrere Hundert Fälle des gewerbsmäßigen Computerbetrugs zur Last gelegt. "Das Gesetz sieht für jeden Fall eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren vor", heißt es in der Mitteilung der Staatsanwaltschaft. Gegen den Sohn gebe es außerdem einen Untersuchungshaftbefehl, der jedoch derzeit nicht vollzogen werde, da sich der Mann bereits in Strafhaft befinde.

Ein weiteres Ehepaar war wohl beteiligt

Involviert waren wohl auch die 28-jährige Stiefschwester des 27-Jährigen sowie ihr 28-jähriger Ehemann. Die beiden sollen den mutmaßlichen Haupttätern in Kenntnis ihrer Machenschaften Bankkonten zur Verfügung gestellt haben, um darauf den Gegenwert unrechtmäßig erlangter Payback-Punkte gutschreiben zu lassen. Dem Ehepaar wird in der Klage Beihilfe zum Computerbetrug vorgeworfen. Die 28-jährige Frau ist wohl schon mehrfach strafrechtlich in Erscheinung getreten.

"Im Zuge der Ermittlungen konnten umfangreiche Spuren gesichert werden, die den Tatverdacht so weit erhärtet haben, dass Anklage erhoben werden konnte", heißt es in der Pressemitteilung. Im Rahmen der Ermittlungsarbeiten seien etwa Aufzeichnungen von Überwachungskameras gesichert und ausgewertet worden. Die Beschuldigten hätten sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert.

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[elise]

isses so einfach, solche konten zu knacken? oder ist da ein talentierter hacker unterwegs, der nix besseres mit seinem können anzufangen weiß?

[Thorasan]

Sowohl als auch
Allerdings haben die hier genannten ja ansich nichts gecrackt, sondern sich die Zugangsdaten gekauft bzw. die Methode dazu, wahrscheinlich ein Frontend, um Zugangsdaten abzugreifen.