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[Brisant] Bürgerkrieg im Jemen: Das Elend etwas lindern

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Ungelesen 13.12.18, 21:23   #1
Wornat1959
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Standard Bürgerkrieg im Jemen: Das Elend etwas lindern

Da das Thema für mich viel zu wenig Beachtung findet in den Medien ...

Zitat:
Bürgerkrieg im Jemen
Das Elend etwas lindern

Eine Waffenruhe in der Hafenstadt Hudaida kann das Leben von Millionen Menschen im Jemen etwas bessern. Doch ein wirkliches Ende des Krieges ist nicht in Sicht.

Eine Analyse von Martin Gehlen, Tunis
13. Dezember 2018, 19:30 Uhr 7 Kommentare


( Zerstörungen in der jemenitischen Hafenstadt Hudaida, November 12018 © SALEH AL-OBEIDI/AFP/Getty Images )

Als im Konferenzsaal Applaus aufbrandete, war klar: Der diplomatische Schachzug des UN-Vermittlers ist geglückt. Kurz vor Abschluss der ersten Jemen-Runde im Schloss Johannesbergs bei Stockholm hatte sich Martin Griffiths überraschend seinen Chef an die Seite geholt. UN-Generalsekretär Antonio Guterres sprach noch einmal intensiv mit den Kriegsparteien. Der internationale Druck sollte wirken.

Die Kriegsgegner einigten sich am Donnerstag auf den derzeit wichtigsten Punkt der Verhandlungen: die Schonung und Entmilitarisierung der Hafenstadt Hudaida, dem zentralen Versorgungsknoten des Landes. Das werde die Lebensbedingungen für Millionen Jemeniten verbessern, erklärte Guterres und sprach von einem wirklichen Fortschritt, bevor er mit breitem Lächeln den ersten öffentlichen Handschlag der Anführer der beiden zwölfköpfigen Verhandlungsdelegationen quittierte.

Mit diesem Erfolg ist UN-Jemenvermittler Martin Griffiths ein Auftakt gelungen, dem im Januar weitere Schritte folgen sollen. Denn anders als vor zwei Jahren in Kuwait fanden die Verhandlungen diesmal in einer konstruktiveren Atmosphäre statt, auch, weil sich der internationale Kontext erheblich verschoben hat.

Manche verdienen prächtig am Krieg
Seit der saudische Königshof Anfang Oktober den Journalisten Jamal Khashoggi direkt vor türkischen Überwachungskameras und Abhörmikrophonen von einem Killerkommando kaltblütig erwürgen ließ, rückt auch der von Kronprinz Mohammed bin Salman im März 2015 begonnene, von der internationalen Gemeinschaft aber lange Zeit vergessene Krieg zunehmend in den internationalen Fokus. Zum ersten Mal rührten sich die Vereinigten Staaten als größter Waffenlieferant Riads und forderten ein Ende des Tötens.

Noch im September war Griffiths erster Jemen-Anlauf kläglich gescheitert, als die Huthi-Delegation aus Angst vor saudischen Racheakten gar nicht erst losflog. Erst die weltweite Empörung über den Khashoggi-Mord gab den internationalen Bemühungen dann neuen Schub, das "größte humanitäre Desaster der Gegenwart", wie es die Vereinten Nationen nennen, endlich zu beenden.

Trotzdem macht sich der erfahrene Krisendiplomat Griffiths keine Illusionen über den langen Weg, der vor ihm liegt. Die wirklich harten Themen lagen bisher noch gar nicht auf dem Tisch. Schon die komplexe Entmilitarisierung des Hafens von Hudaida in den nächsten Tagen und Wochen wird zeigen, wie weit der echte Friedenswille tatsächlich reicht. Denn auf beiden Seiten dominieren starke Kräfte, die an dem Krieg prächtig verdienen und denen das Schicksal der geschundenen Bevölkerung völlig egal ist.

Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman stilisierte den Jemen-Feldzug von Anfang an hoch zum Paradefall arabischer Entschlossenheit gegen den ewigen Störenfried Iran, auch wenn seine hochgerüsteten Truppen selbst bei Grenzscharmützeln nicht mit den schlicht ausgestatteten schiitischen Kriegern fertig wurden. Die Vereinigten Arabischen Emirate wiederum, der engste Alliierte Riads, gehen längst eigene Wege. Das Ziel, die Huthis zu entthronen und Präsident Abed Rabbo Mansour Hadi zurück an die Macht zu bomben, hat Abu Dhabi aufgegeben.

Die USA könnten viel mehr Druck aufbauen
Stattdessen setzt das diplomatisch agile Abu Dhabi auf einen eigenständigen Südjemen, den es künftig als Vasallenstaat dirigieren kann. Ähnliches Machtkalkül treibt umgekehrt auch die Huthis. Sie denken nicht daran, ihre seit vier Jahren befestigte Bastion Sanaa im Nordjemen zu räumen und sich wieder in ihre karge Gebirgsregion zurückzuziehen. Und ihre Schutzpatrone in Teheran wissen genau, dass sich so mit relativ geringem Aufwand permanente Unruhe in die Arabische Halbinsel hineintragen lässt.

Leidtragende dieses militärischen und politischen Patts sind die 28 Millionen Jemeniten. Drei Viertel lebt im absoluten Elend. 1,2 Millionen Cholerafälle forderten bisher 2.500 Opfer. 62.000 Menschen wurden durch Bomben, Minen und Granaten verletzt oder getötet. Vier Milliarden Dollar kalkulieren die UN-Hilfsorganisationen, um für 2019 das Schlimmste abzuwenden. Felix Arabia, glückliches Arabien, nannten die Römer einst die Südspitze der Arabischen Halbinsel – eine Region wie ein Open-Air-Museum mit märchenhaften Landschaften und epochalen Kulturschätzen.

Heute liegt die stolze wie eigenwillige Nation in Trümmern, mit den Kriegsjahren zu einem Flickenteppich verfeindeter Territorien zerfallen. Der angerichtete Schaden ist irreparabel, selbst wenn alle Seiten irgendwann zu substantiellen Konzessionen bereit wären.

Doch danach sieht es nicht aus. Die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) pochen auf ihre Südjemen-Pläne, in die sie bereits Milliarden investiert haben. Für Saudi-Arabien wäre ein Kriegsende mit jubelnden Huthis in Sanaa eine nicht zu verwindende Schmach. Daran wird auch der kürzliche Beschluss des Pentagons nicht rütteln, die Luftbetankung saudischer Kampfjets über dem Jemen zu beenden. Einzig ein US-Boykott für Ersatzteile und Wartung, der innerhalb von Monaten die saudische und emiratische Kriegsmaschine lahmlegt, könnte den nötigen Druck für einen umfassenden Waffenstillstand erzeugen – ein Vorgehen, dem das Weiße Haus von Donald Trump jedoch niemals zustimmen würde.
Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Und ein zweiter Artikel der das Ausmass dieser Katastrophe "versucht" zu beschreiben ...

Zitat:
Jemen
Eine menschengemachte Katastrophe

Im Kriegsland Jemen wird die Lage mit jedem Tag katastrophaler. Millionen Erwachsene und Kinder leiden Hunger, Hunderttausende sind vom Tod bedroht.

11. Dezember 2018, 19:24 Uhr 422 Kommentare

( hinter dem Bild verbirgt sich eine Bilderserie mit 13 teilweise sehr bedrückenen Bildern: siehe Quellenlink unten )

Weitgehend unbemerkt von der internationalen Öffentlichkeit erleben die Menschen im Jemen die derzeit schlimmste humanitäre Krise der Welt. Diese Bilder dokumentieren das Leiden der Menschen.

Es ist eine menschengemachte Katastrophe: Im Jemen herrscht seit 2014 Krieg zwischen den Truppen des Präsidenten Abed Rabbo Mansur Hadi, der von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten unterstützt wird, und den Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. Zehntausende Luftangriffe der von den Saudis geführten Koalition und heftige Kämpfe auf beiden Seiten haben den Jemen an den Rand des Abgrunds geführt. Bisher sind alle internationalen Bemühungen gescheitert, zwischen beiden Seiten zu vermitteln. In diesen Tagen treffen sich die Kriegsparteien zu Friedensgesprächen in Stockholm.

In diesem Krieg wurden mehr als 10.000 Menschen getötet, unter ihnen Tausende Zivilisten. Mehr als die Hälfte des Landes hat keinen Zugang mehr zu sauberem Wasser, was zum schlimmsten Choleraausbruch der Welt führte: Mehr als eine Million Menschen sind davon betroffen. Mehr als die Hälfte der Gesundheitsinfrastruktur ist zerstört. Rund sieben Millionen Kinder sind laut Unicef am Rande einer Hungersnot. Alle zehn Minuten stirbt im Jemen ein Kind – aus Gründen wie Mangelernährung, fehlenden Impfungen und mangelhafter medizinischer Versorgung.
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"Mitleid und Erbarmen hielten Bilbos Hand zurück. Viele, die leben, verdienen den Tod und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz Weisen erkennen nicht alle Absichten. Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt." (Gandalf zu Frodo)
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