[BLACKY74]

In der Fernsehshow "Die Höhle der Löwen" warben Unternehmer für ein veganes Hundefutter. Aber ist das überhaupt artgerecht? Die Forschung dazu überrascht.

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Hunde sind Fleischfresser - das weiß doch jeder. Umso erstaunter reagierten viele Zuschauer, als in der Fernsehshow "Die Höhle der Löwen" am Dienstagabend ein veganes Tierfutter vorgestellt wurde. Gründerin Tessa Zaune-Figlar sei auf die Idee gekommen, weil ihr Hund Nelson herkömmliches Futter nicht vertragen habe.

Statt Fleisch habe sie ihm daraufhin nur pflanzliche Produkte zu fressen gegeben. Nach wenigen Wochen sei es dem Tier deutlich besser gegangen. Allerdings habe die Zubereitung viel Zeit gekostet. Daraufhin habe sie gemeinsam mit einer Tierärztin ein veganes Fertigfutter entwickelt, das auch Linsen und Erbsen enthält.

Der vegane Hund

Das vegane Hundefutter hat für heftige Kritik gesorgt. Einem Hund Fleisch vorzuenthalten, kann doch nicht gesund sein - oder?

"Prinzipiell kann man einen Hund schon vegan ernähren, ohne ihm zu schaden", sagt Josef Kamphues, Professor für Tierernährung an der Hochschule Hannover. In einer Versuchsreihe hat er gemeinsam mit einer Doktorandin herkömmliches und veganes Futter an Hunden getestet. Das Ergebnis: Den Tieren ging es durch die vegane Ernährung nicht schlechter.

"Für eine bedarfsgerechte Versorgung ist es nachrangig, ob die benötigten Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße und Mineralstoffe von einem Tier oder einer Pflanze stammen", sagt Kamphues weiter. Es komme aber auf die richtige Zusammensetzung an, damit keine Mangelerscheinungen auftreten.

Erbsen enthielten beispielsweise hochwertiges Eiweiß. "Hunde vertragen pflanzliche Lebensmittel meist problemlos, viele fressen beispielsweise gern gekochte Kartoffeln", sagt Kamphues weiter.

Hundehalter sollten das vegane und vegetarische Futter aber nur selbst zusammenstellen, wenn sie sich wirklich auskennen, rät der Tierarzt. Ansonsten sollten sie lieber auf entsprechendes Mischfutter aus dem Handel zurückgreifen. Es gebe bereits mehrere Sorten auf dem Markt. Entscheidend sei nicht zuletzt, dass dem Hund das Futter auch schmeckt.

"Vielen mag es komisch vorkommen"

Dass eine vegetarische Ernährung Hunden oder Katzen nicht unbedingt schaden muss, hat auch eine Metastudie der University of Winchester gezeigt. Die Forscher raten Besitzern jedoch, den Urin der Tiere regelmäßig untersuchen zu lassen, um sicherzugehen, dass diese mit allen nötigen Nährstoffen versorgt sind.

"Vielen mag es komisch vorkommen, einen Hund vegetarisch oder vegan zu ernähren", sagt Kamphues. Die Entscheidung müsse jeder Hundehalter selbst treffen. Und einige hätten eben den Wunsch, die gesamte Familie vegetarisch oder vegan zu ernähren - und dazu gehöre für viele auch der Hund.

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[Wornat1959]

Wer Dosenfutter kauft und seinem Tier bisher nicht selber Nahrung "zubereitet" hat, der hat sich irgendwo damit "abgefunden" das Tierfutter oft aus den "Resten" des menschlichen Fleischkonsums besteht und die Herkunft kaum rückzuvollziehen ist. Das soll jetzt kein Vorwurf sein - oft schaffen wir es ja nicht einmal mehr für uns selber noch zu kochen ... die Bequemlichkeit siegt dann erst Recht wenn es ums Tierfutter geht ...

Das man als neuen möglichen "Verkaufsgag" vegetarisches/veganes Hundefutter auf den Markt wirft, zielt für mich auf das schlechte Gewissen von einigen Tierbesitzern. Und was wird da verkauft - wahrscheinlich auch wieder die "Reste" - die man eben billig irgendwo eingekauft hat ...

Ich glaube gern das man Hunde und Katzen theoretisch auch mit pflanzlicher Nahrung ernähren kann. Allerdings wer ehrlich ist der findet das mit seinem Tier zusammen raus. Macht sich die Mühe und kocht mal selber und dann eben sogar fürs Tier. Schaut ob die Tiere das überhaupt auch gerne fressen wenn sie überhaupt kein Fleisch mehr bekommen.

[Melvin van Horne]

Moin,

für mich ist die Lösung ganz einfach. Wer kein Fleisch kaufen, zubereiten oder verfüttern will, für den ist ein Hund oder eine Katze eben nicht das richtige Haustier.

Eine "atypische" Ernährung sollte man nur mit jemandem machen der äussern kann, ob es ihm bekommt. Alles andere ist für mich ein Experiment. Und das kann man gerne mit sich selbszt veranstalten. Nicht mit anderen.

[Bluejeans4]

von veganer ernährung von katzen ist dringend abzuraten:

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Katzen nicht vegetarisch ernähren

Katzen dürfen nicht vegetarisch ernährt werden. Sie sind auf eine essentielle Aminosäure (Taurin) angewiesen, die nur in tierischem Protein enthalten ist. Auch die Fettsäure Arachidonsäure, die für Katzen lebensnotwendig ist, ist nur in tierischen Fetten enthalten. Auf der Grundlage einer Doktorarbeit über vegetarische Ernährung von Hunden und Katzen sowie mehrerer Gespräche mit Prof. Dr. Ellen Kienzle (Lehrstuhl für Tierernährung am Institut für Veterinärmedizin der Universität München) können wir eine vegetarische Ernährung von Katzen aus Tierschutzgründen nicht empfehlen.

Bei der Ernährung von Katzen ist außerdem noch ein anderer Aspekt zu bedenken. Es kommt vor, dass ein Tier, das sich in jungen Jahren an ein spezielles Futter gewöhnt hat, später kein anderes Futtermittel mehr akzeptiert. Man spricht in diesem Fall von "Futterprägung". Eine Futterprägung auf ein vegetarisches Futtermittel könnte eine spätere Futterumstellung unmöglich machen. Doch eine Futterumstellung könnte unumgänglich sein, wenn sich herausstellen sollte, dass das vegetarische Futter den Nährstoffbedarf der Katze nicht decken kann. Daraus ergeben sich Gefahren für die Gesundheit der Katze, die nicht abschätzbar sind. Von einer vegetarischen Katzenernährung raten wir daher dringend ab!

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SPIEGEL ONLINE: Kann man Katzen vegan ernähren?

Kienzle: Hunde sind seit etwa 20.000 Jahren domestiziert und haben sich von ihrer Ernährung und ihrem Stoffwechsel an den Menschen angepasst. Hunde sind wesentlich flexibler in ihrer Ernährung als Katzen, die während der Domestizierung ja weiterhin Mäuse gefressen haben - deswegen wurden sie ja vom Menschen gehalten. Der Stoffwechsel der Katze ist außerdem noch nicht so gut erforscht wie der des Hundes. Katzen vegan zu ernähren, lehne ich daher ab, auch eine ovo-lactovegetarische Ernährung ist viel kritischer zu sehen als beim Hund. Es ist zudem schwieriger eine Katze umzustellen, weil sie eine starke Nahrungsprägung hat. Bei ihr funktioniert es nicht, sie hungern zu lassen. Sie würde sterben.

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Frau Dr. Montag, abgesehen davon, dass unsere Haustiere kaum selbst entscheiden dürfen, was sie in den Napf bekommen oder nicht: was ist in Sachen Hunde- und Katzenernährung grundsätzlich wichtig, zu wissen?

Auch wenn sie Jahrtausende der Domestikation durchlaufen haben sind Hunde und Katzen noch immer Fleischfresser, also Carnivoren, wobei der Hund eine leichte Neigung zum Allesfresser (Omnivoren) besitzt, die Katze hingegen gar nicht.

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Ist vegetarische Kost bei Katzen sinnvoll?

Auf keinen Fall! Der Stoffwechsel von Katzen ist komplett anders als der von Hunden; sie sind auch nicht so lange konditionierte Haustiere wie der Hund. Katzen sind darauf angewiesen, ihren Vitamin A Bedarf über ihre Nahrung aufzunehmen. Sie können dieses beispielsweise aus dem Carotin von Möhren nicht bilden. Pflanzen enthalten auch kein Taurin, das essenziell wichtig für Katzen ist, da sie ohne es erblinden oder am Herzen erkranken können.

Die Frage, ob sich vegane Nahrung für Katzen eignet, erübrigt sich also…

Das ist Unsinn hoch drei! So hart das klingt: Als Nahrung für Katzen eignen sich am besten junge Mäuse oder frisch geschlüpfte Vögel. Oder eben eine Nahrung mit Fleischanteil.

[Caplan]

Tolles Thema.
Verdeh ich auch jedesmal die Augen, wenn ich diese selbsternannten Experimentalkuenstlerinnen erlebe.
Liegt zudem auch daran, das ich selbst in der Landwirtschaft gross wurde und entsprechend vielleicht auch ein rustikaleres Verstaendnis oder auch Unverstaendnis habe.
Ich habe auch heute immer noch Hunde. Und nein, ich koche keine Moehrchen mit Reis oder Kartoeffelchen extra fuer Struppi.
Er bekommt das , was ueber bleibt, sicherlich ergaenzend auch Trockenfutter, damit auch die Zaehne manierlich bleiben, etc, etc.
Dosenfutter gibt es gelegentlich auch, rein als Ergaenzung, wenn einmal nicht gekocht wurde.
Gewuerztes bekommt er nicht, und scharf gebratenes auch nicht. Und Reste kann man beim Metzger erfragen, es geht also nicht primaer um Futter aus irgendwelchen undefinierten Abfaellen. Und eine alte Bauernweisheit sagt auch, zuerst wir der Hund vor Tisch mit Futter versorgt. Das erspart auch das notorische Betteln was ich ueberhaupt nicht ausstehen kann. Hunde bei Tisch zu fuettern.
Merkwuerdigerweise draengelt er bei Fleischwurst auch staerker als bei Salatblaettchen. Manches ist und bleibt einfach eine Farce

[Melvin van Horne]

Moin,

naja. So ganz kann ich mich da nicht freisprechen. Unser kleiner legt sich während der Mahlzeiten in Sichtweite des Tisches hin und wartet das Ende der Mahlzeit ab. Dann gibt es immer eine Kleinigkeit. Fast immer ist es eins von seinen Leckerlies die schon vorher zu diesem Zweck bereitgelegt werden. Unser Essen verträgt er sicher nicht. Er bekommt Fertigfutter von dem wir glauben das es gut ist aber ohne unnützen (und teuren) Schnickschnack hergestellt wurde. Der Tierarzt bescheinigt ihm eine gute Gesundheit und Konstitution.

Das würde ich nicht durch ein Experiment mit veganem Futter gefährden. Erstens glaube ich nicht, das ich ihn auf diese Weise adäquat ernähren könnte und zweitens war mir noch nie so langweilig das ich auf solche Ideen käme. Er würde es wahrscheinlich fressen. Aber nur weil er vor Hunger verzweifelt ist. Das fällt also aus.

Die Zeit, die ich mit der Zubereitung seines Futters zubringen würde verbringen wir lieber mit einer Wanderung über die Felder oder im niemals endenden Kampf um das Gummiviech. Da haben wir beide mehr davon.

P.S. Wir kochen auch nicht für ihn. Aber wir backen zu Weihnachten Plätzchen mit Leberwurst. Auf diese Tradition haben er und die Enkelzwerge sich schon sehr früh geeinigt. Er ist ganz wild auf die Dinger. Ich habe mal eins gekostet. Spätestens da war mir klar, das sich die Essgewohnheiten und Geschmäcker von Hund und Mensch sehr unterscheiden. Pfui Deibel!

[Thorasan]

Ohne nun falsch rüberkommen zu wollen:
Habt ihr gelesen, dass es zu Beginn um einen kranken Hund ging?
Vielleicht wurde das hier auch nicht komplett wieder gegeben und die (vegane) Nahrung sollte primär für Hunde mit Unverträglichkeiten und/oder Krankheiten hergestellt/vertrieben werden?

Im Prinzip habe ich von den Herstellern nirgends wirklich geelesen "Wir wollen jeden Hund zum Veganer machen" - viel eher rechtfertigen sie ihre Idee mit ihrer eigenen Erfahrung und einer Vereinfachung davon für den Massenmarkt.

[Melvin van Horne]

Moin,

ich habe die Stelle auch ein paar mal gelesen. So wie ich das lese, ist sie durch die Probleme ihres Hundes auf die Idee gekommen veganes Tierfutter herzustellen. Aber das sie das nur für Hunde mit Ernährungsproblemen anbieten will, das habe ich so nicht verstanden.

Und selbst wenn. Wenn man bei den einschlägigen Versandhändlern "veganes Hundefutter" sucht wird man feststellen, das das wirklich keine neue Idee ist.

[Caplan]

Ich habe schon gelesen, dass sich eine Vermarkterin darum bemueht , wegen IHRES Hundes letztendlich den Rest der Welt zu ueberzeugen, dass es angebracht sei, nun aus allen Hunden Veganer zu kreiren.
Sonst waer der Aufwand wohl nicht gerechtfertigt
Das hast du aber auch aus der Kolumne unter dem Strich entnommen?!