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Satellitenbild der Woche
Zwillingsbruder auf dem Mars

Der Salda See in der Türkei hat die gleichen Eigenschaften wie ein Krater auf dem Mars. Der Vergleich der Gesteine könnte beweisen, dass es einst Leben auf dem roten Planeten gab.


Die Uferregionen des Salda-Sees sind auch als Malediven der Türkei bekannt
Foto: Lauren Dauphin/ NASA Earth Observatory

03.08.2020, 13.35 Uhr

Der Salda See im Südwesten der Türkei ist berühmt für türkisblaues Wasser und weiße Sandstrände, die Region gilt entsprechend als die Malediven des Landes. Das Gewässer ist jedoch nicht nur für Urlauber interessant, sondern auch für Forscher. Denn der See ist laut der US-Raumfahrtbehörde Nasa der einzige bekannte See auf der Welt, der vergleichbare Minerale enthält wie ein Krater auf dem Mars namens Jezero.

Das Besondere an dem Krater: Er ist der Überrest eines ausgetrockneten Sees. Wenn es also einst tatsächlich Leben auf dem Mars gegeben hat, dann wahrscheinlich dort. Deshalb hat die Nasa den Krater auch als Landeort für den Roboter "Perseverance" - auf Deutsch etwa "Durchhaltevermögen – ausgewählt.

Die Gesteinsschichten am Lake Salda ähneln auffällig denen des einstigen Mars-Sees
Foto: Garczynski/ NASA Earth Observatory

Spuren von Leben im Gestein

"Perseverance" war am Donnerstag an Bord einer "Atlas V"-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral gestartet und soll in etwa sieben Monaten auf dem Mars landen. Das eine Tonne schwere Roboterauto ist so umfangreich ausgestattet wie kein Rover zuvor und soll mögliche Spuren mikrobiellen Lebens aufspüren, das sich einst in dem See getummelt haben könnte.

"Am Salda-See bekommt ein Gefühl dafür, wie es gewesen wäre, an den Ufern des einstigen Jezero-Sees auf dem Mars zu stehen", sagte Briony Horgan, Planetenforscherin an der Purdue University und Mitglied des Wissenschaftsteams "Perseverance".

Aus vorherigen Untersuchungen ist bekannt, dass der Mars-Krater Karbonatmineralien enthält – ein Glücksfall für Forscher. "Karbonate sind wirklich gut darin, alles in ihrer Umgebung einzufangen und zu bewahren, zum Beispiel Mikroben, organische Stoffe oder bestimmte Texturen, die Beweise für einstiges Leben liefern", sagte Brad Garczynski, der ebenfalls an den Forschungen am Salda-See beteiligt ist.

Krater Jezero auf dem Mars Foto: Tanya Harrison/ JPL-Caltech / MSSS/ NASA

Doch wie würden die Spuren der Mars-Mikroben überhaupt aussehen? Genau diese Frage könnte der See Salda beantworten. Er enthält Hydromagnesit, das den Karbonatmineralien auf dem Mars ähnelt und weist ähnliche Muster von Ablagerungen an seinen Ufern auf wie der einstige See auf dem roten Planeten.

Das Hydromagnesit ist der versteinerte Überrest von winzigen Leben, die einst in dem See gelebt haben und sich über die Jahre in Schichten ablagerten. "Das beste Szenario wäre, wenn dieselben Strukturen aus dem Salda-See auch in den Felsen des Jerero-Kraters enthalten sind", sagt Horgan. Denn das würde bedeuten, dass der Mars wahrscheinlich tatsächlich bewohnt war.

Den Beweis könnte jedoch nur "Perseverance" liefern - und der Rover hat noch eine beschwerliche Reise vor sich. [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] bei der Nasa-Mission. "Perseverance" war nach dem Start offenbar zu kalt geworden und schaltete in einen abgesicherten Modus. Die Nasa ist dennoch zuversichtlich, dass der Rover sein Ziel erreichen wird.

Die Mission ist die dritte Reise zum Mars innerhalb kurzer Zeit. Am 20. Juli hatten die Vereinigten Arabischen Emirate als erste arabische Nation eine Raumsonde [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Sie soll aber nicht auf dem Mars landen. Drei Tage später startete [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], das unter anderem ein Gefährt von der Größe eines Golf-Karts enthält. Beide Raumsonden sollen wie "Perseverance" im Februar an ihrem Ziel ankommen.

Quelle:[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]