Chemiewaffen-Angriffe: OPCW darf jetzt die Täter nennen
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Bisher durfte die Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen nur untersuchen, ob Chemiewaffen eingesetzt wurden. Künftig darf sie auch die Täter benennen - dafür stimmten die Vertragsstaaten mehrheitlich.
Gegen heftigen Widerstand von Russland und Syrien ist die Organisation für ein Verbot von Chemiewaffen (OPCW) deutlich gestärkt worden und darf künftig auch die Verantwortlichen eines Chemiewaffen-Angriffs benennen. Mit großer Mehrheit stimmten die Vertragsstaaten der OPCW auf einer Sondersitzung einem Antrag westlicher Staaten zu. Demnach waren 82 Staaten für die Ausweitung der Befugnisse der Organisation, 24 votierten dagegen.
Bislang durfte die OPCW nur untersuchen, ob und wo Chemiewaffen eingesetzt worden waren, aber nicht die Täter angeben. Nach den jüngsten Anschlägen mit C-Waffen in Syrien, im Irak und auch nach dem Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seine Tochter Julia im britischen Salisbury im März hatte Großbritannien die Initiative ergriffen. Rund 30 Staaten hatten dies unterstützt, auch Deutschland.
Mehrere Chemiewaffen-Angriffe in Syrien festgestellt
Russland und Syrien hatten sich vehement gegen die Erweiterung des Mandats gewehrt. Dies würde dem neutralen Charakter der Kontrollbehörde schaden, hatte Russland erklärt.
Bis zum November 2017 stellte ein gemeinsamer Ausschuss der UN und der OPCW die Verantwortung für Angriffe fest. Dessen Mandat aber war nach einem Veto Russlands im UN-Sicherheitsrat nicht verlängert worden. OPCW-Experten hatten bereits mehrere Angriffe mit Chemiewaffen im Syrien-Krieg festgestellt. Viermal waren die Regierungstruppen eindeutig als Verantwortliche ausgemacht worden.