In der Region des Mount Paektu registrieren chinesische Wissenschaftler vermehrt seismische Aktivitäten seit dem letzten unterirdischen Atomtest des Nordkoreaner.
Der Mt. Paektu an der chinesisch-nordkoreanischen Grenze
China hat den Zugang zu einem Naturschutzgebiet rund um den Vulkan Paektu limitiert. Grund sollen verstärkte seismische Aktivitäten in der Erde sein und die könnten mit dem jüngsten Wasserstoffbombentest der Nordkoreaner im nahegelegenen Testzentrum Punggye-ri zusammenhängen. Das berichtet das US-Magazin Newsweek.
"Für die Sicherheit unserer Besucher haben wir den südlichen Bereich des Changbai Mountain gesperrt. Die Region wird nun von Experten untersucht und wieder für Besucher freigeben, sobald keine Gefahr mehr besteht", heißt es von Seiten der Behörden.
Laut einem Artikel in der Zeitschrift Nature's Scientific Report können unterirdische Atomtests in der Nähe eines aktiven Vulkans höchst gefährlich werden. Durch die Erschütterung könnte eine Magmakammer zum Einsturz gebracht werden und das in weiterer Folge die Aktiviät des Vulkans beschleunigen.
Der letzte unterirdische Test der Nordkoreaner Anfang September hat laut Angaben des Geologischen Dienstes der USA ein Erdbeben der Stärke 6,3 ausgelöst. Laut Nordkorea wurde dabei eine Wasserstoffbombe zur Explosion gebracht.
Der Mount Paektu an der Grenze zwischen China und Nordkorea gilt als einer der gefährlichsten Vulkane weltweit. Zuletzt war er im Jahr 1903 aktiv, die größte Erruption ereignete sich im Jahr 946 und dauerte mehrere Jahre. Die Isolation Nordkoreas machte es Vulkanologen in der Vergangenheit nicht gerade leicht, Untersuchungen am Mount Paektu vorzunehmen.
Der Berg spielt auch in der koreanischen Mythologie eine wichtige Rolle. Zum einen sollen "Dangun", der Gründer des ersten koreanischen Königreichs, und zum anderen Kim Jong-il an der Flanke des Vulkans geboren worden sein. Letzteres konnte aber mittels Unterlagen der Russen, die belegen, dass Kim Jong-il in der Nähe von Chabarowsk in Sibirien zur Welt kam, widerlegt werden.