[ziesell]

Intuitive Machines: Odysseus ist auf dem Mond gelandet

Der Mondlander ist in einem Stück gelandet. Er hat nach der Landung aber nur sehr schwache Funksignale ohne auslesbare Daten gesendet.



Odysseus, ein Mondlander vom Typ Nova-C der Firma Intuitive Machines, ist am 23. Februar 2024 um 0:23 Uhr auf dem Mond gelandet. Nach der Landung ging der Funkkontakt zunächst verloren, doch einige Minuten später wurde ein schwaches Signal auf der Erde empfangen, auch von einer Amateurgruppe in Bochum.

Die Missionskontrolle bestätigte den Empfang erst mit "We're not dead yet" (Wir sind noch nicht tot) und später mit der geplanten Meldung "Odysseus hat ein neues Zuhause". Der Livestream wurde allerdings beendet, bevor mehr als eine Trägerwelle des Funksignals aufgenommen werden konnte. Daten wurden zu dem Zeitpunkt noch nicht übertragen.

Zuvor hatte sich das Landemanöver um fast eine Stunde verzögert, nachdem die Firma entschieden hatte, einen weiteren Mondorbit vor der Landung durchzuführen. Grund war der Ausfall des Laserentfernungsmessers des Landers. Stattdessen wurde das Navigation Doppler Lidar benutzt, das sich als Testnutzlast der Nasa an Bord befand. Die zusätzliche Zeit wurde benötigt, um die Software für die Nutzung des Nasa-Lidars umzuprogrammieren.

Effizienter Treibstoff ermöglicht höhere Nutzlasten

Der Lander hat eine Nutzlast von 130 kg und gehört zum Clips-Programm der Nasa, das kommerzielle Landungen auf dem Mond ermöglichen soll. Der Landeort lag 10 Grad oder rund 300 km vom Südpol des Mondes entfernt. Die geplante Landegenauigkeit der 118 Millionen US-Dollar teuren Mission lag bei 50 Metern, das ist halb so viel wie beim japanischen Mondlander Slim, der im Januar auf dem Mond aufsetzte.

Nova-C ist der erste Mondlander, der mit tiefgekühltem flüssigen Methan und Sauerstoff auf dem Mond landete. Alle bisherigen Lander nutzten lagerbare Treibstoffe auf Hydrazinbasis. Methan ist effizienter und ermöglicht damit eine größere Nutzlast, die durch Vergrößerung des Tanks noch auf 250 kg erhöht werden soll. Zusätzlich kann der Lander mithilfe seiner Treibstoffreserven weitere Nutzlasten in den Mondorbit transportieren und dort aussetzen, je nach Orbit zwischen einigen hundert Kilogramm bis zu mehr als einer Tonne.

An Bord sind erstmals vier Kameras, die den während der Landung aufgewirbelten Staub beobachten sollen, ebenso wie eine abtrennbare Kamera, die kurz nach dem Aufsetzen abgeworfen werden sollte, um Aufnahmen von der Landung zu machen. Wichtige wissenschaftliche Nutzlasten wurden nicht transportiert.

Nun muss abgewartet werden, ob ein nutzbarer Funkkontakt mit dem Lander hergestellt werden kann. Ein geplanter Reset nach 15 Minuten ohne Kommunikation brachte keine Verbesserung der Signalstärke, ebenso wenig wie der Wechsel zu einer zweiten Antenne nach 30 Minuten.

Nachtrag vom 23. Februar 2024, 7:33 Uhr

Zwei Stunden nach der Landung bestätigte Intuitive Machines schließlich, dass der Lander aufrecht gelandet sei und Funkkontakt bestehe. Die Firma arbeite daran, Bilder von Odysseus herunterzuladen. Seitdem wurde aber noch kein Bild gezeigt. Die schwache Signalstärke lässt scheinbar nur Kommunikation mit sehr eingeschränkter Bandbreite zu.

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