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Inmitten der Corona-Pandemie
Kongo registriert neuen Ebola-Ausbruch

Im Nordwesten der Demokratischen Republik Kongo sind vier Menschen an Ebola gestorben - weit entfernt vom Epizentrum des letzten Ausbruchs im Osten des Landes. Die WHO mahnt, nicht nur auf die Corona-Pandemie zu schauen.


Eine Pflegerin mit Kleinkind vor einem Ebola-Behandlungszentrum in Butembo (Archivbild)
Baz Ratner/ REUTERS

02.06.2020, 12.23 Uhr

Die Behörden der Demokratischen Republik Kongo hatten gehofft, bald das Ende der Ebola-Epidemie verkünden zu können – doch nun gab es einen neuen Ausbruch der Krankheit im Nordwesten des Landes. In der Stadt Mbandaka seien bereits vier Menschen an Ebola gestorben, sagte Gesundheitsminister Eteni Longondo nach der Untersuchung von Proben im National Institute of Biomedical Research. Die Testergebnisse der Mitte Mai Verstorbenen seien über das Wochenende angekommen. Zwei weitere Infektionen wurden bestätigt.

"Wir werden ihnen den Impfstoff und das Medikament sehr schnell schicken", kündigte der Minister an. Mbandaka, die Hauptstadt der Provinz Equateur, ist ein Verkehrsknotenpunkt am Kongo-Fluss mit mehr als einer Million Einwohnern. In der Provinz war das Virus schon einmal aufgetreten. "Sie wissen, wie sie reagieren müssen", sagte Longondo über die Gesundheitsbehörden vor Ort. Nach Angaben von Unicef wurden vier Personen in einem Krankenhaus in Mbandaka isoliert.

Das Epizentrum der Ebola-Epidemie im Kongo ist der Osten des Landes. Seit dem Ausbruch im August 2018 sind der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge mehr als 2200 Menschen an der Viruserkrankung gestorben. Im April stand die Epidemie kurz vor ihrem Ende - bis erneut ein Fall auftrat. Es ist bereits die zehnte Ebola-Epidemie in dem Land. Die Eindämmung war durch die [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] erschwert worden. Zudem herrscht in der Bevölkerung Misstrauen gegenüber den Ebola-Helfern. Die letzte Infektion im Osten des Landes wurde Mitte Mai registriert.

Das Ebolavirus war erstmals 1976 im Norden der Demokratischen Republik Kongo registriert worden und ist nach einem dortigen Fluss benannt. Die Betroffenen leiden an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall sowie in an inneren Blutungen und schließlich Organversagen. Der bislang folgenschwerste Ebola-Ausbruch ereignete sich 2014/2015 in Westafrika, damals kamen mehr als 11.000 Menschen ums Leben.

Der Kongo kämpft neben Ebola auch gegen das neuartige Coronavirus. Bislang registrierten die Behörden dabei mehr als 3100 Infektions- und 72 Todesfälle. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte, der neue Ausbruch sei eine Mahnung, dass die Menschen neben der vom Coronavirus verursachten Krankheit Covid-19 weiteren "gesundheitlichen Gefahren" ausgesetzt seien.

Während die internationale Aufmerksamkeit bei Ebola und Corona besonders groß ist, hat das Land [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]: Der WHO zufolge gab es seit 2019 knapp 370.000 Infektionen und 6.779 Todesfälle.

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