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TinyTimm 14.10.17 08:44

Neue Bildungsstudie: Viertklässler rutschen in Mathe und Deutsch ab
 
Zitat:

Setzen, sechs! Ungefähr so lesen sich die Ergebnisse der aktuellen Studie zur Leistung von Grundschülern: Insgesamt sei in Mathematik, beim Zuhören und in Rechtschreibung ein negativer Trend zu verzeichnen. Lediglich die Lesekompetenz blieb auf dem Niveau von vor fünf Jahren.

Die Leistungen von deutschen Viertklässlern in den Fächern Mathe und Deutsch sind innerhalb von fünf Jahren signifikant gesunken. Das geht aus der Studie IQB-Bildungstrends hervor, die die Kultusministerkonferenz (KMK) veröffentlichte.

Für das Fach Mathematik verzeichnen die Forscher für 2016 im Vergleich zur Vorgängererhebung 2011 insgesamt einen Abfall. In Deutsch hatten sich die Leistungen der Schüler in den Bereichen Zuhören und in Rechtschreibung verschlechtert, während die Lesekompetenz auf ähnlichem Niveau geblieben ist wie 2011.

Im bundesweiten Kompetenzvergleich schnitten Bremens Grundschüler am schlechtesten ab. Der Anteil der Schüler, die mindestens den Regelstandard in allen vier Bereichen erreichten, fällt in Bremen signifikant geringer aus als in Deutschland insgesamt, heißt es in der Studie.

Verändert hat sich seit 2011 auch die Zusammensetzung der Schülerschaft. Der Anteil der Viertklässler mit Migrationshintergrund hat sich durch den Flüchtlingszuzug um mehr als ein Drittel auf 34 Prozent erhöht. An der Studie hatten rund 30.000 Viertklässler aus allen Bundesländern teilgenommen.

Ruf nach mehr Lehrern

KMK-Präsidentin Susanne Eisenmann sagte, die heterogene Schülerschaft stelle die Länder vor große Herausforderungen. "Die Ergebnisse der Studie zeigen einen bundesweiten Handlungsbedarf bei der Förderung in den Kernfächern Deutsch und Mathematik." In Bezug auf die Studie sprach Eisenmann von einer wichtigen Standortbestimmung. "Wir erhalten differenziert darüber Auskunft, inwieweit sich das Kompetenzniveau der Schülerinnen und Schüler in der vierten Jahrgangsstufen in den einzelnen Ländern entwickelt hat", sagte die baden-württembergische Bildungsministerin der Nachrichtenagentur dpa.

Bereits vor der Präsentation der Ergebnisse war der Ruf nach mehr Lehrern für Deutschlands Schulen lauter geworden.
Quelle: [Link nur für registrierte und freigeschaltete Mitglieder sichtbar. Jetzt registrieren...]

MotherFocker 14.10.17 17:35

Zitat:

Der Anteil der Viertklässler mit Migrationshintergrund hat sich durch den Flüchtlingszuzug um mehr als ein Drittel auf 34 Prozent erhöht.
Das verfälscht, meines Erachtens, die Studie gewaltig, falls diese nicht genauer aufgeschlüsselt ist. Migration ist nicht gleich Migration. Kürzlich zugezogene und im Unterricht eingebundene Flüchtlingskinder haben natürlich Schwierigkeiten beim Zuhören und der deutschen Sprache.

Bei all den anderen Kindern sind sicherlich so Faktoren wie "vong" und "ibims" ausschlaggebend. Stellvertretend für Sprachverkümmerung und allgegenwärtige Internetmedien.

Kürzlich las ich, dass RTL seine Domain auf sein spezielles Klientel auf "rtl.nau" (das kleine englische Wort "now" bereitet vermutlich Probleme beim Eintippen ^^) erweitert hat....

Thorasan 14.10.17 20:07

Bei uns gabs da nun auch direkt nen riesen Aufschrei... Alle haben Schuld, bevorzugt Flüchtlinge, Merkel'sche Politik, selbst Merkel selbst (man könnte glatt meinen, ich wäre im Osten).. Fast hätte ich mich dem allem angeschlossen, doch... Nö, ich sehe das anders..

Und zwar: Fehlende Lehrer gepaart mit mangelnder Kompetenz selbiger.
Was meine ich nun? Ganz zufällig hab ich selbst ein Kind in dem Alter, was sinnigerweise nun auch eine ähnliche Klassenstufe besucht. Bei uns ist es nun z.b. so, das letztes Jahr eine Lehrerin ca. für 7 Monate ausfiel - Sie unterrichtete Deutsch, Sachkunde, Musik, Französisch, Kunst und noch 2-3 andere Fächer. Also ansich nichts wildes, was man brauchen würde.
Aber gut, egal.
Nun wurde erstmal 3 Monate seitens des Kultesministeriums BaWü gebraucht, um festzustellen, dass sie wirklich fehlt und der entsprechende Unterricht nicht stattfand. Nach den 3 Monaten wurde der Antrag der Schule sowie der der Eltern, zur Prüfung frei gegeben. Nach nochmal ca. 2 Monaten, sprich, in Monat 5, kam dann eine Ersatzlehrerin. Sie selbst hatte nur noch nie an einer Grundschule unterrichtet. Und nebenbei Religion/Sport studiert. War aber nun für die entsprechenden Fächer in der Klasse.

Und man höre, lese, staune.. Die Kinder waren diejenigen, die auf der Strecke blieben und die Jahresziele nicht erreichten. Diese besagte Lehrerin hatte das nicht studiert, ok, also konnte man nicht so viel erwarten. Nur: Sie hätte sich zumindest mal mit den Sachen, die sie lehren sollte, befassen können. Tat sie aber, wieso auch immer, nicht.

Es ist sehr bedenklich, wie sich die Entwicklung die letzten bewegte. Kinder haben immer weniger Zeit, sollen immer mehr lernen, müssen immer mehr Leistung zeigen und haben einen immer höheren Schwierigkeitsgrad bei allem - nur: Die, die diese Forderungen stellen, sind die, die mit Burnout zuhause im Bett liegen. Während die Kinder am nächsten morgen um 7.30uhr wieder in der Schule stehen und an sich selbst verzweifeln.

betaalpha 15.10.17 08:24

Zitat:

Zitat von Thorasan (Beitrag 30775856)
Nur: Sie hätte sich zumindest mal mit den Sachen, die sie lehren sollte, befassen können. Tat sie aber, wieso auch immer, nicht.

Wahrscheinlich hatte die Lehrerin keine Vorlaufzeit erhalten, sich gleich mehrere Fächer anzusehen, sondern musste von heute auf morgen loslegen. Das würde in meinen Augen auch nicht funktionieren.

Thorasan 15.10.17 10:17

Sicherlich ist sie ohne Vorlauf gstartet - nur: Als sie dann da war, hätte sie die lehrmaterialien nutzen können o.ä. - in ihrem Falls jetzt passierte aber nichts dergleichen. 3/4 der Fächer fiel also einfach aus bzw wurde ausgesetzt. Und 7 Monate eines Schuljahres sind eben relativ lang.
Dass Sie da überfordert war ist schon logisch - Aber es liegt auch an einem selbst, wie man mit einer gegebenen Situation umgeht.

betaalpha 15.10.17 17:42

Ich kann deine Wut über die hohe Ausfallzeit sehr gut verstehen. Dies ist nur schwer wieder aufzuholen.
Eine Lehrperson für Sport und Religion mit anderen Fächern zu beauftragen ist in meinen Augen eine hoffnungslose Fehlbesetzung seitens der Verantwortlichen. Die Kinder und die Lehrerin baden das nun aus. Leider!


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