Abschied vom Einweg-Plastik Rewe stellt Trinkhalm-Verkauf ein
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Nach dem Aus für die kostenlose Plastiktüte bahnen sich im deutschen Einzelhandel weitere Umbrüche an: In den Märkten von Rewe, Penny und Toom wird es schon bald keine Einweg-Trinkhalme aus Plastik mehr zu kaufen geben.
Der Einzelhandelskonzern Rewe will künftig auf den Verkauf von Einweg-Trinkhalmen aus Plastik verzichten. Dadurch könnten in insgesamt 6000 Märkten der Marken Rewe, Penny und Toom Baumarkt pro Jahr 42 Millionen Einweg-Trinkhalme eingespart werden, teilte das Unternehmen mit Restbestände würden ab sofort nach und nach abverkauft, hieß es. Ab dem kommenden Frühjahr werde Rewe Alternativen aus Papier, Weizengras oder Edelstahl in seinen Sortimenten anbieten. Insgesamt wird die Zahl der in Deutschland verwendeten Trinkhalme aus Plastik dadurch nur unwesentlich sinken.
Rechnerisch verkauft Rewe weniger als ein Prozent aller Plastikhalme in Deutschland. Plastikhalme sind ein typisches Wegwerfprodukt und werden Schätzungen zufolge im Schnitt nur etwa 20 Minuten genutzt. Nach Angaben der Organisation "Seas at Risk" landen jährlich rund 100.000 Tonnen Plastik aus der EU in den Meeren.
Einweg-Müll, der im Meer landet
In der EU werden diesen Angaben zufolge pro Jahr etwa 36,4 Milliarden Trinkhalme konsumiert. Dazu kommen 16 Milliarden Kaffeebecher, 46 Milliarden Einwegflaschen und weiteres Plastik aus Verpackungen und Zigarettenfiltern.
Die EU-Kommission will den Einweg-Müll im Meer bis 2020 um 30 Prozent reduzieren; das EU-Parlament strebt ein ehrgeizigeres Ziel von 50 Prozent bis 2030 an. Als wichtiger Schritt gilt dabei die Einführung von Mehrweg-Lösungen wie sie etwa durch das deutsche Dosenpfand oder die Kostenpflicht für Plastiktüten gefördert werden. Im deutschen Einzelhandel sind Plastiktüten bereits weitgehend verschwunden.