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[Entertainment] Russische Kinderserie auf Kika: Arbeiten Mascha und der Bär für Putin?

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Ungelesen 21.11.18, 15:24   #1
BLACKY74
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Standard Russische Kinderserie auf Kika: Arbeiten Mascha und der Bär für Putin?

Zitat:

Die russische Trickfilmserie "Mascha und der Bär" läuft in Deutschland seit 2013 im Kinderkanal der ARD
Quelle: KiKA/2014-2015 Animaccord Ltd.

In Deutschland läuft die Serie „Mascha und der Bär“ seit 2013 im Kinderkanal der ARD. Eine britische Zeitung bezichtigt nun die zwei Zeichentrickfiguren der Propaganda für Moskau. Doch der Schuss der Briten geht nach hinten los.

Kinder und Eltern überall auf der Welt kennen die Animationsserie „Mascha und der Bär“. Lose basierend auf einem russischen Volksmärchen, zeigt die Trickfilmreihe die Abenteuer eines tollpatschigen und selbstbewussten Mädchens namens Mascha und eines pensionierten Zirkusbären, der sich um sie kümmert und stoisch ihre Eskapaden erträgt. So versucht sich Mascha in einer Folge als Köchin und begräbt das ganze Haus unter einer Brei-Lawine.

Diese Folge wurde bei YouTube mehr als drei Milliarden Mal aufgerufen, andere bringen es auf Abrufzahlen im zwei- bis dreistelligen Millionenbereich. Die Serie gewann zahlreiche Preise und wurde in mehrere Sprachen übersetzt, in Deutschland läuft sie seit 2013 im Kinderkanal der ARD (Kika).

Die Popularität der Serie verschafft dem privaten Moskauer Trickfilmstudio Animaccord, das inzwischen den größten Teil seines Umsatzes mit in Lizenz hergestelltem Mascha-Spielzeug erzielt, ein Millionengeschäft.

Mascha ist zweifellos eine kulturelle Macht, die es mit Genregrößen wie Peppa Wutz und Bob dem Baumeister aufnehmen kann. Mehr noch, die Serie ist ein seltenes Beispiel für international erfolgreiche russische Exporte jenseits des Rüstungs- und Energiesektors. Glaubt man der britischen „Times“, ist die Trickfilmserie aber vor allem eines: russische Propaganda.

In einem kurzen Artikel wird ein britischer Politologe zitiert, der Mascha „putinesk“ nennt, weil sie über ihrem Gewicht boxe – wie Wladimir Putin, der ständig den Westen provoziere. Dass der Bär traditionell für Russland steht und das Bild des Politologen damit schief ist, scheint die „Times“ nicht zu stören.

Ein estnischer Kommunikationswissenschaftler bezeichnet die Serie sogar als eine Gefahr für die nationale Sicherheit seines Landes, weil diese ein positives Bild von Russland zeichne. Nun wäre dieser Propagandavorwurf eine Fußnote in der medialen Auseinandersetzung mit der russisch-britischen Eiszeit nach dem Fall Skripal geblieben, hätten staatliche russische Akteure die Kritik an der Serie nicht als Vorlage für ihre gewohnte Propaganda genommen.

Der Vorwurf des „Times“-Autors hat es sogar in die Abendnachrichten des wichtigsten Staatssenders Perwyj Kanal geschafft. Dort lästerte der Moderator Kirill Klejmenow, nun erlebe die grobschlächtige Propaganda der Sowjetmedien ausgerechnet in der „Times“ eine Neuauflage.

Die russische Botschaft in London legte der britischen Regierung in ihrem für Troll-Kommentare bekannten Twitter-Account nahe, ein „Anti-Zeichentrick-Exzellenzzentrum irgendwo im Baltikum“ zu gründen und Zeichentrickkünstler auf die Sanktionsliste zu setzen.

Margarita Simonjan, Chefin des Kreml-Propagandasenders RT, ging noch einen Schritt weiter und erklärte, die „Hysterie der britischen Presse“ sei ein Beleg für deren Russenfeindlichkeit. Die Briten sollten George Orwell lesen, so fange Faschismus an, schrieb sie in ihrem Blog.

So wird aus dem britischen Propagandavorwurf ein Propagandaerfolg beim russischen Publikum – ein weiterer Beleg für „westliche Russophobie“. Solche Reaktionen überraschen Russland-Experten wie den britischen Geheimdienstforscher Mark Galeotti nicht.

Je abstruser der Vorwurf an Russland, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass dieser nach hinten losgeht und von den russischen Medien ausgeschlachtet wird. Wie vor zwei Jahren, als russische Hooligans bezichtigt wurden, sie seien Teil des hybriden Krieges von Putin gegen den Westen, weil sie bei der EM-2016 britische Fans zusammengeschlagen haben.

Damals unkten nationalistische Medien über die Paranoia der Briten, Putins Pressesprecher sprach von „russophober Hysterie“, und Russlands Präsident selbst ließ in seiner Verurteilung der Vorfälle sogar Anerkennung durchblicken: „Ich weiß ja nicht, wie 200 russische Fans Tausende Briten vermöbelt haben.“

Der hybride Krieg sei durchaus real, schreibt Galeotti in seinem Blog. Doch solche „schäbigen Artikel“ wie der in der „Times“ seien nur deprimierend, und obendrein hochproblematisch: Nicht nur weil sie dumm seien, sondern weil sie echte Propaganda trivialisierten. Wenn alles, was aus Russland kommt, als Propaganda gilt, verliert dieser Begriff jeden Sinn, kritisiert Galeotti.

Wie soll man das mediale Bild Putins als oberkörperfreier Macho, der für „traditionelle Werte“ einsteht, oder die Desinformation bei Staatssendern wie RT kritisieren, wenn die Abenteuer einer Zeichentrickfigur zum gleichen Repertoire des hybriden Krieges gehören sollen?

Darüber hinaus entwerteten solche leichtsinnigen Propagandavorwürfe das moralische Selbstverständnis des Westens, ist Galeotti überzeugt. Um Putins Regime zu kritisieren, sei es nicht nötig, alles Russische zu verteufeln und Russen zu „entmenschlichen“.

Propaganda oder harmlose Kinderunterhaltung aus Russland?
Quelle: KiKA/Animaccord Animation St...

Psychologen bezeichnen Mascha als sadistisch

Am Ende profitiere von solchen Entwicklungen vor allem Putin, denn sie stützen Putins Narrativ von einem „Westen, der Russland und Russen hasst“. Pauschale Russenparanoia liefere nur dem Kreml Munition in seinem Propagandakrieg gegen die eigene Bevölkerung – und gegen Europa.

Das Brisante am Fall „Mascha und der Bär“ ist allerdings, dass die Serie in Russland selbst umstritten und manchen als Auswuchs westlicher Dekadenz gilt. Russisch-orthodoxe Psychologen nennen Maschas Verhalten gegenüber dem Bären „sadistisch“. Die Serie sei ein schlechtes Beispiel für Kinder: Mascha sei „respektlos“, und der Bär demonstriere in jeder Folge nur seine „pädagogische Hilflosigkeit“.

Andere sehen in der Serie sogar antirussische Propaganda, die die „russische Mentalität“ und traditionelle Geschlechterbilder zerstöre, ganz anders als langatmige sowjetische Cartoons. Mascha erziehe russische Mädchen zu falscher Weiblichkeit, und schnelle Bildfolgen seien ohnehin schädlich für die kindliche Psyche.

Wer hat nun recht mit seiner Mascha-Interpretation? Genug Fantasie vorausgesetzt, kann man in „Mascha und der Bär“ sogar Kreml-kritische Untertöne erahnen. In der jüngsten Folge übernimmt Mascha vorübergehend die Krone eines Löwenkönigs, der von seiner Rolle genug hat und mit dem Bär Angeln gehen möchte.

Sofort entfacht Mascha eine Schreckensherrschaft über das Tierreich und lässt sich von Schweinen und Ziegen wie eine absolute Monarchin anbeten – bis die Tiere zu den Klängen der Marseillaise rebellieren. Maschas Herrschaft fällt in sich zusammen, ein unblutiger Staatsstreich. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Moskaus Hardliner darin staatsfeindliche Propaganda erkennen, die aus Kindern Putin-Kritiker macht.
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