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[Kurioses] Hornkuh-Initiative: Mmmuuuuhhhh!

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Ungelesen 23.11.18, 16:28   #1
Wornat1959
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Standard Hornkuh-Initiative: Mmmuuuuhhhh!

Zitat:
Hornkuh-Initiative
Mmmuuuuhhhh!

Sollen Kühe Hörner tragen? Diese Frage bewegt die politische Schweiz. Am Sonntag wird abgestimmt.

Von Sarah Jäggi
21. November 2018, 16:51 Uhr Editiert am 23. November 2018, 10:43 Uhr DIE ZEIT Nr. 48/2018, 22. November 2018 111 Kommentare


( Eine Kuh wird mit dem Hubschrauber vom Klausenpass ins Tal gebracht. © Urs Flüeler )

Müsste man einen Menschen zeichnen, der komplett fremd in einer Welt steht, in der politischen zum Beispiel, er sähe aus wie Armin Capaul. Der Mann ist die Inkarnation eines Schweizer Bergbauern-Klischees. Weißer, langer Bart, bunt gestricktes Chäppi, unschuldig sein Blick aus wasserblauen Augen. Er ist der Erfinder einer der kauzigsten Volksinitiativen, die es in der Schweiz je gegeben hat.

Am kommenden Sonntag befinden die 5,3 Millionen stimmberechtigten Schweizerinnen und Schweizer über die sogenannte Hornkuh-Initiative. Sie will in der Bundesverfassung, also dem schweizerischen Grundgesetz, festschreiben, dass Landwirte belohnt werden, wenn sie ihren Kühen und Ziegen die Hörner belassen. Mit Geld, versteht sich. Wie hoch diese Hornprämie ausfallen würde, steht nicht im Initiativtext. Einen Franken pro Kuh und Tag lautete ein Vorschlag – und 20 Rappen pro Ziege und Tag. Im Abstimmungskampf ist von einem jährlichen Gesamtbetrag zwischen 15 bis 30 Millionen Franken die Rede.

Noch eine Subvention für die Bauern! Die Gegner zetern. Die Schweiz leistet sich bereits heute eine der teuersten Landwirtschaften der Welt, jeder Franken mehr sei einer zu viel.

In einem Punkt ist man sich einig: Ein Kuhhorn hat in der Verfassung nichts verloren. Eigentlich. Doch die Volksinitiative, die nur Verfassungs-, nicht aber Gesetzesänderungen bewirken kann, war für den rebellischen Bauern Capaul die letzte Chance, seinem Anliegen doch noch zum Durchbruch zu verhelfen. Dies, nachdem er die Bundespolitik jahrelang mit seiner Hornprämie auf Trab hielt, aber nichts bewirken konnte. Also tat er, was einem Schweizer bleibt, wenn er von einer Sache nicht lassen kann. Er sammelte mit Verbündeten 100.000 Unterschriften und erzwang so die Volksabstimmung.

Capaul ist kein stierköpfiger Bauer, sondern ein berufener. Den Auftrag für seinen Kampf gab ihm nämlich: eine Kuh. Marianne, um genau zu sein. Marianne, so erzählt er Journalisten, die zu ihm auf den Hof nach Perrefitte in den Berner Jura reisen, Marianne habe ihm die Augen geöffnet. In dem Moment, als er ihr dabei zugeschaut habe, wie sie einer anderen Kuh, der Rahel, mit der Spitze des Horns den Schlafsand aus dem Augenwinkel gewischt habe. Achtsam. Würdevoll. Seither ist für ihn klar: Aus gutem Grund hätten "die Natur und die Schöpfung die Kuh so geschaffen". Eine Kuh ist nur dann ganz Kuh, wenn sie Horn trägt.

Mit der Realität hat das nicht viel zu tun. Nur etwa zehn Prozent der 700.000 Kühe in der Schweiz tragen noch Hörner. Die enthornte Hochleistungskuh passt perfekt ins Zeitalter der hocheffizienten Landwirtschaft. Da sie weniger Platz im Stall braucht, kann der Landwirt auf derselben Fläche mehr Rindvieheinheiten unterbringen. Konkret: Tragen Kühe Hörner, so liegt die Distanz, die das rangtiefere Herdenmitglied zum ranghöheren einhält, zwischen einem und drei Metern. Hornlose Tiere haben höchstens einen Meter Abstand zueinander.

Die Hornkuh-Initiative, die manch ein Politiker anfangs für einen Witz hielt, hat der Politschweiz erfrischend neue Diskussionsfelder eröffnet, die mal wissenschaftlich, mal volkskundlich geprägt waren. Manche Debatte driftete in esoterische Sphären ab, etwa wenn es um die Behauptung ging, das Horn unterstütze die Verdauung der Wiederkäuer.

Wozu braucht die Kuh ein Horn?
Besonders intensiv wird die Frage diskutiert, ob man einer Kuh bloß einen kurzen Schmerz zufügt oder ihr die Würde nimmt, wenn man sie als Kalb enthornt. Wenn man ihr also mit einem 600 Grad heißen Brenneisen die Hornknospen verödet und so die Zellen in der Lederhaut zerstört, die für die Hornbildung zuständig sind. Eine Studie der Universität Bern zeigt, dass die Tiere, trotz Betäubung, an den verödeten Stellen überempfindlich reagieren, möglicherweise monatelang. Die Initianten gehen sogar davon aus, dass die Kühe lebenslang leiden, die Prozedur also pure Tierquälerei ist.

Der tierwohlaffine Schweizer wird sich am nächsten Sonntag in einem doppelten Dilemma sehen. Zum einen ist die vielleicht wichtigste Frage – wozu braucht die Kuh ein Horn? – wissenschaftlich nicht eindeutig geklärt. Klar scheint, so zeigt eine Studie der Universität Kassel, dass es ein wichtiges Kommunikationsinstrument ist, mit dem sich die Kuh in der Herde orientiert, einordnet und Hierarchien respektiert. Interessant ist, dass Kühe mit Hörnern körperlichen Auseinandersetzungen eher aus dem Weg gehen. Anders die Enthornten: Weil das Horn als Abschreckungswaffe wegfällt, tragen sie Konflikte öfter mit Kopfstößen aus. Die Folge davon sind laut einer Studie des eidgenössischen Forschungsinstituts Agroscope Hämatome und Rippenbrüche.

Zum andern beruft sich der Bundesrat, der die Initiative bekämpft, ausgerechnet auf das Tierwohl. Er fürchtet nämlich, dass die Bauern, von der Hornprämie gelockt, tatsächlich wieder auf behornte Kühe setzen könnten. Und diese dann im Stall anbinden, um Unfälle zu verhindern.

Bundesrat, Parlament und die bürgerlichen Parteien lehnen die Idee ab; die Linke und die Biobauernlobby sympathisieren mit dem Anliegen. Ebenso die Bevölkerung. Bei der letzten Umfrage des Forschungsinstituts Gfs Bern am 14. November lagen die Befürworter knapp vorn mit 49 Prozent. In der Regel reicht dies aber nicht für einen Sieg.

Dabei hätten es Capaul und seine Mitstreiter in der Hand, sich eine Hornprämie zu erarbeiten. Indem sie die Sympathie, die ihnen von vielen Seiten zufliegt, zu Geld machen. Warum nicht die Milch ihrer behornten Simmentaler Kühe mit dem Label "Hornmilch" verkaufen? Gegen einen kleinen Aufpreis natürlich.

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Ähm - worüber man doch alles eine Volksabstimmung "meint" abhalten zu müssen. *lol*
Die "arme" Kuh aus dem Bild sollte auch abstimmen dürfen ... *hust* Mir macht keiner glaubhaft das es da um Tierwohl geht ...
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"Mitleid und Erbarmen hielten Bilbos Hand zurück. Viele, die leben, verdienen den Tod und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz Weisen erkennen nicht alle Absichten. Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt." (Gandalf zu Frodo)
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Ja... für uns unverständlich, aber dem schweizer Stimmbürger wertvoll

Und ich bin überzeugt, dass diese Abstimmung (wobei sie mit anderen anstehenden Abstimmungen auf einen Termin fällt) regen Zulauf bekommt. Auch könnte ich mir vorstellen, dass der Almöhi sich da durchsetzt wenn man berücksichtigt, mit wieviel Pathos und finanziellem Aufwand eigenössische Milchprodukte behandelt werden.

1 Liter 3,5% = 1,60 CHF aufwärts... ^^
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Update:

Zitat:
Landwirtschaft
Schweizer lehnen Horn-Prämie ab

Die Schweizer haben dagegen gestimmt, Bauern zu belohnen, die ihren Kühen die Hörner belassen. Die Initiatoren hatten argumentiert, Rinder mit Hörnern seien glücklicher.

25. November 2018, 15:58 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, wh 142 Kommentare

( Sind Kühe mit Hörnern glücklicher? Auch darüber haben die Schweizer heute in einer Volksabstimmung abgestimmt. © Fabrice Cofferini/AFP/Getty Images )

Die Schweizerinnen und Schweizer haben darüber abgestimmt, ob Bauern belohnt werden sollen, die ihrem Milchvieh die Hörner nicht abnehmen. Ersten Hochrechnungen zufolge lehnte am Sonntag mehr als die Hälfte der Teilnehmenden der Abstimmung das Vorhaben ab. Befürworter der Initiative hatten argumentiert, dass Kühe mit Hörnern vermutlich glücklicher seien als Artgenossen, denen sie schon im Kälbchenalter gekappt werden. Zudem sei das Veröden der Hornknospen schmerzhaft für die Tiere. Der Initiator der Volksabstimmung, der Schweizer Bauer Armin Capaul, hatte gefordert, jeder Bauer solle pro Tag und Kuh mit Horn einen Franken erhalten.

Wissenschaftlich sind die Vor- oder Nachteile einer Enthornung nicht eindeutig geklärt. Eine Studie der Universität Kassel besagt, dass das Horn ein wichtiges Kommunikationsinstrument ist, mit dem sich die Kuh in der Herde orientiert, einordnet und Hierarchien respektiert. Zudem gehen Kühe mit Hörnern demnach körperlichen Auseinandersetzungen eher aus dem Weg: Fällt das Horn als Abschreckungswaffe weg, tragen die hornlosen Tiere Konflikte öfter mit Kopfstößen aus. Die Folge sind laut einer Studie des eidgenössischen Forschungsinstituts Agroscope häufig Hämatome und Rippenbrüche.

Horngegner argumentieren mit Verletzungsrisiken
Gegner der Initiative zur Horn-Prämie, darunter der Bäuerinnenverband, machten dagegen geltend, dass ein ausgewachsenes Tier mit spitzen Hörnern eine tödliche Gefahr sein könnte – auch für den Menschen. Immer wieder komme es zu Verletzungen. In der Schweiz tragen auch deshalb nur noch zehn Prozent der rund 1,5 Millionen Rinder Hörner; bei manchen Rassen sind sie ganz weggezüchtet.

Auch die Schweizer Regierung war aus Kostengründen gegen eine Subventionierung der Kuhhörner. Nach Schätzungen wären mindestens 15 Millionen Franken (gut 13 Millionen Euro) an Hörner-Hilfen nötig gewesen. Zum andern berief sich der Bundesrat, der die Initiative ebenfalls bekämpfte, auf das Tierwohl: Er fürchtete, dass Bauern, die von der Horn-Prämie angelockt werden, wieder auf behornte Kühe setzen könnten – und diese dann im Stall anbinden, um Unfälle zu verhindern.

Wie viele der zwölf Millionen Rinder in Deutschland noch Horn tragen, ist nicht bekannt. Nach Angaben des Milchindustrie-Verbandes ist das Thema aber aktuell. "Natürlich werden Fragen zum Für und Wider in der Haltung von Rindern mit und ohne Hörnern diskutiert", sagte Referent Björn Börgermann der Deutschen Presse-Agentur vor der Abstimmung in der Schweiz. Rinder seien jedoch keine Kuscheltiere. "Für den Tierhalter besteht durchaus ein erhöhtes Gefährdungspotential in der Arbeit mit behornten Tieren", sagte Börgermann.
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"Mitleid und Erbarmen hielten Bilbos Hand zurück. Viele, die leben, verdienen den Tod und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz Weisen erkennen nicht alle Absichten. Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt." (Gandalf zu Frodo)
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