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[Other] Kritik an Karliczek "Scheinargumente" gegen Ehe für alle?

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Ungelesen 22.11.18, 11:46   #1
BLACKY74
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Standard Kritik an Karliczek "Scheinargumente" gegen Ehe für alle?

Zitat:


"Ärgerliche Realitätsverweigerung" und "hinterwäldlerische Haltung": Bundesbildungsministerin Karliczek ist mit ihren Äußerungen zur Ehe für alle bei der Opposition angeeckt. Auch eine Kabinettskollegin widersprach ihr.

Bundesbildungsministerin Anja Karliczek ist nach ihren Interview-Äußerungen zur Ehe für alle parteiübergreifend kritisiert worden.

Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) machte in den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschlands deutlich: "Schon heute belegen Studien, dass sich Kinder in homosexuellen Partnerschaften genauso gut entwickeln wie in Familien mit Mutter und Vater." Was zähle, sei ein ein liebevolles Familienklima für Kinder, sagte die SPD-Politikerin.

"Unsachgemäße Scheinargumente"

Auch Politiker von Grünen und Linkspartei äußerten sich kritisch. Die Linkspartei-Abgeordnete Doris Achelwilm sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, dass Karliczek die Lebensbedingungen von Kinder mit gleichgeschlechtlichen Eltern nicht ausreichend erforscht sehe, sei "ärgerliche Realitätsverweigerung".

Karliczek kleide "Vorurteile in unsachgemäße Scheinargumente". Ähnlich wie Giffey sagte Achelwilm, Gesellschaft und Wissenschaft würden ausreichend Belege liefern, dass es Kindern aus sogenannten Regenbogenfamilien nicht schlechter gehe als anderen.

Die Aussage der Bildungsministerin, dass die Einführung der Ehe für alle nicht ausreichend gesellschaftlich debattiert worden sei, sei "diskriminierender Unsinn", sagte Achelwilm. "Die Ehe für alle konnte 2017 im Bundestag deswegen beschlossen werden, weil die Mehrheit der Bevölkerung längst dafür war."

Der Grünen-Abgeordnete Sven Lehmann warf der Ministerin eine "hinterwäldlerische Haltung" vor. Karliczek habe "offenbar die letzten Jahrzehnte geschlafen", sagte Lehmann den Funke-Zeitungen. Es gebe zahlreiche Studien über Kinder gleichgeschlechtlicher Elternpaare.

Karliczek stimmte gegen die Ehe für alle

Karliczek hatte sich in einem Interview mit dem Nachrichtensender n-tv für eine Langzeitstudie zur Frage ausgesprochen, welche Auswirkungen gleichgeschlechtliche Elternschaft auf Kinder hat. Es gehe um die Frage, "ändert es grundsätzlich etwas". Zugleich kritisierte sie, die Ehe für alle sei überstürzt eingeführt worden.

Im Juni vergangenen Jahres hatte der Bundestag die Einführung der Ehe für alle mit großer Mehrheit beschlossen. 623 der insgesamt 630 Parlamentarier waren - zum Teil vom Krankenbett - ins Parlament gekommen. Insgesamt votierten 393 Parlamentarier mit Ja - Karliczek stimmte damals mit Nein.
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Ungelesen 22.11.18, 13:20   #2
Melvin van Horne
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Moin,

für ein gleichgeschlechtlichen Paar sind die Hürden ein Kind zu bekommen wesentlich höher als für "normale" Paare. Man kann also davon ausgehen, das sie gut für das so hart erkämpfte Kind sorgen und es mit ganzem Herzen lieben werden.

Man könnte also sagen "Wer solchen Paaren Kinder verweigern will weil die Auswirkungen auf das Kind noch nicht richtig erforscht sind, kommt um das Thema "Zwangssterilisation" bei manchen "normalen" Paaren nicht herum. Bei denen steht es schon fest, dass sie für das Kind nicht gut sind.

Frau Karliczek was halten sie davon?
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Ungelesen 22.11.18, 16:34   #3
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Frau Karlidings ist sehr in der katholischen Pfarrgemeinde integriert und engagiert.
Sie wuchs behütet in der Teutoburger Provinz auf und das spiegelt sich vermutlich in ihrer Denkweise nieder.

Dies mögen keine unbedingten Voraussetzungen dafür sein, aber immerhin ein Indiz. Bin mir ziemlich sicher, dass sie auch mit dem liberal denkenden Papst hadert und immer noch ein Bild vom Ratzinger im Herrgottswinkel hängt ^^

Was eine Bundesministerin für Bildung und Forschung (auch in Widerspruch, da ja z.B. Galileo der reine Antichrist zu sein schien) allerdings zu solchen Aussagen bewegt, bleibt ein Rätsel. Mit Sicherheit ist sie nicht zu Höherem berufen.
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Ungelesen 22.11.18, 21:24   #4
Melvin van Horne
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Moin,

das sehe ich anders. Die Ehe ist heute nicht mehr der Versorgungs- und Gehorsamspakt früherer Zeiten. Heute ist die Ehe meiner Meinung nach das Bekenntnis miteinander leben und füreinander da sein zu wollen. In finanziellen und nicht finanziellen Dingen. Für dieses Bekenntnis ist das Geschlecht der Partner vollkommen gleichgültig. Gleichzeitig zeigt es wie absurd das Gerede von der Ehe mit Gegenständen und Haustieren. Weder das eine noch das andere kann dieses Bekenntnis abgeben. Also ist das schon mal Unfug.

Du redest von Wert und Zweck der Ehe. Was ist das für Dich?

Noch absurder ist das Gerede mit den Pädophilen. Seit wann ist es für Pädophile ein Problem in die Nähe von Kindern zu kommen? Offensichtlich herrscht da in Deiner Vorstellungswelt etwas Nebel. Pädophilie und Homosexualität sind vollkommen unterschiedliche Dinge! Pädophile sind nur selten homosexuell. Ganz im Gegenteil. Pädophile sind häufig bemüht für die Öffentlichkeit ein möglichst normales Bild abzugeben um ihre wahren Neigungen zu tarnen. Und glaubst Du im Ernst, das solche Leute einen Mann heiraten um dann ein Kind zu adoptieren das sie dann missbrauchen können? Geht es noch komplizierter? Nein natürlich nicht. Also auch Unfug.
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Ungelesen 22.11.18, 23:31   #5
parlheinz
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Mir erscheinen die Veränderungen des Wertbegriffs der Ehe, als auch der gleichgeschlechtlichen Beziehungen in einem rasanten Tempo abzulaufen. Ersteres ist u.a. von der Gleichstellung der Frau abhängig und betrifft die Masse der Gesellschaft und es ist von erheblicher Relevanz. Ich meine, dass die Förderung der klassischen Familie auch mit stärkeren Anreizen einhergehen sollte, sich für Kinder zu entscheiden. Das wäre wahrscheinlich wichtiger gewesen, als die Ehe für alle. Mir ist auch klar, dass sich das für die ganz modernen Menschen nicht gut anhört, aber Kinder haben etwas mit Mann und Frau zu tun und alle anderen Wege sind zweitrangig und werden es auch bleiben.

Zweitens sollte man Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen akzeptieren. Wenn wir nun die Ehe für alle haben, dann ist das eben auch gut und es betrifft eine Minderheit. Kein Grund, um immer wieder ein Bohei darum zu machen.

Wenn Studien belegen, wie sich Kinder in solchen Beziehungen entwickeln, dann müsste es hierzu gelungen sein, alle anderen Faktoren, die auf die Kindesentwicklung Einfluss nehmen, zu berücksichtigen bzw. zu isolieren. Und bekanntermaßen haben soziale Einflüsse hier einen viel deutlicheren Effekt, ich verweise z.B. mal auf das Stichwort Kinderarmut, auch wenn das krass ist.
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Ungelesen 23.11.18, 17:42   #6
Wornat1959
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Dazu eine Analyse aus der Zeit:

Zitat:
Ehe für alle
Kramp-Karrenbauers Albtraum

Dass CDU-Politikerinnen die Ehe für alle immer noch kritisieren, mag man gestrig und homophob nennen. Tatsächlich sind aber auch radikale Queer-Theoretiker dagegen.

Eine Analyse von Peter Rehberg
23. November 2018, 11:57 Uhr 308 Kommentare


( Karl Kreile und Bodo Mende, das erste homosexuelle Ehepaar Deutschlands, am 1. Oktober 2017 © Steffi Loos/Getty Images )

Noch zwei Wochen bis zum CDU-Parteitag, auf dem über Angela Merkels Nachfolge entschieden werden soll. Die Christdemokraten müssen sich personell erneuern. Ob sie es auch politisch können, diese Frage wird in der Öffentlichkeit intensiv diskutiert. Bemerkenswert ist, dass die CDU ausgerechnet jetzt das Thema Homo-Ehe wieder anspricht, die ja seit mehr als einem Jahr in Deutschland gesetzlich möglich ist. Die CDU-Bildungsministerin Anja Karliczek erklärte in einer Fernsehtalkshow, dass die Einführung der Ehe für alle nicht ausreichend debattiert worden sei. Sie will Homo-Ehe und das Adoptionsrecht noch einmal überprüfen.

Auch Annegret Kramp-Karrenbauer, die gerne CDU-Parteivorsitzende werden will, hält an ihren Ansichten zur Gleichstellung homosexueller Partnerschaft fest, wegen denen sie vor drei Jahren heftig kritisiert wurde. Zur Erinnerung, damals sagte sie: "Wenn wir diese Definition öffnen in eine auf Dauer angelegte Verantwortungspartnerschaft zweier erwachsener Menschen, sind andere Forderungen nicht auszuschließen: etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen." Für sie ist die Ehe an die biologische Fortpflanzung gebunden. Das bedeutet: Wenn dieses Kriterium entfällt, kann ja jede jeden heiraten und so viele Menschen, wie er oder sie möchte. Dass das auch heute noch ihre Position sei, bekräftigte sie vor wenigen Tagen bei Maybrit Illner. Jetzt, da mit der Merkel-Nachfolge auch das sozialpolitische Vermächtnis der CDU auf dem Spiel steht, bekommt Kramp-Karrenbauers Aussage von damals noch mehr Gewicht.

Denn übersetzt heißt das: Sie setzt Homosexualität mit Vielehe und Inzest gleich, also mit Beziehungsformen, die als Gefahr für die Gemeinschaft insgesamt angesehen werden. Von denen gesagt wird, dass sie die Stabilität und Gesundheit des sozialen Lebens gefährden. Und die in Deutschland gesetzlich verboten sind. Homosexualität hingegen ist nach jahrzehntelangen Kämpfen als gültige Form des sozialen Lebens akzeptiert. Lesben und Schwule dürfen heiraten und Kinder adoptieren. Das gleichgeschlechtliche Paar wird als eine Variation des Zusammenlebens und nicht länger als Bedrohung von Ehe und Familie wahrgenommen.

Erst das Verbot regelt die soziale Welt
Die CDU-Politikerinnen Karliczek und Kramp-Karrenbauer stellen diese Errungenschaft explizit infrage. Lesben und Schwule, zurück in die Schmuddelecke! Ausgehend von einem liberalen Politikverständnis ist das zu verurteilen. Wenn man die Gesellschaft als offenes, dehnbares Gewebe versteht, sind alternative Lebensstile problemlos zu integrieren. Auch eine lesbische Beziehung ist eine Partnerschaft, in der zwei Menschen Verantwortung füreinander übernehmen, und auch schwule Väter bringen ihre Kinder morgens in die Kita.

Nun muss man sich fragen, ob diese Äußerungen nur letzte Phantomschmerzen einer alten Wunde sind, die einige Konservative 2017 erlitten haben, als die Ehe für alle rechtskräftig wurde. Oder ob sie möglicherweise einen neuen Ton setzen. Kramp-Karrenbauers Ansichten sind zumindest durch einige Autoritäten aus der Geistesgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts abgesichert. Die paranoide Logik heteronormativer Stabilität stützt sich auf eine lange Tradition.

Bei den großen Zivilisationstheoretikern der Moderne, Sigmund Freud und Claude Lévi-Strauss, haben das Inzesttabu und das Tabu der Homosexualität tatsächlich einen vergleichbaren Stellenwert, wie Kramp-Karrenbauer ihn behauptet. Diesen Kulturtheorien zufolge ergibt sich die Stabilität sozialer Gefüge stets unter dem Vorzeichen einer Drohung: Erst über ein Verbot der Sexualität innerhalb der Familie oder zwischen Partnern des gleichen Geschlechts wird die soziale Welt geregelt und ihr Fortbestehen garantiert. Ohne diese Drohung würde eine Gesellschaft, so sahen es diese Herren damals, im Chaos versinken.

Das "gefährliche" Anderssein
Ein "Tabubruch" wie Homosexualität wird dementsprechend als grundlegende Gefahr für die Zivilisation verstanden, der zu amorphen Mutationen des sozialen Körpers führt. Integrität und Verlässlichkeit der Formen des Zusammenlebens werden aufs Spiel gesetzt. So wie es auch Kramp-Karrenbauer diagnostiziert. Was aus heutiger Perspektive wie ein Szenario aus einem billigen Horrorfilm klingt – Schwule als kinderfressende Zombies –, hielt sich recht lange in der Kulturtheorie. So sah zum Beispiel die sozialwissenschaftliche linke Tradition der Frankfurter Schule den Schwulen als gesellschaftliche Gefahr an und rückte ihn in die Nähe des Faschismus. Zwar hat sich Theodor W. Adorno Anfang der Sechzigerjahre für die Liberalisierung des Sexualstrafrechts eingesetzt, doch in seinem Buch Minima Moralia von 1944 hieß es noch: "Homosexualität und Totalitarismus gehören zusammen."

Wenn Kramp-Karrenbauer die paranoide Logik heteronormativer Stabilität heute streberhaft wiederholt, kann sie sich also auf eine lange Tradition berufen. Das erinnert daran, welches Gewicht Homosexualität einmal gegeben wurde, mit welchen Gefahren sie assoziiert war. Und tatsächlich ist es erst den Gender Studies seit den späten Achtzigerjahren gelungen, dieses homophobe Erbe westlicher Kulturgeschichte zu entkräften. Für Judith Butler ist das Tabu der Homosexualität nämlich kein Verbot, das überhaupt erst die Entstehung von Kultur ermöglicht, sondern umgekehrt eine homophobe Fantasie über den Ursprung von Kultur – ein Mythos. Alle deutschen Parteien (außer den Rechten) sind in den vergangenen 30 Jahren in diesem Punkt praktisch Butlers Argumentation gefolgt.

Die Geschichte hat aber eine paradoxe Pointe: Denn die Einschätzung, dass die Gleichstellung von Homosexualität eine gesellschaftliche Gefahr darstellt, wird nicht nur von konservativen Politikerinnen vertreten, sondern auch von radikal queeren Theoretikern.

Queeres Leben nicht der Norm anpassen
Was einerseits als zivilisationszersetzende Gefahr gedeutet wird, kann andererseits als Kraft der Veränderung verstanden werden. Auch unter Lesben und Schwulen gibt es die Position, dass Integration nicht das Beste ist, was einer queeren Community passieren kann. Sobald Lesben und Schwule in eine liberale Konsenspolitik eingebettet werden, geht das verloren, was sie als Homosexuelle einmal ausgezeichnet hat. Zum Beispiel der abgründige Humor der Tunte oder das subversive Rollenspiel von lesbischen Butch/Femme-Inszenierungen, kulturelle Formen also, die herkömmliche Bilder von Gender und Beziehungsformen infrage stellen.

Es gibt also auch unter Nicht-Konservativen Gründe dafür, auf dem grundsätzlichen Anderssein von Lesben und Schwulen zu bestehen und es nicht innerhalb einer fröhlichen Erzählung von konfliktfreier Diversität aufgehen zu lassen.

Allerdings mit einem bedeutenden Unterschied: Das "gefährliche" Anderssein von Lesben und Schwulen wird in der queeren Perspektive natürlich nicht als Argument heraufbeschworen, um eine homophobe Rechtslage zu verteidigen, wie es die beiden CDU-Politikerinnen machen. Vielmehr geht es den queeren Kritikern darum, sich der gegebenen gesellschaftlichen Ordnung zu widersetzen, um eine bessere herbeizuführen. Also Lesben und Schwule nicht lediglich an dem teilhaben zu lassen, was bisher Heteros vorbehalten war – der Ehe. Sondern sozusagen Kramp-Karrenbauers Albtraum wahr werden zu lassen, nämlich dass zum Beispiel Polyamorie nicht mehr als Normverletzung stigmatisiert wird. Das hieße, die Homo-Ehe nicht als Maßnahme zur Stabilisierung der Institution der Ehe zu begreifen, sondern als ersten Schritt zu einer gesellschaftlichen Anerkennung noch ganz anderer vielfältiger Beziehungsformen.

Liberale Politiker schrecken meist vor dieser Konsequenz zurück, in der Angst, dass sie sich politisch damit angreifbar machen. Annegret Kramp-Karrenbauer, und das könnte das einzig Komische an diesem Vorgang sein, spricht also ungewollt eine Wahrheit aus, die auf das radikale Potenzial einer queeren Politik verweist.
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"Mitleid und Erbarmen hielten Bilbos Hand zurück. Viele, die leben, verdienen den Tod und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben, Frodo? Dann sei nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand. Selbst die ganz Weisen erkennen nicht alle Absichten. Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen, ehe das Ende kommt." (Gandalf zu Frodo)
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parlheinz
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Wie so oft ist es notwendig, sich für das Verständnis eines Artikels die Quelle bzw. den Autor anzusehen. Da ergänze ich mal:


Zitat:
Peter Rehberg, geboren 1967, arbeitet als Journalist für verschiedene Medien, u.a. den "Freitag" oder die "taz". Er war Chefredakteur des schwulen Monatsmagazins "Männer" und davor Kulturredakteur des Berliner Stadtmagazins "Siegessäule". Darüberhinaus verfolgte er eine akademische Karriere, war von 2011 bis 2016 Professor für German Studies in Austin, Texas. Seine Schwerpunktthemen sind Cultural und Gender Studies sowie Medienkultur. Er lebt in Berlin.

Quelle:
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Harry G. Eyer (23.11.18), talkie57 (24.11.18)
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Ich bin auch der Auffassung, dass der nächste große Schritt für unsere Gesellschaft noch wartet.

Allerdings denke ich dabei viel weniger an gleichgeschlechtlich orientierte Partnerschaften, denn diese dürften in Deutschland vielleicht 0,2 oder 0,3 Prozent ausmachen. In solchen Partnerschaften leben etwa 0,07 Prozent der Kinder. Wie ich schon schrieb, es ist eine Minderheit, die allerdings mit Nachdruck in Erscheinung tritt und sie sollen ja auch nach meiner Auffassung nicht diskriminiert werden.

Beim "nächsten großen Schritt" würde ich am ehesten (wenn wir über Familien und Kinder diskutieren) an die Bekämpfung der Kinderarmut denken. Das betrifft in Deutschland über zwei Millionen Kinder, so etwas jedes fünfte Kind. Die Anzahl der in Armut lebenden Kinder steigt.

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Ist Off-Topic? Dann Entschuldigung.

Geändert von parlheinz (24.11.18 um 09:33 Uhr)
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