[Wornat1959]

"Admiral Graf Spee"
Uruguay verkauft Reichsadler aus deutschem Schiffswrack

In Uruguay soll der Reichsadler vom Heck eines deutschen Kriegsschiffes verkauft werden. Die Bundesregierung befürchtet eine Verherrlichung der NS-Herrschaft.

23. Juni 2019, 9:37 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, jsp 190 Kommentare


Die Bergung des Reichsadlers der "Admiral Graf Spee" im Februar 2006 © Marcelo Hernandez/dpa

Nach einem jahrelangen Rechtsstreit hat ein Gericht in Uruguay den Verkauf eines Reichsadlers mit Eichenlaubkranz und Hakenkreuz vom Heck eines deutschen Kriegsschiffes angeordnet. Das Verteidigungsministerium von Uruguay solle die Skulptur innerhalb von 90 Tagen zu Geld machen und die Hälfte der Einnahmen den Unterzeichnern des Bergungsvertrags überlassen, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]. Die uruguayische Regierung kann gegen die Entscheidung Berufung einlegen.

Der 2,80 Meter hohe und 350 Kilogramm schwere Reichsadler vom Heck des Panzerschiffes Admiral Graf Spee war 2006 von dem Unternehmer Alfredo Etchegaray geborgen worden. Etchegaray begrüßte die Gerichtsentscheidung. Die Regierung solle das Urteil annehmen und ihren Teil des Erlöses in das Bildungswesen oder die Marine des südamerikanischen Landes investieren, sagte er im Radiosender Uruguay. Laut Medienberichten könnte der Verkauf des Bronzeadlers rund vier Millionen US-Dollar einbringen.

Der Reichsadler war seit Jahren bei der Marineverwaltung unter Verschluss. Immer wieder wurde darüber debattiert, wie mit der Nazi-Skulptur verfahren werden sollte. So hätte der Adler etwa im Marinemuseum in Montevideo oder im Museum der Schlacht vom R�*o de la Plata in Sarandi del Yi ausgestellt werden können.

Die Bundesregierung hatte einen Verkauf des Adlers auf dem freien Markt stets zu verhindern versucht. Sie will nicht, dass die Bronzeskulptur für die Verherrlichung der NS-Herrschaft missbraucht wird.

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] war zu Beginn des Zweiten Weltkriegs im Indischen Ozean und im Südatlantik auf Kaperfahrt und versenkte mehrere britische Frachtschiffe. Im Dezember 1939 lieferte sich das Kriegsschiff in der Mündung des R�*o de la Plata eine Seeschlacht mit den britischen Kreuzern Exeter und Ajax sowie dem neuseeländischen Kreuzer Achilles.

Dabei wurde die Admiral Graf Spee schwer beschädigt. Für Reparaturarbeiten lief das Schiff zunächst in Montevideo ein, musste den sicheren Hafen aber aufgrund von diplomatischem Druck schon bald wieder verlassen. Kapitän Hans Langsdorff ordnete daraufhin an, die Admiral Graf Spee zu versenken.

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