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Zitat von hoersch88
In der Luftfahrt im Rahmen der Bundeswehr ist es der Zustand.
Transportflugzeuge sind nötig! Egal in welcher Kriegs-/Einsatzführung. Und die C-160 kann das alles nicht mehr handhaben zumal wir nicht mal mehr genug Piloten haben.
Transporthubschrauber - dasselbe Spiel.
Unterstützungshubschrauber - brauchen wir ebenso.
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Die Transportflugzeuge waren schon immer für einen Einsatz ausserhalb Deutschlands gedacht. Ein Konzept dem die Bundeswehr aber nie zugrunde lag. Die Armee des kalten Krieges ist mit einem Einsatzart konfrontiert. Gut das zwar "nur" seit 8 Jahren aber immerhin.
Die meiste Ausrüstung, über die wir hier sprechen, ist übrigens noch in den 80ern konzipiert worden. Man kann nicht 1985 hergehen und sagen "Ja, dann warten wir mal bis wir an das Gerät der Amis kommen, das wir sicher 2010 noch brauchen werden". So funktioniert das nicht. Auch kann man nicht Milliarden in ein Projekt buttern und es dann zerplatzen lassen, weil der Ami etwas Ähnliches zu dem Zeitpunkt entwickelte.
Die einzige ernsthafte Frage die mir dazu einfällt ist, wieso wir nicht etwas grundlegend Besseres haben, wenn unsere Entwicklung gut und gerne 10 Jahre später beginnt.
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Zitat von hoersch88
Ich kenne das Konzept und auch die Schwierigkeiten, aber die oben genannten Punkte sind unabhängig von der Form eines Einsatz. Sie sind nötig, und können und werden SO nicht erfüllt werden in Zukunft. Punkt.
Konzepte, zudem sehr gut funktioniernde, gibt es allerdings. Punkt.
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Ja man sieht es ja. Karzai stellt sich öffentlich gegen die ISAF, weil er sieht das der ausufernde Krieg für die beteiligten Länder immer schwerer politisch zu rechtfertigen ist. Das fragt er sich zurecht was aus dem kleinen Hamid wird. Die Konzepte sind derartig gut, das sich kein Politiker traut diese auch etwas tiefer zu benennen (kurzfristige Ziele, langfristige Ziele etc pp). Nach 8 Jahren darf man auch etwas mehr erwarten als einen ausufernden Krieg.
Aber trotzdem: Die Verantwortung, für das was jeder kommen sieht, liegt nicht bei euch. Zumindest sehe ich das nicht so. Die Verantwortung liegt bei der Politik die durch Wiederwahl ihre Bestätigung erhält.
Das die Konzepte an der Ausrüstung scheitern wird uns täglich um die Ohren gepfeffert. Diese Diskussion ist ein Beleg dafür. Denn was ist unser Ziel und was brauchen wir dafür? Nach 8 Jahren scheint ja da auf einmal Bedarf zu sein.
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Zitat von hoersch88
FALSCH!
Genau das ist es nämlich.
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Wie war das nochmal mit Militärtechnologie auf ein Land konzentriert? Natürlich fallen Entwicklungskosten weg, bzw relativieren sich, wenn man irgendwo einkauft. Der Tiger ist zum Beispiel eine typische Missgeburt. Im Vergleich zum Apache ebenfalls ein Spezialist, und man darf sich vom "Mehrzweck" nicht verwirren lassen. Er ist mindestens genauso untauglich wie der Apache da er im direkten Vergleich den Kürzeren zieht.
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Zitat von hoersch88
Der Witz ist - nicht der Wehretat ist zu gering, wir verballen zu viel Geld für Scheiße! So hart es auch klingt.
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Das ist wahr, aber da fallen mir andere Posten ein. Instandhaltung für nutzloses Gerät und Immobilien. Aber dank des neuen Projektmanagements werdet ihr bald alle wirtschaftlicheren Krieg führen können.
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Zitat von hoersch88
Welcher Hubschrauber ist für ein solches Klima ausgerüstet?
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Und wenn wir das ganze von hinten aufdrehen - es gibt kaum einen Hubschrauber der besser geeignet ist als der Apache.
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Wenn das kein Widerspruch ist. Ein anderer Soldat (der in Afghanistan war) erzählte mir das die Amerikaner nur sehr mühselig ihren Apache einsetzen können. Aber du hast Recht: Es gibt keinen Hubschrauber der für das Klima konzipiert ist. Wenn man solche Dinger baut kann ich dir sagen das man jedes Problem aufgreifen kann. Wenn ich aber von vornherein sage der kommt nur in gemäßigten Zonen und vielleicht im Dschungel zum Einsatz, kann das nichts werden.
btw Die Höhe über NN soll wohl ein Witz sein. Das Problem ist der Verschleiss. Das ein Luftfahrzeug fliegt (und damit an Höhe gewinnt) ist wohl kein Konzeptionsfehler.
Genauso ist auch die Höhe kein Problem, da die Dienstgipfelhöhe mit maximalen Startgewicht beschrieben wird, und da wird der Bodeneffekt nicht mit eingerechnet. Die Reichweite wird lediglich eingeschränkt.
Ansonsten würde ich vielleicht mal den Hind ins Auge fassen. Zumindest kann er mehr als der Apache jemals sollte. Entsprechende Modifikationen sind schnell gemacht. Die Vorteile des Apache sind in dem Einsatz vernachlässigbar.
Der Amtsschimmel der Bundeswehr ist ein anderes Thema.
Darüber hinaus sollte man sich über reine Waffensysteme und Strategien für Interventionen Gedanken machen. Und zwar von der Unterhose des Soldaten bis zu Flugzeugen, Schiffen und Panzern. Aber das wird nicht passieren, weil letztendlich die Taliban und diverse andere militante Eselreiter keine existentielle Bedrohung darstellen. Das tun nur grosse Industrienationen, und deswegen werden in den USA auch weiterhin Milliarden in Projekte wie der F-35 gebuttert, obwohl die mit den aktuellen Konflikten nichts zu tun haben.
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Zitat von hoersch88
Was haben wir? Drahtgelenkte(!!!!!!!!!)- HOT Raketen am Tiger. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Der eigentliche Sinn dieses Hubschraubers der F&F (Fire and Forget) und das daraufhin schnell verpissens ist dem Hubhschrauber fremdt - er muss solange schweben bis die abgeschossene Raktete ihr Ziel erreicht. Und dass bei dem Wetter - scheiß Lage.
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Scheiß Lage? Bitte mal vergegenwärtigen das hier nicht "der Russe" anrückt sondern Eselreiter mit Panzerfäusten. Fire&Forget? Auf welche Panzer? Auf welche Ziele? Um welchen Gegenmaßnahmen zu entgehen? Sry, völlig daneben.
Der "eigentliche Zweck" des Kampfhubschraubers war eine Theorie made in USA, und hat natürlich keinen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit. Man sieht zB an den Hind das andere Länder andere Konzepte zugrunde legen. Fire&Forget kam erst mit der radargelenkten Hellfire. Bis dahin Lasererfassung oder ebenfalls drahtgelenkte TOW. Aber dieses Konzept musste sich nur einmal gegen die Dinosaurierarmee des Saddam beweisen (2. Golfkrieg sogar ohne F&F). Alles andere war Guerilla, und damit relativ egal für das Prinzip des Fire&Forget bei Kampfhubschraubern. Überhaupt hat der Apache sich niemals gegen ebenbürtige Gegner beweisen müssen. Als im Kosovo die Luft brannte, wusste das US Militär nur zu gut über die Schwächen gegenüber moderner Luftverteidigung bescheid. Soviel zum eigentlichen "Sinn".
Statt mir darüber einen Kopf zu machen würde ich eher die Einsatzdoktrin (Deckung nutzen, tief fliegen) mal einen Kopf machen. Was macht es für einen Sinn einen Feind zu bekämpfen der eh keine speziellen Abwehrmittel für fliegende Ziele hat, aber durch den Tiefstflug die Möglichkeit hat mit Panzerfäusten anzugreifen. Nur mal als Beispiel.
Unabhängig davon ist das Waffensystem grundsätzlich unabhängig von der Plattform. Verbesserten Waffensystemen steht nichts im Wege.
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Zitat von hoersch88
Und ganz zufällig habe ich einen guten Draht dazu. Und deshalb sage ich auch, was ich oben schreibe. Ich verstehe deinen Unmut, und verstehe was du meinst.
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Was glaubst du was ich schon alles für Soldaten kenne die "einen guten Draht" haben? Ich habe so viele gute Drähte, daraus kann ich schon ein Stahlseil machen. Ich wohne mit dem personifizierten Draht zusammen.
Sry, ich hab genug von guten Drähten.
Nein, du verstehst mal so überhaupt nicht. Denn sonst würdest du erstmal abwarten auf die Dinge die da kommen. Guttemberg hat erst einmal die bisherige Ausrüstung (zurecht) kritisiert. Das du im Umkehrschluss daraus schliesst man kauft jetzt per se das ein was in deinen Augen (und auch in Augen vieler anderer BW Soldaten) effektiv erscheint ist ein unlogischer Schluss. Die Kommission ist eine reine Lobbyveranstaltung, und ihr seid die Ausrede für deren Entscheidungen. Ich höre jetzt schon die Klagen über den Ausrüstungsirrsinn. Statt Bundeswehramtsschimmel, kommen jetzt "Geschenke" von dem mit der grössten Lobby dazu. Wir können somit nur hoffen das diejenigen mit der grössten Lobby auch die beste Ausrüstung liefern.