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Ungelesen 10.01.21, 03:22   #1
MunichEast
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Standard Die Deutschen leben, um zu arbeiten

Zitat:

Coronakrise Job oder Familie – was kommt zuerst? Ist das wirklich ein nicht aufzulösendes Dilemma?

Kurz vor Ende des vergangenen Jahres gab es in mir nur einen Gedanken: Himmel, werde ich froh sein, wenn dieses Jahr zu Ende geht! Die ersten zwei Wochen im Dezember hatte das Kleinkind mit Bronchitis und Mittelohrentzündung zu Hause verbracht, und auch die letzten zwei Wochen im Dezember blieb das Kind in häuslicher Betreuung. Wegen des vorgezogenen Sachsen-Lockdowns, der nötig wurde, weil die Sieben-Tage-Inzidenz im Freistaat explodierte. Keine Zeit für Kopfschütteln über die Leute, die noch immer nicht wahrhaben wollten, dass es im Freistaat ein Problem gab. Nicht nur mit belegten Intensivbetten, sondern auch mit quergeisternden Nichtdenkern.

Für uns musste es trotzdem weitergehen. Trotz durchwachter Nächte und stressiger Tage. Arbeiten wie immer, nur wieder ohne Kinderbetreuung. Der Mann und ich entwickelten einen gegenläufigen Arbeitsrhythmus. Er von morgens bis nachmittags, ich von nachmittags bis abends. Was aber nicht reichte, um meine Aufträge abzuarbeiten, und zudem hieß, dass für uns beide keinerlei Freizeit blieb. Wir fühlten uns überfordert. Wir stritten. Ich kam ihm mit Feminismus.

„Marlen, das ist keine abstrakte Gender-Debatte.“ Damit hatte er recht und unrecht zugleich. Recht, weil es um unsere konkrete Situation ging, in der wir aushandeln mussten, wie die Dinge gestaltet werden sollten. Die Tendenz aber blieb klar: Seine Arbeit war unverzichtbar, meine nicht. Und hier wurde es (geschlechter)politisch.

Im Rahmen der Krise und insbesondere des ersten Lockdowns wurde permanent eine Behauptung wiederholt, die ich mittlerweile für grundfalsch halte: Es wurde behauptet, Paare fielen in alle Rollenmuster zurück. Die Frau bleibe beim Kind, der Mann arbeite. Aber das ist höchstens die halbe Wahrheit. Das Dilemma der Frauen besteht gerade darin, dass sie nicht in alte Rollenmuster zurückfallen, nicht nur für die Familie zuständig, sondern weiterhin berufstätig sind. Obendrein kenne ich keinen Mann in meinem Alter, der sich vorstellen kann, allein für die Familie zu sorgen. Ein Patriarch alten Schlags will die Generation der Männer um die 30 gewiss nicht sein. Auch mein Mann nicht, den ich nur der Bequemlichkeit halber „meinen“ Mann nenne: Verheiratet sind wir nämlich nicht. „Partner“ klingt mir aber zu sperrig. In den scheinbar endlosen Debatten mit meinem Mann stellte sich rasch heraus, dass er speziell vor einem Angst hatte: seine Kollegen im Stich zu lassen. „Aber im Moment lässt du mich im Stich“, schimpfte ich. Warum gilt jemandes Loyalität den Arbeitskollegen, nicht der Partnerin? Offensichtlich, weil der Stellenwert der Arbeit so groß ist. Nicht nur im Scherz heißt es, die Deutschen würden leben, um zu arbeiten.

Ein nicht aufzulösendes Dilemma? Hinter der Angst vor dem Verrat an den Kollegen stand die wohl noch größere Angst, sich entbehrlich zu machen: In einem Büro, in dem Teammitglieder auch mit schwerer Krankheit auf Arbeit erscheinen, weil sie Einsatz zeigen wollen, war der Vater im einjährigen „Babyurlaub“, wie es eine Kollegin nannte, sowieso suspekt. Als eine jüngere Kollegin überraschend schwanger wurde, kurz nach der Einstellung, sparten die Kollegen nicht mit bissigen Kommentaren. Ja, wie kann es auch sein, dass Menschen ihrer Arbeit einen Rang hinter ihrem Privatleben zuerkennen?
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Ein interessanter Artikel und wenn man mal nach Schweden blickt, dort würde man schief angesehen werden, mit der im Artikel beschriebenen Einstellung. Eine Einstellung und Situation die ich selbst tagtäglich beobachten kann. Deutschland ist weit davon entfernt familienfreundlich zu sein.
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Ungelesen 10.01.21, 11:04   #2
Klopperhorst
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Eine reine Kopfsache, die nur schwer verändert werden kann. Da muss einen erstmal eine arbeitsbedingte Krankheit die Personan den Rand des Todes führen um zu erkennen das die Loyalität und Solidarität gegenüber Kollegen und dem Unternehmen nur bis zu einem gewissen Punkt geht.
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givataim (12.01.21)
Ungelesen 10.01.21, 13:06   #3
Caplan
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Immer diese Neuzeitphaenomene..
Als ob es den Generationen davor anders ergangen waere..
Frisch verpackt wird es eben alltagsdiskussionswuerdig.
Alle davor , haben es natuerlicherseits kennengelernt und gemeistert.
Das ist doch jetzt keine Covid abhaengige Situation.
Frueher hatten die Leute nicht mal das Geld den heute normalen Firlefanz zu unterhalten.
Selbst Heimarbeit war etwas voellig natuerliches.
Der Spruch, das die Deutschen leben um zu arbeiten und die Franzosen arbeiten um zu leben
ist auch schon Asbach Uralt.
Caplan ist offline   Mit Zitat antworten
Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei Caplan bedankt:
Draalz (10.01.21), Kirkwscks4eva (10.01.21)
Ungelesen 11.01.21, 12:51   #4
Kirkwscks4eva
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Das ist doch wieder nur ein Wohlstandsproblem. Eltern die überfordert sind wenn sie Beruf, Haushalt und Kind meistern sollen - zu zweit! (Was machen eigentlich Alleinerziehende? Denen dürfte es doch noch schwerer fallen? Jammern die auch so viel?)

Zitat:
„Marlen, das ist keine abstrakte Gender-Debatte.“
Da hat der Mann vollkommen recht. Leider besteht die Frau aber darauf daraus eine Gender-Debatte zu machen.

Als erstes wäre es für die Leser als Information interessant ob jetzt die Dame mehr Geld nach Hause bringt oder der Herr. Bevor man sich auf eine Seite schlägt.

Wenn der Mann der Hauptverdiener ist und die Frau wegen dem kleinen Kind vielleicht (eine Vermutung meinerseits) nur halbtags arbeitet (ich weiß es ja nicht weil es in dem Artikel nicht als Information geliefert wird) dann ist natürlich der Mann derjenige dessen Arbeit wichtiger ist denn er bringt die meisten Brötchen (das meiste Geld) nach Hause.

Zitat:
„Aber im Moment lässt du mich im Stich“, schimpfte ich. Warum gilt jemandes Loyalität den Arbeitskollegen, nicht der Partnerin? Offensichtlich, weil der Stellenwert der Arbeit so groß ist.
Dass der Mann die Kollegen nicht im Stich lassen möchte kann ich verstehen. Auch von der Seite her dass - wenn Kündigungen anstehen (da Corona Lockdown in die Verlängerung geht) wäre er damit einer der Kandidaten der auf der Liste weiter unten steht. Oben stehen dann diejenigen die nur an sich denken aber nicht an die Firma oder die Kollegen und schon gar nicht an den Chef. Das heißt aber nicht dass er seine Frau im Stich lässt was sie ihm aber vorwirft. Er verdient Geld, ohne Geld müssten sie vermutlich zum Amt. Was die Dame dann erst sagen würde?

Dem Artikel nach teilen sich die Beiden die Arbeit zu Hause und die Kinderbetreuung. Immerhin muss das Kind noch nicht zur Schule. Also keine Probleme mit Unterricht zu Hause. Einkaufen muss man nicht zu zweit, das kann auch einer allein. Wenn man sich für ein Kind entscheidet hat man ohnehin weniger Freizeit für sich. Aber ein so kleines Kind muss nicht 24/7 betreut werden. Es wird auch viel schlafen in dem Alter.
Kirkwscks4eva ist offline   Mit Zitat antworten
Ungelesen 11.01.21, 14:21   #5
Caplan
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Im Prinzip ist lediglich die Kompfortzone zusammengebrochen
Nicht verh zu sein, heisst auch unverbindlich zu sein.
Dazu belohnt einen halt die hoehere Steuerlage.
usw, usw
Wenn ich den Kommentar leicht filetiere, ist dem weiblichen Part nur das Live-time-balance Programm abgesoffen.
Das Mannn automatisch zum Patriarchen mutiert, nur weil er im Zweifelsfall den Haushalt aufrecht erhaelt, ist auch ein Indize des Denkens der klagenden Person.

Geändert von Caplan (12.01.21 um 05:51 Uhr)
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Ungelesen 11.01.21, 14:50   #6
Klopperhorst
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Zitat:
Zitat von Caplan Beitrag anzeigen
Im Prinzip ist lediglich die Kompfortzone zusammengebrochen
Ja, die Komfortzone der Autorin, weil die selbstverständliche Kinderbetreuung fehlt. Und weil der Mann trotz Doppelbelastung seinen Schreibtisch Abends sauber hat und sie nicht, und sie sich nicht beim Staat direkt beschweren kann, muss der Partner eben das Feminismus-Patriarchat-Totschlagargument über sich ergehen lassen.

Arme Sau.
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