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Heute vor 50 Jahren starb der demokratische Präsidentschaftsbewerber Robert F. Kennedy. Sein Hauptwahlkampf-Ziel ist heute wieder aktuell: die enorme Spaltung Amerikas zu überwinden.
Das Jahr 1968 war auch in den USA ein Schicksalsjahr: wachsende Proteste gegen den Vietnam-Krieg, Auseinandersetzungen zwischen Schwarz und Weiß und der Generationenkonflikt zwischen Jung und Alt. 1968 war in den USA auch ein Jahr der Gewalt. Dabei begann es Mitte März mit viel Hoffnung. Der damalige demokratische Senator Robert F. Kennedy erklärte, er werde für das Amt des Präsidenten kandidieren - gegen das Establishment seiner Partei.
Versöhnung als wichtigstes Ziel
In seiner Bewerbungsrede kündigte Kennedy an, er wolle die verfeindeten Lager in der Gesellschaft wieder versöhnen: "Um die Gräben zu überwinden, die es jetzt zwischen Schwarz und Weiß, Reich und Arm und Jung und Alt gibt. Ich trete an, weil es jetzt allen klar ist, dass wir die spalterische und desaströse Politik nur verändern können, wenn wir die dafür verantwortlichen Männer ablösen."
Zwei Wochen später kündigte Präsident Lyndon B. Johnson an, nicht mehr für eine Wiederwahl anzutreten. Und wiederum eine knappe Woche später wird der schwarze Bürgerrechtler Martin Luther King in Memphis erschossen. In einer bewegenden Trauerrede rief Robert F. Kennedy die Amerikaner auf, ihre Konflikte gewaltfrei zu lösen: "Niemand, egal wo er lebt oder was er macht, kann sicher sein, wer als nächstes Opfer einer sinnlosen Bluttat wird. Warum nur? Was hat Gewalt je erreicht?"
Nach erstem Wahlerfolg erschossen
Genau zwei Monate später ist der 42-jährige Hoffnungsträger der Demokraten das nächste Opfer. Nach siegreicher Vorwahl in Kalifornien hatte sich Kennedy gerade bei seinen Wählern bedankt. Auf dem Weg zur Pressekonferenz wird er von einem Attentäter aus nächster Nähe erschossen.
Kennedy liegt blutend am Boden, neben ihm der junge Kellner Juan Romero. 50 Jahre später schildert Romero im Radiosender NPR Kennedys letzte Worte: "Ich hielt meine Hand zwischen den kalten Beton und seinen Kopf. Ich sah, wie er die Lippen bewegte. Also hielt ich mein Ohr näher und hörte ihn fragen: Sind alle okay?"
Eine Generation verliert ihren Hoffnungsträger
24 Stunden später erlag Kennedy seinen Verletzungen. Innerhalb weniger Wochen hatte Amerika zwei seiner besten politischen Führer durch Attentate verloren. Vor allem die junge Generation und die Afroamerikaner hatten ihre beiden größten Hoffnungsträger verloren, erinnert sich Peter Edelman, der damals Kennedys Assistent war: "Es ist unmöglich zu beschreiben, wie schrecklich diese Ereignisse 1968 waren. Es kam ein Schock nach dem anderen."
50 Jahre nach Bobby Kennedys Tod fragen sich viele Amerikaner: Was wäre gewesen wenn? Kennedy hätte gute Chancen gehabt, die Präsidentschaftswahl zu gewinnen. Stattdessen kam es während der Parteiversammlung der Demokraten in Chicago zu Straßenschlachten. Amerika war schockiert und wählte den "Law and Order"-Republikaner Richard Nixon zum Präsidenten.
Die Probleme wiederholen sich
Robert Kennedys Bemühen um eine Versöhnung der polarisierten Gesellschaft, sein Kampf gegen Armut und soziale Benachteiligung, nicht nur der Schwarzen, auch der armen weißen Landbevölkerung - all dies ist heute in Trumps Amerika aktueller denn je - findet Jeff Greenfield, der damals Redenschreiber von Robert Kennedy war: "Dass sich die weiße Arbeiterklasse heute von den Demokraten abgewendet hat, ist genau, was Robert Kennedy vermeiden wollte: indem er die Kluft zwischen Arm und Reich verkleinern wollte. Diese Erkenntnis ist auch ein halbes Jahrhundert später noch aktuell."
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1968 hatte ich gerade meine "dichterische Phase" und schrieb ein Gedicht, in dem ich Robert Kennedy schon als Präsidenten sah. Seltsam das ich mich nach sovielen Jahrzehnten immer noch an den Anfang meines Machwerkes von damals erinnern kann:
Es war einma ein Präsident, der war zwar jung an Jahren,
doch war er bei Gott nicht weltenfremd, und auch nicht unerfahren.
Er sagte "Weiß und Schwarz sind gleich, es gibt keine Rassendiskriminierung,
und das der Weisse etwas besseres ist, ist egoistische Irreführung!"
Er sagt den Schwarzen "Fürchte dich nicht, stell dich doch auf die Beine,
und sag es dem weißen Mann ins Gesicht, ihr handelt an uns wie Schweine."
Tja, damals hab ich die Welt politisch noch sehr naiv gesehen. Der Rest meiner "Dichtkunst" fiel zum Glück meiner zunehmenden Vergesslichkeit anheim.