[MunichEast]

Forschende haben festgestellt, dass Kinder von Einwanderern mehr Erfolg in der Schule haben, wenn sie von Geburt an auch die deutsche Staatsbürgerschaft hatten.

Das schreiben mehrere Forschende in Artikeln für das Wirtschaftsforschungsinstitut ifo. Dass Kinder die deutsche Staatsbürgerschaft mit der Geburt erhalten, ist seit dem Jahr 2000 möglich, wenn die Eltern schon länger Jahre in Deutschland leben. Die Forschenden haben anhand von Schul-Registern festgestellt, dass Einwanderer-Kinder mit deutscher Staatsbürgerschaft früher eingeschult wurden, seltener sitzen blieben und öfter das Gymnasium besuchten. Erwachsene, die die deutsche Staatsbürgerschaft bekamen, verdienten mehr Geld und bekamen bessere Jobs.

Die Forschenden schreiben, dass ein leichter Zugang zur Staatsbürgerschaft gut sei für die wirtschaftliche und soziale Integration von Migrantinnen und Migranten. Und gute Integration sei wichtig, weil Kinder mit Migrationshintergrund in vielen Industrieländern die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe seien. Sie prägten die Gesellschaft der Zukunft.
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Es ist wichtig von Anfang an gleichberechtigt zu sein und sich als Teil der Gesellschaft zu verstehen. Hier zeigt der Migrationsstaat USA wie es funktioniert, dort ist die Staatsbürgerschaft Geburtsrecht !

[Kirkwscks4eva]

Leider ist der Artikel sehr schwammig. Die Forscher haben also herausgefunden dass Kinder mit deutscher Staatsbürgerschaft sehr viel besser in der Schule sind. Also müssten z.B. die muslimischen Kinder mit doppelter Staatsbürgerschaft auch überdurchschnittlich gut in der Schule sein und studieren und das wiederum widerspricht anderen Artikeln die Du auch schon gepostet hast, nämlich dass eben diese Kinder und auch Erwachsenen (die hier in Deutschland mit Doppelpass aufgewachsen sind) in Schule und Job (angeblich) benachteiligt werden. Bei welchen Gruppen haben die Forscher eigentlich recherchiert? Wir haben in Deutschland sehr viele Migrantengruppen (also nicht nur Moslems) auch mit deutscher Staatsbürgerschaft. Ich hätte gerne mehr Informationen zu den Forschungen.

Die USA als positives Einwanderungsbeispiel hervorzuheben ist übrigens sehr lustig. Es gibt dort so viele Probleme, Benachteiligungen usw. Und die USA hat sehr strenge Einwanderungsregelungen. Die amerikanische Staatsbürgerschaft wird nicht wie Drops verteilt. Soweit ich weiß sehen sie Geburtstourismus auch nicht sehr gerne.

[Klopperhorst]

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Interessant fand ich u.a. in dem Diskussionspapier folgenden Absatz (S.13) :

Weitere Ergebnisse zeigen, dass die Staatsbürgerschaft durch Geburt insbesondere in muslimischen Familien Konflikte zwischen den Generationen hervorruft. Erstens führt die Staatsbürgerschaft bei muslimischen Mädchen zur Desillusionierung, da sie glauben, dass die Chancen, ihre Bildungs- und Karriereziele zu erreichen, geringer sind. Muslimische Mädchen, die von der Staatsbürgerschaftsreform betroffen sind, streben mit Wahrscheinlichkeit eine Hochschulausbildung an, aber ihre Einschätzung, dass sie ihre Bildungsziele zu erreichen, sind sinken stark.

Zweitens sind die Bemühungen der Eltern, ihre Töchter im Sinne der Kultur des Gastlands zu erziehen, gering, sie werden vielmehr in der traditionellen Kultur erzogen. Dies wirkt sich auf die Arbeitsmarktchancen aus. Denn für muslimische Mädchen, die die deutsche Staatsbürgerschaft qua Geburt besitzen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie elterliche Unterstützung bei Hausaufgaben und beim Lernen erhalten, im Vergleich zu ihren nicht eingebürgerten Altersgenossinnen deutlich geringer. Und um das kulturelle Erbe weiterzugeben, sprechen muslimische Einwanderereltern mit ihren nach der Reform geborenen Töchtern mit größerer Wahrscheinlichkeit nie Deutsch. Folglich steigt die Wahrscheinlichkeit, dass aus muslimischen Einwandererfamilien stammende Mädchen angeben, für die Familie auf eine Karriere verzichten zu müssen. Diese Ergebnisse stimmen mit der Annahme überein, dass Eltern als Reaktion auf die größeren Chancen, die die Staatsbürgerschaft bietet, die Anpassung und Integration ihrer Töchter, nicht aber die ihrer Söhne untergraben.

Die Vergabe der Staatsbürgerschaft per Geburt wird in bestimmten Kulturkreisen also mehr als Stigmata und weniger als Chance verstanden.

[MunichEast]

Es war klar das Du wieder versuchst es zu verdrehen und Dir nur einen Aspekt raussuchst.

Das erste wesentliche Ergebnis der Untersuchung ist, dass die Einführung der Staatsbürgerschaft durch Geburt die Wahrscheinlichkeit erhöht hat, dass Kinder mit Migrationshintergrund eine Vorschule besuchen. In Bezug auf Lernerfolge, die am Ende der Vorschulzeit gemessen werden, zeigt die Untersuchung, dass die Kinder hinsichtlich ihrer Deutschkenntnisse und ihrer sozio-emotionalen Reife erheblich von der Staatsbürgerschaft durch Geburt profitieren. Migrantenkinder, die Anspruch auf die Staatsbürgerschaft haben, wechseln mit höherer Wahrscheinlichkeit früher von der Vorschule in die Grundschule. Diese Bildungsvorteile bleiben über die gesamte Grundschulzeit bestehen und zeigen sich darin, dass die Wahrscheinlichkeit, eine Klasse wiederholen zu müssen, um 24% sinkt. Schließlich, und das ist für die längerfristige Integration von Einwanderern am wichtigsten, steigt die Wahrscheinlichkeit, ein Gymnasium zu besuchen, signifikant um 39% an. Tatsächlich reduziert sich die bestehende Kluft zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund bezüglich eines Gymnasialbesuchs um fast die Hälfte. Diese Ergebnisse sind auch im Vergleich zu den Auswirkungen alternativer frühkindlicher Maßnahmen beachtlich. Beispielsweise wird, im Falle Deutschlands, durch den Besuch einer staatlichen Vorschule der auf die Schulreife bezogene Unterschied zwischen Kindern mit und ohne Migrationshintergrund im Durchschnitt beseitigt.

Das es in der Gesamtschau förderlich und nutzvoller ist, das willst Du nicht erzählen.
Es wurde auch geschrieben das es zu einer deutlichen Kriminalitätssenkung von Migranten führt, die Zugang zum Arbeitsmarkt bekamen.

[Klopperhorst]

Zitat von MunichEast

Das es in der Gesamtschau förderlich und nutzvoller ist, das willst Du nicht erzählen.

Ich korrigiere für dich gerne in Bezugnahme auf deinen Textausschnitt : Es ist wahrscheinlich förderlich. Ein großes Fragezeichen. Soll ich dir die "wahrscheinlich" in deinem Text farblich markieren ? Es sind nicht gerade wenige.

Es wurde auch geschrieben das es zu einer erheblichen Kriminalitätssenkung von Migranten führt, die früh Zugang zum Arbeitsmarkt bekamen.

Auch da wieder ein großes Fragezeichen. Nichts ist gesichert. Reine Theorie. Denn was schreibt der Autor des Aufsatzes auf S.15 genau :

Da die Legalisierung des Aufenthaltsstatus die Beschäftigungs- und damit die Einkommensmöglichkeit verbessert, kann sie theoretisch zu einer Verringerung der Kriminalität führen. Betrachtet man die Empirie, wird die Quantifizierung dieses Effekts aufgrund zweier Aspekte erschwert: Erstens werden Einwanderer ohne einen legalen Aufenthaltsstatus in den offiziellen Statistiken nicht aufgeführt. Zweitens können systematische Unterschiede im kriminellen Verhalten zwischen regulären und irregulären Einwanderern – so man sie beobachten kann – nicht ohne weiteres auf
deren legalen oder illegalen Aufenthaltsstatus zurückgeführt werden, da auch andere Faktoren, wie Alter, Bildung etc. eine Rolle spielen.

Also wieder reines Wunschdenken, was du hier als Tatsache verkaufen willst.

Das Verramschen der Staatsbürgerschaft könnte zu weniger Kriminalität, mehr sozialversicherungspflichtige Jobs für Flüchtlinge, mehr Einkommen und bessere Integration bedeuten. Könnte. Sagt die Excel-Liste. Die Excel-Liste hat auch gesagt das Hillary Clinton die Präsidentschaftswahl 2016 gewinnt.
Nur was wenn nicht ? Schön das es schon bei muslimischen Mädchen losgeht, die dank ihrer Passes in der Familie direkt auf die Tradition und Kultur ihrer Heimat eingenordet werden. Die fallen dann bei diesem "Integrationswunder" schon mal komplett raus.

[Melvin van Horne]

Moin,

was ist Ursache? Was ist Wirkung?

Kann es nicht sein, dass die Staatsbürgerschaft selbst überhaupt keine Wirkung hat sondern "nur" ein Symbol dafür ist das derjenige der seinem Kind bereits bei der Geburt die deutsche Staatsbürgerschaft "verschafft" wirklich gewillt ist sich und seine Kinder zu integrieren? Und das es nicht die Urkunde sondern eben dieser Wille ist, der die Eltern dazu bringt ihrem Kind die deutsche Sprache und sonst noch einiges beizubringen was ihm dann in der Schule und im Leben hilft? Und sei es nur das Verhältnis zum anderen Geschlecht, zu Menschen aus anderen Kulturen und zur Religion als privates Vergnügen. Und das es nicht der Pass sondern diese erlernte Einstellung ist die die Kinder, denen bei der Geburt eine deutsche Staatsbürgerschaft verpass wurde, erfolgreicher durch Schule und alles danach kommen lässt?

Vergleicht man den Haarbesatz bei Männern mit dem Einkommen wird man feststellen, dass Männer mit schütterem oder gar keinem Haar meist mehr verdienen als die Besitzer einer prachtvollen Mähne. Aber nun daraus zu schlussfolgern das man sich nur die Rübe rasieren muss, wenn man mehr verdienen möchte ist natürlich ein Trugschluss. Es ist das höhere Alter das bei vielen einen höheren Verdienst und gleichzeitig eine schwindende Haarpracht verursacht.

Für jemanden der Kausalität und Korrelation für eine Modemarke hält, ist der Gedanke an einen Urkundendrucker als Integrationshelfer in seiner oberflächlichen Einfachheit natürlich verführerisch.

Und ich fürchte das nun irgendein(e) Beauftragte mit Doppelnamen die massenhafte Zwangsverleihung von deutschen Staatsbürgerschaften von Geburt an fordert, um das Integrationsproblem ein für alle mal zu erledigen.

[Klopperhorst]

Zitat von Melvin van Horne

Für jemanden der Kausalität und Korrelation für eine Modemarke hält, ist der Gedanke an einen Urkundendrucker als Integrationshelfer in seiner oberflächlichen Einfachheit natürlich verführerisch.

Und ich fürchte das nun irgendein(e) Beauftragte mit Doppelnamen die massenhafte Zwangsverleihung von deutschen Staatsbürgerschaften von Geburt an fordert, um das Integrationsproblem ein für alle mal zu erledigen.

Dieses ganze Diskussionspapier ist mir generell zu vage. Schön das in den USA bereits ab Geburt ohne Wartezeit eine Staatsbürgerschaft vergeben wird. Allerdings ist die Zusammensetzung der Einwanderer-Kulturen eine ganz andere, etwas "harmonischere" Mischung.
Betrachtet man die Statistiken bzgl. der Vergabe der Green Card 2018 sind die Hauptnutznießer (Top 3) Mexikaner, Kubaner und Chinesen. Bei der illegalen Einwanderung 2017 nach Herkunftsländern Mexiko, El Salvador und Guatemala. Es gibt in den USA also derartige Integrationsprobleme wie hier nicht. Man kann es nicht auf Europa projizieren.

[elise]

wenn die eltern schon länger in deutschland leben, können die kinder sofort die deutsche staatsbürgerschaft bekommen.

daraus schließe ich auch, dass eltern, die ihrem kind dieses staatsbürgerschaft zukommen lassen wollen und die schon länger hier leben, auch selbst versucht haben, sich entsprechend zu integrieren, die sprache zu lernen etc. ... daraus folgt dann wieder, dass die kinder von anfang an die chance haben, deutsch zu lernen und auch mit deutschen regeln und gebräuchen in berührung kommen... natürlich isses dann leichter in schule und ausbildung zurechtzukommen...dazu war wirklich eine untersuchung nötig?

[bambamfeuerstein]

Zitat von Kirkwscks4eva

Also müssten z.B. die muslimischen Kinder mit doppelter Staatsbürgerschaft auch überdurchschnittlich gut in der Schule sein...

auch wenn du es nicht verstehen kannst oder eher nicht verstehen willst:

islam = religion
deutsch = keine religion

[elise]

nur zu meinem verständnis... man klammert sich da anscheinend automatisch an die kinder mit osmanischem hintergrund und muslimischer religion... stand das irgendwo in dem artikel und ich finds nicht?
eigene erfahrung: wir merken zum beispiel kaum ein problem mit kindern russischer oder asiatischer herkunft, was den integrationswillen und das schulische dasein angeht... sehr viel schwieriger mit menschen aus afrika und sämtlichen osmanischen ländern (die einzelausnahmen bestätigen hie wie da die regel)

[Klopperhorst]

Zitat von elise

nur zu meinem verständnis... man klammert sich da anscheinend automatisch an die kinder mit osmanischem hintergrund und muslimischer religion... stand das irgendwo in dem artikel und ich finds nicht?

Das steht in dem Vortrag des ifo. Und die kann sich natürlich nur auf die Menschen stützen, die in den letzten Jahren ins Land gekommen sind. Und da sind in der Hauptsache keine "klassischen Asiaten" sondern Personen aus Syrien, Afghanistan, Irak etc.

Man muss diesen Bericht mal von einer anderen Seite betrachten : Es gibt seit Jahrzehnten eine Zuwanderung nach Deutschland. Von den ersten dauerhaft im Land gebliebenen Gastarbeitern, über die erste Welle wegen des Krieges im Libanon und Jugoslawien bis hin zum Flüchtlingstsunami 2015.
Erst jetzt, 5 Jahre später und nach Sammlung langjähriger praktischer Erfahrungen mit letzterer Flüchtlingsgruppe, scheint es notwendig zu sein, den Migrationswillen mittels Vergabe der Staatsbürgerschaft direkt ab Geburt anzukurbeln. Damit es vielleicht wenigstens bei den Kindern noch funktioniert und sich das Land keine Generation immerwährender Empfänger von Sozialleistungen ins Land geholt hat und für das Land noch ein massives wirtschaftliches Nachspiel haben wird. Ein großes Sozialexperiment. Und ein Experiment, das bei einer anderen Zuwanderungsstruktur gar nicht notwendig wäre. Es gibt also ein Integrationsproblem speziell mit "Geflüchteten" aus dem Nahen Osten. Im Nahen Osten ist der Islam als Religion dominierend und deutlich mehr in der Gesellschaft aktiv als in Europa das Christentum. Sprich es gibt auch ein Integrationsproblem mit dem Islam.

Halleluja, für diese Erkenntnis hätten wir die ifo nicht benötigt.

[Kirkwscks4eva]

Zitat von bambamfeuerstein

...

islam = religion
deutsch = keine religion

Kinder aus muslimisch geprägten Familien? Aus Ländern wo die Religion vorherrscht wie z.B. der Türkei, Syrien und anderen arabischen Ländern? Aus aufrikanischen Ländern die auch muslimisch geprägt sind usw.

Besser so?

Gerade diese Gruppen (Erwachsene und auch Eltern mit Kindern) geben doch immer wieder an überall diskriminiert zu werden: Schule, Beruf, Wohnungssuche...

Nach dem Artikel aus dem Ausgangsposting dürften sie doch gar keine Probleme in der Schule haben wenn sie die deutsche Staatsbürgerschaft haben. In vielen Fällen ist dies so, trotzdem nicht anwendbar in dieser Studie von den Forschern.

Ausnahmen bestätigen die Regel (und zum Glück steigen die Ausnahmen immer weiter an), aber es muss auch ein Wille dazu vorhanden sein. Sich zu integrieren, für die Schule zu lernen, deutsch zu lernen, Abi zu machen, zu studieren oder eine Lehre zu beginnen und abzuschließen...