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Deutsche Hersteller in den USA: Waffen bauen, Einfluss nehmen

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Standard Deutsche Hersteller in den USA: Waffen bauen, Einfluss nehmen

Zitat:
Deutsche Firmen mischen auf dem riesigen Waffenmarkt in den USA kräftig mit - und das nicht nur bei Export und Produktion. Shafagh Laghai zeigt, wie deutsche Unternehmen die US-Waffenlobby in ihrem Kampf gegen eine Verschärfung des Waffenrechts unterstützen.

Tom Millay breitet seine Ware aus - und zeigt stolz auf einen seiner Bestseller: die Sig Sauer Legend. "Deutsche Ingenieurskunst", schwärmt der Waffenhändler aus Inwood in West Virginia. "Die Leute lieben deutsche Waffen, wie die von Sig Sauer oder von Heckler & Koch. Ich verkaufe deutsche Waffen im Wert von einer viertel Million Dollar im Jahr", erzählt er stolz.

Doch immer wieder werden aus den beliebten deutschen Präzisionswaffen Mordwerkzeuge irrsinniger Waffenfetischisten in den USA. Nach dem Attentat von Las Vegas, bei dem der 64-jährige Stephen Paddock 59 Menschen tötete, fand die Polizei 23 Waffen in seinem Hotelzimmer - darunter laut Presseberichten gleich mehrere von Sig Sauer. Und auch die Hauptwaffe des Attentäters, der am 12. Juni 2016 49 Menschen in einem Nachtclub in Orlando erschoss, war ein Sig-Sauer-Gewehr. Alle legal erworben - dank eines Waffenrechts, das zu den freizügigsten der Welt gehört.

Dass das so bleibt, dafür sorgt die NRA, die National Rifle Association. Mit einem jährlichen dreistelligen Millionen-Budget ist die NRA die größte Waffenlobbyorganisation der Welt, bei der auch die Waffenhersteller aus Deutschland geschätzt werden. Das wesentliche Anliegen der NRA ist es, Verschärfung von Waffengesetzen in den USA zu bekämpfen. So unterstützte die NRA laut der NGO opensecrets.org den Wahlkampf von Donald Trump mit 30 Millionen US-Dollar. Trump wiederum war kürzlich Gastredner auf dem Jahrestreffen der NRA und garantierte den Zuhörern "das heilige Recht auf Selbstverteidigung".

Deutsche Hersteller bei der NRA

Auf den Veranstaltungen der NRA finden sich stets auch deutsche Waffenbauer wie Heckler & Koch oder Sig Sauer. "Wer auf dem US-Waffenmarkt mitspielen will, der muss Mitglied der NRA sein", sagt Aaron Karp, US-Waffenexperte. Heckler & Koch bestätigt auf Nachfrage des ARD-Magazins MONITOR die Mitgliedschaft in der NRA und der NSSF, dem zweiten großen Lobbyverband in den USA: "Eine Mitgliedschaft in derartigen Organisationen ist nicht ungewöhnlich. Beide sind wichtige Kompetenzträger für den Zivilmarkt."

Doch mit der Mitgliedschaft allein ist es offenbar nicht getan. Laut einer Studie des Violence Policy Centers, das sich für striktere Waffenkontrollen einsetzt, spendeten die amerikanische Sigarms und ihre Schwesterfirma Blaser USA bis 2013 zusammen zwischen 275.000 und 550.000 Dollar an die NRA. Die deutsche Holding L&O Verwaltungs GmbH äußerte sich dazu auf Anfrage nicht. Auch die anderen deutschen Hersteller machten zu den Spenden auf Anfrage keine Angaben. Und die Geldflüsse zwischen den Waffenherstellern, den Lobbyorganisationen und der Politik sind in den USA sehr intransparent.

Umso bemerkenswerter ist eine offene Spende von Sig Sauer im vergangenen US-Wahlkampf: 100.000 Dollar an den Branchenverband NSSF und deren Initiative "GUNVOTE", die zum Ziel hatte, die freizügigen Waffengesetze zu erhalten und möglichst viele Wähler für den "richtigen" Kandidaten zu mobilisieren: Trump.

Deutsche Waffenhersteller seien längst Teil des Systems in den USA, kritisiert Jan van Aken, früher außenpolitischer Sprecher der Linksfraktion im Bundestag und selbst einst Waffeninspekteur für die Vereinten Nationen. "Die profitieren davon, dass diese Waffenbesessenheit da ist, dass sich kaum jemand traut, die Waffengesetze zu verschärfen."

Lukrative Geschäfte

Wie lukrativ das Geschäft ist, zeigen auch die jüngsten Jahresberichte der US-Behörde für Alkohol, Tabak und Feuerwaffen. So wurden 2015 mehr als 250.000 deutsche Schusswaffen in die USA importiert. Ein Jahr später waren es schon doppelt so viele - knapp eine halbe Million. Doch es wird nicht nur exportiert. Seit 1992 produziert Sig Sauer auch in den USA selbst. Die Sig Sauer Inc. beschäftigt mehr als 1000 Mitarbeiter und ist mittlerweile zum fünftgrößten Schusswaffenhersteller der USA aufgestiegen. Formal ist die US-Firma von der deutschen Sig Sauer GmbH getrennt, aber beide Firmen gehören der deutschen L&O Verwaltungs GmbH mit Sitz im nordrhein-westfälischen Emsdetten.

Auf mehr Wachstum in den USA setzt auch Heckler & Koch. Bereits jetzt macht der Waffenhersteller aus dem schwäbischen Oberndorf am Neckar 40 Prozent seines Umsatzes mit Verkäufen auf dem US-Markt, 2016 waren das laut Geschäftsbericht knapp 81 Millionen Euro. Und der Umsatz soll weiter steigen: Heckler & Koch hat den Bau eines neuen Werks in Columbus im Bundesstaat Georgia angekündigt.

Für die deutschen Waffenfirmen habe es viele Vorteile, in den USA zu produzieren, sagt Michael Brzoska, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg: "Ein Vorteil ist, dass man in den USA als US-amerikanischer Produzent auftreten kann, und in Zeiten von Trump und 'America First' ist das auch bei Waffenkäufern ein gutes Argument." Gute Aussichten also für deutsche Waffenhersteller in den USA - denn auch nach dem Massaker in Las Vegas wird sich an den Waffengesetzen in den USA kaum etwas verändern.
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