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Ein Hashtag als Schandmal: Warum #MeToo zu scheitern droht

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Ungelesen 11.01.18, 12:53   #1
TinyTimm
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Standard Ein Hashtag als Schandmal: Warum #MeToo zu scheitern droht

Zitat:
Nie hat die männliche Hollywoodprominenz vor einem Hashtag derart gezittert: #MeToo hat Belästigungsopfern eine Stimme gegeben - und Karrieren beendet. Doch die breite Resonanz auf die Initiative erweist sich zunehmend als Bumerang.

Da hängen sie nun - Dustin Hoffman, James Franco, Ben Affleck und viele weitere - am digitalen Pranger. Michael Douglas legt sich die Schlinge zuletzt sogar selbst um den Hals, indem er Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen ihn thematisiert, bevor sie überhaupt publik geworden sind. Der Schauspieler wird beschuldigt, vor 32 Jahren vor seiner damaligen Angestellten masturbiert zu haben - und fürchtet nun um seine Karriere. Douglas weiß (und die Erfahrung lehrt es), dass die Öffentlichkeit auch dann ihr Urteil fällt, wenn die Schuldfrage nie vor einem Gericht geklärt wird. Das ist nicht nur für den 73-Jährigen ein Problem, sondern auch für die #MeToo-Debatte. Denn was letzterer zunehmend fehlt, ist die Sachlichkeit.

Als TV-Star Alyssa Milano den Hashtag #MeToo und die dahinter stehende Initiative im vergangenen Oktober mit nur einem Tweet populär machte, hat sie ganz sicher nicht sachlich sein wollen. Das musste sie auch nicht. Ihr ging es darum, die Opfer sexuellen Missbrauchs zu ermutigen, mit ihren Erlebnissen an die Öffentlichkeit zu gehen. Gut so.

Für die Betroffenen war das natürlich ein hochemotionaler Vorgang. Und die enorme Resonanz bewies, dass der Fall Harvey Weinstein keineswegs ein Einzelfall ist. Ja, es gibt sie - Männer, die ihre Macht ausnutzen, um Frauen zu erniedrigen. Wenn nur einige von ihnen jetzt für ihre Taten juristisch zur Rechenschaft gezogen werden, dann ist das ganz sicher ein Verdienst von #MeToo. Doch die Kampagne hat sich längst von ihrem Ursprung entkoppelt. Und das keineswegs in einem positiven Sinn.

Worüber reden wir eigentlich?

Als Moderator Seth Meyers bei der Verleihung der Golden Globes scherzte, es sei das erste Mal seit drei Monaten, dass männliche Stars keine Angst haben müssten, wenn ihr Name laut vorgelesen werde, zeigte sich das ganze Dilemma: Die Kampagne, die viel Gutes bewirkt hat, ist aus dem Ruder gelaufen. Schon im November mahnte #MeToo-Initiatorin Tarana Burke, es dürfe nicht nur darum gehen, (mutmaßliche) Täter zu benennen. "Wir müssen uns auf das System fokussieren, das sexuelle Gewalt hervorbringt."

Ihr Appell verhallte.

Stattdessen droht #MeToo nun, zum Schandmal zu werden - nicht nur für Vergewaltiger, sondern auch für ewig gestrige Chauvinisten. (Und ja, zwischen beiden besteht ein Unterschied). Die Frage ist: Worüber reden wir eigentlich, wenn wir #MeToo meinen? Dass Fälle von Vergewaltigung, sexueller Belästigung oder schlicht Alltagssexismus in einer Debatte vermengt werden, kann nicht im Sinne der Sache sein. Denn diese Fälle erfüllen völlig unterschiedliche Straftatbestände (oder überhaupt keine) - und es gibt gute Gründe dafür, warum das Recht an dieser Stelle Trennlinien zieht.

Ja, eine Debatte über alltäglichen Sexismus - etwa am Arbeitsplatz - ist überfällig. Doch wenn im Zuge der #MeToo-Debatte jede unangebrachte Anmache und jeder anzügliche Spruch zum traumatischen Erlebnis erklärt werden, ist das auch ein Schlag ins Gesicht für Opfer schwerster sexueller Gewalt. Und um sie geht es der Kampagne schließlich. Diese Fallhöhe im öffentlichen Diskurs hatte zuletzt auch die französische Filmdiva Catherine Deneuve thematisiert - und wurde dafür als Nestbeschmutzerin abgewatscht, die nicht verstanden habe, worum es #MeToo gehe. Auch so etwas macht eine sachliche Debatte unmöglich.

Wie Hollywood #MeToo benutzt

Den vorläufigen Gipfel der Gleichmacherei aber markierte der "All in Black"-Dresscode bei den Globes. Filmdiven und Showgrößen trugen schwarze Roben - aus Solidarität mit den Opfern sexueller Gewalt. Danach gefragt, erklärte Heidi Klum auf dem roten Teppich, sie hätte sich eine andere Farbe gewünscht. Schwarz sei ihr zu ernst. Schwer vorstellbar, was Weinstein-Opfern wie Schauspielerin Rose McGowan (die übrigens nicht zur Verleihung eingeladen war), bei solchen Wortmeldungen durch den Kopf geht. McGowan war eine der ersten prominenten Aktivistinnen in der #MeToo-Bewegung - und muss nun Sorge haben, dass ihr Engagement zum hippen Hollywood-Trend verklärt wird.

Bei aller Kritik gibt es sie natürlich - jene Hollywoodgrößen, die es durchaus ernst meinen mit ihrem Bekenntnis zur Solidarität. Unter dem Motto "Time's Up" - die Zeit ist um - haben 300 Prominente bisher 13 Millionen Dollar gesammelt, um Opfern sexueller Belästigung zu helfen. Dennoch täte Burke als Initiatorin der #MeToo-Bewegung gut daran, sich nach Monaten maximaler Medienpräsenz aus dem Blitzlichtgewitter zurückzuziehen, sich nicht vor den Karren einer neuen Debatte (etwa um Filmgagen) spannen und Spendengelder in konkrete Hilfsprojekte fließen zu lassen. Hollywood muss selbst beweisen, wie reformwillig es ist. Ganz ohne Hashtag.
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Ungelesen 11.01.18, 13:11   #2
betaalpha
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Zitat:
...und fürchtet nun um seine Karriere. Douglas weiß (und die Erfahrung lehrt es), dass die Öffentlichkeit auch dann ihr Urteil fällt, wenn die Schuldfrage nie vor einem Gericht geklärt wird. Das ist nicht nur für den 73-Jährigen ein Problem, sondern auch für die #MeToo-Debatte. Denn was letzterer zunehmend fehlt, ist die Sachlichkeit.
Ja. Und wer sagt einem nicht, dass eine falsche Beschuldigung als Machtspiel missbraucht wurde? Daher gehören solche Anklagen mit enormen Vernichtungspotential nicht in die breite Öffentlichkeit, sondern vor einem ordentlichen Gericht.
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Die folgenden 2 Mitglieder haben sich bei betaalpha bedankt:
acherontia (11.01.18), KillingAngel1980 (18.02.18)
Ungelesen 11.01.18, 13:30   #3
TinyTimm
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Zitat:
Nach ihrer Rede bei den Golden Globes, in der sich Oprah Winfrey stark gegen die sexuellen Belästigungen in Hollywood positionierte, fliegen der Moderatorin die Herzen nur so zu. Ja, viele hätten sie nun sogar gern als US-Präsidentin. Sänger Seal platzt da die Hutschnur.

Oprah Winfrey zählt seit vielen Jahren zu den größten Film- und Fernsehstars in den USA. Vor allem mit ihrer Talkshow feierte sie große Erfolge, ehe sie sich 2011 entschied, das Format nach mehr als 25 Jahren einzustellen. Doch auch in einigen Hollywood-Streifen wirkte sie mit. Schon 1986 erhielt sie etwa eine Oscar-Nominierung als beste Nebendarstellerin im Steven-Spielberg-Drama "Die Farbe Lila".

Und auch in diesen Tagen scheint der 63-Jährigen Hollywood wieder zu Füßen zu liegen. Seit ihrer glühenden Rede bei den Golden Globes am vergangenen Sonntag wird Winfrey sogar als Kandidatin für die Nachfolge von US-Präsident Donald Trump gehandelt. Die Moderatorin hatte sich bei ihrem kämpferischen Auftritt für Frauen- und Bürgerrechte stark gemacht. Mit Blick auf die Debatte um sexuelle Belästigungen in Hollywood erklärte sie etwa: "Zu lang wurden Frauen nicht angehört oder ihnen wurde nicht geglaubt, wenn sie den Mut hatten, gegen die Macht von Männern aufzubegehren. Aber deren Tage sind gezählt!"

"Seit Jahrzehnten Teil des Problems ..."

Einer, der in die allgemeine Begeisterung für Winfrey nicht einstimmen möchte, ist hingegen Sänger Seal. Der Exmann von Heidi Klum, mit der zusammen er drei leibliche Kinder hat, veröffentlichte auf seiner Instagram-Seite zwei Bilder.

Ein Schnappschuss zeigt, wie Winfrey dem gefallenen Filmmogul Harvey Weinstein, dem zahlreiche sexuelle Vergehen zur Last gelegt werden, einen Kuss auf die Wange gibt. Auf dem zweiten Bild spricht Weinstein offenbar eine junge Frau an, während Winfrey lächelnd danebensitzt. Über die Fotos wurde der Schriftzug gelegt: "Wenn du seit Jahrzehnten Teil des Problems warst ... aber plötzlich alle glauben, du wärst die Lösung".

Die Bilder auf Instagram: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

"Scheinheiliges Hollywood"

Dabei beließ es Seal jedoch nicht. Die Bilder garnierte er zugleich mit einem sarkastischen Kommentar: "Oh, ich vergaß, stimmt ja ... du hattest die Gerüchte gehört, aber du hattest ja keine Ahnung, dass er tatsächlich reihenweise junge, blauäugige Schauspielerinnen belästigte, die keine Ahnung hatten, worauf sie sich einließen. Mein Fehler." Dahinter postete er den Hashtag "Sanctimonious Hollywood" - "Scheinheiliges Hollywood".

Diverse Hollywood-Stars haben erklärt, zwar Gerüchte über Weinsteins angebliches Fehlverhalten gehört, aber keine Fakten gekannt zu haben. Von Weinstein nach eigenen Angaben belästigte Schauspielerinnen wie Rose McGowan werfen ihnen Scheinheiligkeit vor. Ob Winfrey, wie von Seal impliziert, ebenfalls bereits in der Vergangenheit Hinweise auf die mutmaßlichen Verfehlungen des Filmmoguls hatte, ist nicht bekannt.
Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Die Blonde hat eine deutliche Körpersprache.
Zusammengekniffene Lippen, gekreuzte Arme. Sieht nicht gerade nach offener Begeisterung aus.
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