[TinyTimm]

Wie schnell eine Situation eskalieren kann zeigt der Fall Valdemar. Niemand ist vor solchen Situationen sicher, auch wenn viele Hundehalter meinen zu jeder Zeit die Situation im Griff zu haben. Eine kleine Unaufmerksamkeit reicht aus um den Hund in Dänemark zu verlieren. Das Gesetz gilt uneingeschränkt auch für Urlauberhunde, dies haben bisher alle zuständigen Minister*innen unisono betont.
Die folgende Erklärung gab damals die Halterin öffentlich ab ohne zu wissen, dass sich das Blatt zunächst noch wendete. Zusammen mit Fair Dog wurde der Fall vor Gericht gebracht und ging bis in die zweite Instanz. Letzte Woche wurde nun das endgültige Urteil gefällt, obwohl die Gutachter bescheinigt haben das Valdemar nicht aggressiv ist.
Der Tierarzt der Halterin wollte die Einschläferung nicht vornehmen, jedoch soll Valdemar am Ende im Kreise ihm bekannter Personen über die Regenbogenbrücke gehen. Und so wird der Tierarzt auf Bitten der Halterin die Einschläferung am kommenden Dienstag den 25. Februar 2020 um 11 Uhr vornehmen. Valdemar sieht nach drei Jahren in einer kleinen Box im Shelter ohne Kontakt zu seinen Haltern und mit nur wenigen Minuten täglichem Kontakt zu Menschen seine Lieben wieder um zu sterben.
Die Halterin schreibt zum Abschied auf Ihrer Seite:
„Habe gestern Nachmittag einen Anruf von der Polizei bekommen. Das Urteil hatte sie am Vortag erhalten. Das Ost-Nationalgericht hat das Urteil bestätigt, und jetzt können wir nichts mehr tun. Ich bedanke mich bei allen für eure Hilfe und Unterstützung über die 3 Jahre die der Fall dauerte.

Tamar wird am Dienstagmittag bei uns im Garten eingeschläfert. Um 11:00 von unserem eigenen Tierarzt, der allerdings nicht zufrieden war mit der Aufgabe, aber er würde es für mich tun!

Ich brauche jemanden, der den ganzen Ablauf filmen kann - von dem Zeitpunkt wenn die Polizei kommt, bis es vorbei ist. Damit Dänemark sieht, was das verdammte Hundegesetz verursacht.“

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Erklärung in einer Beschreibung der Halterin im April 2017
Das ist wohl das Schlimmste und das schwerste was ich je in meinem Leben geschrieben habe.
Leider müssen wir unseren geliebten Valdemar mit fast drei Jahren verabschieden. Mein Herz ist gebrochen und ich habe gekämpft und gekämpft, aber mir wurde gesagt, dass das Ergebnis dasselbe sein wird. Ich kann einfach nicht aufhören zu weinen. Ich liebe diesen Jungen und es tut so weh, so sehr.
Es passierte als mein Freund am 14 Januar zu einem behinderten Mann, den er kennt und der die Straße etwas weiter runter in einem geschützten Haus lebt, besuchte. Valdemar liebte es dort runter zu kommen und fing an sich an den Mann im Rollstuhl zu gewöhnen.
Als mein Freund Kim wieder gehen muss vergisst er das Lederhalsband anzulegen und legt deshalb die Leine an das Flohhalsband das leider nur Klettband verschlossen ist. Auf dem Heimweg sieht Valdemar einen kleinen Hund gegenüber. Kleine Hunde hat er noch nie gemocht und hat immer die Rute aufgestellt und gebellt, wenn er sie im Hof gehört hat. Also wollte er rüber und diesen kleinen Hund holen. Das Halsband konnte dem Zug nicht standhalten und gab nach. Valdemar kam zu diesem kleinen Hund und er wurde so schwer verletzt das er in die Tierklinik musste. Der Besitzer meldet uns bei der Polizei, was ich ihm nicht übel nehme, ich hätte dasselbe getan.
Am 29. März 2017 klopft und ruft es an die Tür. Draußen sind vier Polizisten. Man erzählt dass der kleine Hund gebissen worden sei und dass sie Valdemar mitnehmen würden, was sie auch getan haben. Freitags (31. März) sollten wir nach Ballerup fahren, damit Valdemar von einem unabhängigen Tierarzt bewertet wird. Die Fa. Falck, die mit Valdemar in einem Tiertransporter kam, kam eine halbe Stunde zu spät. Wir begannen mit Valdemar spazieren zu gehen. Er war sehr besorgt und hat viel gezogen. Er dachte sich wohl: "Komm lass uns von den Leuten weg, Papa und lass uns nach Hause gehen". Dann wurden Kim und ich in die Tierklinik in Wald gefahren wo Valdemar körperlich und geistig sowie sein Verhalten untersucht wurde. Er tat dies mit Mut und der letzte Tierarzt sagte zu mir dass er keine Anzeichen von Aggression zeigte.
Am Dienstag, den 4. April, werde ich von einer Polizistin angerufen die jetzt den Fall hatte (sie war inzwischen die 3.) und die mir sagte, dass der Tierarzt Valdemar auf die Tötung gesetzt hatte. Ich schrie so laut wie ich noch nie geschrien habe. Ich sagte ihm dass wir mit einem Maulkorb gehen und einen Hundeverhaltensberater kontaktieren würden, aber die Polizeifrau konnte nichts tun.
Am 5. April habe ich unseren Tierarzt erreicht bei dem wir seit 17 Jahren unser Tiere in Behandlung hatten. Er rief den unabhängigen Tierarzt an den er gut kennt und sprach mit ihm. Er rief mich zurück und sagte er könne nichts tun. Unabhängig davon dass Valdemar einen Maulkorb bekommen soll und dass wir Hilfe gesucht haben. Wir konnten die Zeit nur abwarten weil diese Fälle immer mit der Tötung enden. Ich sagte ihm dass ich will dass er es macht und dass wir dabei sein sollten. das soll irgendwie passieren damit Valdemar weiß dass er geliebt wird!
Ich verstehe das einfach nicht, dass man das Hundegesetz entschärft habe (wurde gesagt, dass er sonst sofort einschläft worden sei) wenn das Ergebnis sowieso dasselbe sein wird. Warum kriegst du keine weitere Chance? Man könnte sagen dass er in einem halben oder einem ganzen Jahr wieder neu bewertet werden könnte. Es tut so krass weh und ich kann nichts tun! Ich kann es nicht ertragen zu Hause zu sein wenn ich meinen kleinen Jungen nicht laufen hören kann. Nur das Geräusch seiner Pfoten war so schön.
Kim und ich haben gesprochen und geredet und wir sind uns nun einig, dass es der beste Weg ist um weiterleben so schnell wie möglich einen neuen Welpen zu bekommen. Wir werden Valdemar und sein kurzes Leben nie vergessen. Er bekam er viel Liebe und Sorgfalt in den Jahren die wir ihn haben durften und er wird so vermisst werden.

Quelle: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

Valdemar wurde drei Jahre in einem Zwinger gehalten, und am 25.02.2020 getötet.
Falls ihr Hundehalter seid, überlegt gut wohin ihr mit eurem Hund aus Urlaub fahren wollt.

[Thorasan]

Sehr emotional und durch die Fotos natürlich noch mehr, aber - Der Hund war definitiv sehr agressiv. Und dass sowas Konsequenzen haben sollte..
Was wäre, wenn er deinen Hund angefallen und verletzt oder getötet hätte? Wäre dann auch eine Reisewarnugn ausgesprochen oder klappt das hier nur deshalb, weil es dich nicht betrifft?

Ich bin da sehr zwiegespalten. Ob eine Tötung notwendig ist, bezweifle ich doch stark. Aber wenn man es nicht so macht, wieder was passiert.. Ist das gejammer und "hätte man doch mal" doch groß.

Es sollte grundsätzlich jeder Hund zu einer entsprechenden Hundeschule müssen, um dort gut geschult und eben trainiert zu sein, so lange er noch Welpe ist. Dann kann man ihm wirklich viel beibringen und eben auch verhaltensauffälligkeiten feststellen. Hundehalter ihrerseits sollten einen entsprechenden Nachweis erbringen müssen, in der Lage zu sein, auf ihr Tier richtig zu achten und richtig damit umzugehen. Nur dann könnte man solche Fälle vermeiden.

Natürlich ist es traurig und natürlich habe ich Mitleid. Aber so einfach isses eben nicht.

[TinyTimm]

Ich verstehe deinen Standpunkt völlig Thorasan.
Aber muss man einen schwierigen Hund deshalb erst drei Jahre in Einzelhaft halten, um ihn dann zu töten? In Österreich (und ich glaube auch in Deutschland) stellt ein Fachmann (oder eine Fachfrau) erstmal fest, ob der Hund wirklich gefählich ist. Wenn ja, wird er getötet. Wenn nein, wird er an eine Einrichtung vermittelt, die den Hund resozialisiert und an neue Besitzer vermittelt.
Mir stößt die lange Dauer des Dramas auf, die niemandem geholfen hat.

[Thorasan]

Okay, ja, in dem Punkthast du völlig Recht.
Aber.. Hab tatsächlich keine Ahnung: Was ist, wenn hier (De, Ö) so etwas passiert, die Gefährlichkeit (und damit der Tod) entschieden wird - und man dagegen klagt? Wird da dann nicht auch entsprechend lange gewartet und hin und her?