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Karnevalisten trotzen schlechtem Wetter - und attackieren Höcke
Zitat:
Rosenmontagsumzüge im Rheinland
Karnevalisten trotzen schlechtem Wetter - und attackieren Höcke
Karneval in Zeiten von Thüringen, Hanau und politischen Krisen: Im Rheinland verfolgen zahlreiche Narren und Jecken die Rosenmontagsumzüge. Malu Dreyer lobte deren politisches Zeichen gegen Rechts.
24.02.2020, 13:53 Uhr
Björn Höcke auf einem Motivwagen in Düsseldorf
Bernd Thissen/ dpa
Im Rheinland haben die traditionellen Rosenmontagszüge unter hochpolitischen Vorzeichen begonnen. In Köln erinnerte ein Wagen bei grauem Wetter gleich zu Beginn an den Anschlag in Hanau in der vergangenen Woche - ein weinender Kölner Dom hielt ein Herz in den Händen, das laut Aufschrift für Hanau schlägt. "Karneval ist bunt, nicht braun!", sagte Zugleiter Holger Kirsch. Die Düsseldorfer stellten den Rassismus als Pistole dar, die aus dem Mund eines Mannes mit hochrotem Kopf ragt. Auf seiner Wange steht: "Aus Worten werden Taten!" "Es sind viele Täter", sagte Wagenbauer Jaques Tilly.
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Rosenmontagszüge: Helau und Alaaf
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Mit 131 Wagen, 90 Fußgruppen und 24 Musikkapellen war der Zug mehr als fünf Kilometer lang - länger als die vier Kilometer lange Strecke. Für die Hunderttausenden Narren an der Wegstrecke sollen rund 250 Tonnen Kamelle geworfen werden. Sogar der Regen hatte pünktlich zum Zugbeginn aufgehört.
In Mainz zeigte einer der Motivwagen Annegret Kramp-Karrenbauer. Die scheidende CDU-Chefin war im Outfit von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu sehen, das ihr allerdings viel zu groß war. Mit einem Stoppschild hielt ein Zwerg sie auf, der die Thüringer Christdemokraten darstellen sollte.
Anfang Februar hatte die Wahl des FDP-Politikers Thomas Kemmerich zum Thüringer Ministerpräsidenten mit den Stimmen seiner Partei sowie von CDU und AfD zu massiver Kritik auch an den Christdemokraten geführt. Die umstrittenen Ereignisse waren auch Teil des Umzugs in Düsseldorf. Dort war auf einem Motivwagen der Fraktionsvorsitzende der AfD im Thüringer Landtag, Björn Höcke, mit ausgestrecktem rechten Arm zu erkennen. Dieser wird von Mike Mohring (CDU) und Thomas Kemmerich (FDP) gestützt.
Trump als Horrorclown
Der Himmel über den Städten war verbreitet grau. Das trübte die Stimmung der Jecken und Narren jedoch nicht - zahlreiche Zuschauer jubelten den Karnevalswagen zu. Die Kölner Motivwagen zeigten farbenfroh die Abgeordneten im britischen Unterhaus als Skelette in einer endlosen Brexit-Debatte und Donald Trump als Horrorclown. Grünenchef Robert Habeck ritt auf einer Greta-Thunberg-Welle, und der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro stand vor verkohlten Sambatänzerinnen in einem abgebrannten Regenwald.
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Politischer Karneval
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Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) lobte die Reaktionen der Karnevalisten auf den Anschlag von Hanau: "Wir sind alle stolz auf die Mainzer Fastnacht, die wieder gezeigt hat, dass sie politisch ist und ausgesprochen hat, was viele denken." Im Mainzer Zug war zudem US-Präsident Donald Trump als römischer Kaiser und Brandstifter Nero zu sehen.
bam/dpa
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