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Braune Socken am See

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Ungelesen 08.07.20, 17:36   #1
BLACKY74
Chuck Norris sein Vater
 
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Standard Braune Socken am See

Zitat:
Kiyaks Deutschstunde / Andreas Kalbitz im rbb
Braune Socken am See

Der AfD-Politiker Andreas Kalbitz plaudert in einem rbb-Sommerinterview. Es spricht nicht viel dagegen, Rechts******* im Fernsehen zu befragen. Aber doch nicht so!
Eine Kolumne von Mely Kiyak
8. Juli 2020, 15:42 Uhr

Das hier Geschriebene ist weder neu, noch ist es originell. Doch solange die deutsche Fernsehwelt im vergangenen Jahrhundert stecken geblieben ist, bleibt einem nur die Wiederholung der Kritik. AfD-Mandatsträger in gemütlichen Politplauderreihen der öffentlichen-rechtlichen Programme ohne Widerspruch, Nachfrage oder Einordnung auftreten zu lassen, ist nicht nur eine Beleidigung für das Format Politikjournalismus, sondern eine Beleidigung für das Format Denken an sich.

[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] heißt die rbb-Reihe mit Landtagspolitikern, die eine Kopie der ZDF-Sommerinterviews ist, die mittlerweile Berlin direkt heißen. Die ursprüngliche Idee war gar nicht so schlecht: Man besucht Bundespolitiker während ihrer Ferien an ihrem Urlaubsort und schwatzt abseits vom Parlamentsbetrieb locker über Wein und Wetter. Was voller Grandezza klingt, sind in Wahrheit ausnahmslos komatöse Gespräche, seit wie gesagt mehr als 40 Jahren. Wenn man Glück hat, döst im Hintergrund ein Schwan im See und hat mehr Esprit als das, was sich vorne im Bild ereignet.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg schmückt seine sechsteilige Sommerschwafelserie mit dem Zusatz "Schöne Orte, ernste Worte". In die zweite Folge lud man den Brandenburger Fraktionsvorsitzenden der AfD, Andreas Kalbitz, ein, nach Senzig bei Königs Wusterhausen, in den geflochtenen Korbstuhl aus Rattan. Hätte man den Rechts*******n mit einstigen Mitgliedschaften in verschiedenen rechts*******n Vereinigungen wie beispielsweise der Heimattreuen Jugend (HJ) in die KZ-Gedenkstätte Ravensbrück oder Sachsenhausen zum Gespräch geladen, hätte man die Reihe mit "Ernste Orte, schöne Worte" bewerben können.

Wo er ist, wird's gefährlich


[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] wird aus unerklärlichen Gründen immer "Neonazi-Vergangenheit" genannt. Und die "HJ" benannte sich in "Heimattreue Deutsche Jugend" um. So klang das Kürzel nicht mehr nach Hitlerjugend, aber zum Verwechseln ähnlich waren sich die Organisationen schon. Die politische Einstellung der HDJ wurde vom Innenministerium als eine "dem Nationalsozialismus wesensverwandte Ideologie" bezeichnet, die sich eindeutig gegen die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik richte, weshalb die Vereinigung mittlerweile verboten ist.

Das ist nur eine von vielen [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], der natürlich längst die Ebene der Pfingstcamps und Neonazireisen ([ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]) verlassen hat. Er war mittlerweile der Architekt der sogenannten Kyffhäusertreffen, auch eine Art Sommercamp, wo eine Hakenkreuzfahne nur rhetorisch gehisst wurde. Verkürzend kann man sagen, überall, wo Kalbitz ist, ob beim sogenannten Flügel im Speziellen oder in der brandenburgischen AfD im Allgemeinen, wird er vom Verfassungsschutz verfolgt und beobachtet. Mit anderen Worten: Dort, wo er ist, wird es gefährlich. Weshalb sich auch jegliche zeitliche Einordnung seiner Gesinnung in Worte wie "Ex" oder "Vergangenheit" verbietet.

Nun saß er also mit Glatze in braunen Socken im rbb-Körbchen und wurde zu Gesundheits- und Umweltpolitik befragt, zu Baugenehmigungen und Strukturwandel. Sanfte Wellen im Badesee, ein blaues Schiff fuhr vorbei. Strukturwandel natürlich nicht im Sinne von Wandel von der Demokratie zum Faschismus, was ja doch seine eigentliche Expertise ist, sondern zu Tesla in Grünheide.

Wie bitte? Ob man mal ein Zitat von Kalbitz wiedergeben könne?

Och nö. So weit kommt es noch. Zu sagen, was nicht gefragt und nicht geantwortet wurde, ist möglicherweise die erhellendere Betrachtung.

Kasperletheater am Badesee

Dass man einen AfD-Politiker dabeihaben wird, wenn man die wichtigsten Parlamentsvertreter zu einem Interview laden möchte, weiß man, wenn man das Format etabliert. Man könnte das Konzept ändern und auf die AfD verzichten. Würde man in einem journalistischen Sinn politisch verantwortungsvoll und in einem handwerklichen Sinn exzellent sein wollen, hätte sich die verantwortliche Redaktion gefragt, was sie bezweckt. Das ist eine Grundsatzfrage, die mit der AfD erst einmal nichts zu tun hat. Will man die Pinnwand der Parteien sein und unwidersprochen die Politiker reden lassen? Dann darf man das nicht "Politik am See" nennen, sondern "PR am See". Würde man sein eigenes Format ernst nehmen, also den Anspruch besitzen, politjournalistisch Bedeutsames zu senden, dann würde man den Politikern Journalistinnen vorsetzten und nicht Fragestellerinnen. Tat der Sender alles nicht. Genauso wenig kam zur Sprache, dass Kalbitz vom Verfassungsschutz als Rechtsextremist eingestuft wurde, [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].

Offenbar schaut man nicht einmal mehr die eigenen Nachrichten. Jedes Schülerfernsehen einer Oberstufe verfügt über mehr Ehrgeiz und Vorbereitung. Die Reihe wirkt schon nach der zweiten Folge wie eine Butterfahrt ohne Butter und ohne Schiff. Kalbitz ging aus der Sache gestärkt hervor, der Sender einfach nur schwach. Es ist genau diese Art von Fernsehen, die für die Radikalisierung der Zuschauer verantwortlich ist, die irgendwann auch Wähler sind.

Nächstes Jahr ist Bundestagswahl. Was ist das Konzept der öffentlich-rechtlichen Sender? Wie geht man mit der Gefahr der Legitimation demokratiefeindlicher Ansichten mithilfe der Medien um? Wie werden eigentlich Journalistenschüler und Volontäre auf diese neue Situation vorbereitet? Lernt man da immer noch, dass ein Einstieg in einen Fernsehbeitrag oder Artikel am besten mit etwas Atmo beginnt, derweil hier eine rassistische Partei einfach durch die Institutionen marschiert? Für Zuschauer, die die AfD nicht als Feinde im Visier hat, ist das allenfalls lustig, gruselig, normal oder empörend. Für Millionen von Menschen in diesem Land bedeutet eine mögliche Regierungsbeteiligung der AfD allerdings den Verlust von Würde, Bürgerrechten und vielleicht sogar Heimat.

Die Frisur sitzt

Es geht nicht darum, die AfD nicht vorkommen zu lassen, sondern anders. Sie müssen auseinandergenommen werden, von Journalisten, die nicht defensiv, ängstlich und brav sind, sondern von Profis. Echte Profis würden niemals ihre Nullachtfuffzehnformate über Faschisten rieseln lassen, mit dem Scheinargument, dass, wenn man es nicht täte, die AfD sich als Opfer stilisieren würde. Ein Journalist, der die Nerven nur deshalb bewahrt, weil ihm seine Expertise den nötigen Halt gibt, würde darauf mit einem kaltblütigen "Na und?" antworten, dann fühlen sie sich eben als Opfer, und der Vorgang wird kenntlich gemacht.

Es ist Ehre und Verantwortung zugleich, öffentlich sprechen und schreiben zu dürfen. Und wenn nicht jeder, vom kleinen Nachrichtenredakteur bis hoch zum Intendanten oder Chefredakteur die Demokratie und Freiheit, die (noch) herrschen, mit seinem Beitrag verteidigt, dann ist es mit dieser Freiheit sehr schnell vorbei. Wir sprechen hier nicht über eine Gefahr in einigen Jahrzehnten, sondern in wenigen Jahren. Politikjournalismus hat mehr Facetten und Möglichkeiten als Neutralität und Ausgewogenheit. Ein gutes Gespräch mit einem AfD-Vertreter muss gleichermaßen klug, gewitzt, scharf und spannend sein. Der Gesprächspartner muss über das Thema Bescheid wissen, muss Zitate und ganze Reden parat haben. Stattdessen sitzen da dann gut frisierte Kollegen, die ein beschämend devotes Schauspiel abgeben, während die Rechtsradikalen sich in dem von ihnen verhassten "Staatsfunk" bewegen, als seien sie bei Onkel Alfred im Wohnzimmer.

Ja, es gibt großartigen Journalismus und Kollegen in diesem Land, so großartig, klug und tapfer, dass sie sogar noch unter prekären Arbeitsbedingungen samt Risiko für Leib und Leben, investigativ recherchieren und damit die Aufgaben von Verfassungsschutz, Polizei und Sicherheitsbehörden übernehmen. Vieles, was über die Neonaziaktivitäten und illegalen Geschäfte der AfD und anderen rechts*******n Organisationen bekannt ist, wurde von Journalisten aufgedeckt. Genau deshalb wirkt diese Diskrepanz zwischen Kasperletheater am Badesee und den vorzüglichen Politmagazinen derart desaströs.
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Ungelesen 08.07.20, 20:02   #2
pauli8
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Zur Kolumne im Startthread...

RBB-Sommerinterview mit Andreas Kalbitz

Bühne frei für den Feind der Demokratie

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