[pauli8]

Die Angst vor dem Tod (Eine Betrachtung der anderen Art)

40 beruhigende Gründe, keine Angst mehr vor dem Tod zu haben




Ich werde sterben…
Und das ist auch gut so!
Verblüfft, dass ich das so sehe?

Wir werden alle sterben. Ja, auch du. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Dass wir sterben und wie wir sterben, können wir einfach nicht beeinflussen. Aber wir können beeinflussen, wie wir damit umgehen.
Genau deshalb möchte ich dir heute 40 beruhigende Fakten vorstellen, damit du keine Angst mehr vor dem Tod haben musst !

[...]

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Diese Gedanken werden sich hauptsächlich nur ältere Menschen machen, die insgesamt mit ihrem bisherigen Leben zufrieden waren...trotz dieser verbreiteten Weltuntergangsstimmung heutzutage..

Ich gehöre zu dieser "Spezie", die keine Angst vor dem Tod haben und bin nicht sehr religiös. Liegt sicherlich auch daran, dass ich beruflich mit dem Sterben zu tun hatte.

"Lebe den Augenblick und mach das Beste daraus !"

[betaalpha]

Eine Lektion für die Lebenden

Was Sterbende bedauern, müsste Ware zufolge den Lebenden eine Lektion sein. Zu viele Menschen bedauerten am Ende ihres Lebens verpasste Gelegenheiten. Sterbende würden am meisten bedauern, zu bestimmten Zeiten die falschen oder keine Entscheidung getroffen zu haben.

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[Caplan]

Na ,jetzt wird es aber halb spirituell ,pathetisch und sphaerisch.
Der Tod gehoert zum Leben dazu.
Oder filmisch, der Tod und die Steuer bleiben dir gewiss.
Was man sicherlich bestaetigen kann , ist die Feststellung zum eigenen Verlauf des Lebens; da wird jeder seine Versaeumnisse oder Zufriedenheiten mit sich selbst ausmachen muessen.

[Silent Rob]

Ich werde sterben…
Und das ist auch gut so!

Wenn man das "auch gut" weglässt, würde ich zustimmen.
Wer die 40 beruhigende Fakten braucht, kann sich ja einlesen.
Wer eh keine Angst vor den Sterben hat, halt nicht.

Ich habe im Laufe meines Lebens auch viele Menschen sterben sehen, der Tod ist nun einmal Bestandteil des Lebens.
Schon zu Punkt 1. Sterben tut nicht weh, kann man geteilter Meinung sein. Vielleicht tut die Endphase des Sterbeprozesses nicht (mehr) weh, aber die Phase vorher kann langwierig und sehr schmerzhaft sein.
Wenn es so ist, dass hauptsächlich nur ältere Menschen, die mit ihren bisherigen Leben zufrieden waren, sich solche Gedanken machen, dann muss ich wohl ein Unglücklicher sein oder einfach ein Atheist, der den Tod akzeptiert hat und sich keine weiteren unnötigen Grübeleien hingibt.

[TinyTimm]

Ich habe keine Angst vor dem Tod.
Ich habe Angst vor dem Sterben.
Besonders wenn es übermotivierte Mediziner unnötig hinauszögern.

Mein hässlichstes Erlebis mit einer Sterbenden.
Sie reflektierte in den letzten Tagen ihr Leben, und war voll Hass auf alles und jeden.
Das möchte ich nie wieder erleben müssen.

[Wornat1959]

Die verpassten Gelegenheiten im eigenen Leben, eine schwere Schuld, die man sein Leben lang mit sich geschleppt hat und der Wunsch nach ehrlicher Vergebung, die Angst geliebte Menschen zurückzulassen und zu wissen das diese einen doch so dringend noch brauchen.

Für mich gibt es schon sehr tiefgreifende Gründe die einem wirklich Angst machen können. Oft bemüht man sich grade am Ende des Lebens erst diese Dinge zu regeln. Manchmal kann man aber auch nichts machen obwohl man sich sein Leben lang darum bemüht hat und sowas verstärkt das Angstgefühl.

Angst vor dem physischen Vorgang "Sterben" ist das eine, aber es gibt für mich eine zweite Seite beim "Sterben". Es ist die Endgültigkeit und die Konsequenzen die aus dieser Endgültigkeit entstehen. Wer mit sich selber im "Reinen" ist darf sich glücklich schätzen.
Ich sehe auch zum Beispiel die Angst einer Mutter die weiss das sie sterben wird und die ihre KInder zurücklassen muss. Die sich große Sorgen macht weil sie nicht da sein wird.

[Silent Rob]

Zitat von Wornat1959

Die verpassten Gelegenheiten im eigenen Leben, eine schwere Schuld, die man sein Leben lang mit sich geschleppt hat ...

Im Idealfall sollte man seine verpassten Gelegenheiten im Leben verarbeitet haben und sie nicht als schwere Schuld mit sich herumschleppen. Aber viele Religionen wollen einen in die Sünderrolle pressen, statt den Menschen zu helfen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.

TinyTimm:

Ich habe Angst vor dem Sterben.
Besonders wenn es übermotivierte Mediziner unnötig hinauszögern.

Och ja! Hab vor kurzen eine Doku zum Thema gesehen, da wurde ein todkranker 91-jähriger Patient kurz vor der Entlassung aus dem Krankenhaus noch unnötigerweise durch sämtlichen möglichen Untersuchungen geschleust und unnötig gequält - Hauptsache der Rubel rollt - 3 Tage später verstarb er.

[TinyTimm]

verpassten Gelegenheiten ...

... und vergossene Milch - beides kann nicht ungeschehen gemacht werden.
Sich damit zu belasten ist wie Gift trinken, und hoffen das der Gegner stirbt.

Das Traurige am Leben ist ja, das man sich im Alter immer besser an weit zurückliegenes erinnert, während man Dinge die am Vortag passiert sind vergessen hat.
Diese "Rolle rückwärts" wirbelt dann auch Staub auf, den man besser über der Vergangenheit gelassen hätte.
Sich damit zu befassen bringt nix, versaut aber eventuell den Rest des Lebens.

[MunichEast]

Der Tod. Ich persönlich habe Angst vor dem sterben. Ich war bei vielen Menschen dabei, als sie starben. Die einen wehrten sich verzweifelt, klammerten sich an das schwindende Leben, andere schliefen einfach ein.

Was übrig blieb waren tote fleischige Körper, Haut kalt und wie Wachs, leblose Höhlen, dunkle Flecken und fauliges, Urin und Leichensaft, starr und leer der Blick. Alles was den Menschen ausgemacht hatte ..... weg, als wäre es nie da gewesen.

Alles was uns ausmacht, unser Lachen, unsere Wut, das schelmische im Augenzwinkern ... vergangen.

Ich denke da ist nichts mehr, man hört schlicht auf zu existieren.

[betaalpha]

...vergossene Milch...
Vielleicht ist die "Belastung", das Gift, die "Rolle Rückwärts" eine zweite Chance und führt zur Entlastung und einen glücklichen Rest des Lebens.

Was ich schöne finde, ist, das man, trotz das man nicht mehr existiert, doch noch weiter "lebt". Bei den Mitmenschen, die man begenet ist, begleitet oder geholfen hat oder sich mit auseinander setzen musste.

[Wornat1959]

Ich habe den Tod meines Vaters im Alter von 7 Jahren miterlebt. Es war eine Erfahrung die ich nie missen wollte. Mein Vater hatte einen Tumor im Kopf und wir hatten das große Glück das er zu Hause sterben "durfte". Es war eine unheimlich wichtige Zeit. Ich war sicherlich nur ein kleiner Junge, der das was da passierte auch nicht immer sofort verstanden hat, der einen Drang hatte nach Leben und Spielen. Und dennoch hab ich es nie bereut neben meinem Vater im Bett gelegen zu haben und dort viel Zeit verbringen zu können (zu dürfen). Wir konnten reden und er hat mir alles mögliche erzählt. Es war ein Abschied in Raten, den ich damals als der kleine Junge so natürlich gar nicht verstanden habe. Eine unheimlich wichtige Zeit die aus heutiger Sicht ein großes Geschenk für mich war, aber genauso für meinen Vater damals der "loslassen" musste. Mein Vater hat mir damals schon viel von der Angst vor dem Vorgang Sterben als solches genommen. Er hat in mir auch eine tiefe Überzeugung verwurzelt das wir uns "wiedersehen" werden.

Ja ich bin religiös wenn auch gar nicht sehr "katholisch". Ich glaube an die unsterbliche Seele und ich glaube auch an Jesus Christus. Aber für mich gibt es keinen strafenden auf die dunklen Seiten zuerst schauenden Gott vor dem ich Angst haben muss. Gott ist barmherzig!
Der Richter ist vielmehr mein eigenes Ich. Mein Gewissen, meine Seele. Und das eigene Ich kann vielleicht ein viel schärferer Richter sein als jeder Gott. Und das macht es auch aus was einem Angst machen kann beim Sterben. Deshalb meinte ich schon unter #6: Wer mit sich selber im "Reinen" ist darf sich glücklich schätzen.

[Jackieiii]

Where did we come from?
Why are we here?
Where do we go when we die?
What lies beyond
And what lay before?
Is anything certain in life?
They say, "Life is too short"
"The here and the now"
And "You're only given one shot"
But could there be more
Have I lived before
Or could this be all that we've got?
If I die tomorrow
I'd be all right
Because I believe
That after we're gone
The spirit carries on
I used to be frightened of dying
I used to think death was the end
But that was before
I'm not scared anymore
I know that my soul will transcend
I may never find all the answers
I may never understand why
I may never prove
What I know to be true
But I know that I still have to try
If I die tomorrow
I'd be alright
Because I believe
That after we're gone
The spirit carries on
"Move on, be brave
Don't weep at my grave
Because I am no longer here
But please never let
Your memory of me disappear"
Safe in the light that surrounds me
Free of the fear and the pain
My questioning mind
Has helped me to find
The meaning in my life again
Victoria's real
I finally feel
At peace with the girl in my dreams
And now that I'm here
It's perfectly clear
I found out what all of this means
If I die tomorrow
I'd be alright
Because I believe
That after we're gone
The spirit carries on

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[pauli8]

Es freut mich jetzt eine rege Diskussion angestoßen zu haben.

Mir ging es im TS hauptsächlich darum wie jeder den Tod sieht und nicht so sehr um manches qualvolle Leiden, Dahinsiechen und mit Schmerzen verbunden, wie das der Fall sein kann.

Ich bin sehr naturwissenschaftlich geprägt und weiß (bilde mir ein) was zum Schluss noch übrig bleibt.

Und...ich bekenne mich zum Agnostischen Atheismus:

Agnostische Atheisten sind atheistisch, weil sie keinen Glauben an die Existenz einer oder mehrerer Gottheiten haben, und agnostisch, weil sie nicht behaupten zu wissen, dass keine Gottheit existiere.

Trotzdem habe ich Respekt und Achtung vor gläubigen Menschen (wie bspw. hier Wormat1959 und andere..)

Sie haben es bedeutend leichter.

Ich erinnere mich an den Thread über die Unsterblichkeit. Sich das zu wünschen...könnte man das Unmögliche in die Realität umsetzen...das wäre für mich eine grauenvolle Vorstellung. Denn nichts, aber auch überhaupt nichts würde im Zusammenleben unter den Menschen mehr funktionieren. Ganz nach dem Motto: "Ich kann ja sowieso nicht sterben !"
Völlige Gleichgültigkeit wäre die Folge...von der explosionsartigen Zunahme der Menschheit und den Folgen mal ganz abgesehen.

Für mich gilt: "Man ist erst richtig und endgültig tot, wenn sich niemand mehr an mich erinnert."

So nebenbei:
Meine persönliche Erfahrung mit dem Tod meiner Eltern.

Mein Vater ging abends ins Bett und wachte einfach nicht mehr auf (Herzinfarkt).

Meine Mutter hatte über 20 Jahre Krebs. Am Schluss gaben ihr die Ärzte noch 4 Wochen. Jeden Tag besuchte ich sie lange in einem Hospiz.
Genau auf den Tag ist sie nach 4 Wochen glücklich gestorben.
In den letzten Tagen schilderte sie oft ihre Situation.
Sie sei völlig schmerzfrei und käme sich vor wie in einem Märchenschloss. Ich konnte mich Stunden vor ihrem Tod noch von ihr verabschieden.

Meine Eltern leben in mir weiter. Ein Bild von ihnen steht in meinem Zimmer. Oft muss ich beim Anblick dankbar lächeln.

[Avantasia]

Nach meinem Schlaganfall, stand das ja auch auf der Kippe, die haben in der Stroke Unit mein Blut so extrem verdünnt,
das jede kleinste Verletzung gefährlich geworden wäre, um die Thrombose aufzulösen.

Zudem hätten ******* Gehirnblutungen auftreten können.

Ich war mir dessen voll bewusst, das das durch die Behandlung sofort alles hätte vorbei sein können,
aber das war mir völlig egal in dem Moment. Hab darüber nachgedacht, was ich alles so erlebt habe
und das das cool war. Und das ich alles genau so wieder machen würde.

Die haben in die Medikamente bestimmt son scheiß egal Zeug mit rein gemischt.

Aber was ich dadurch hatte, die eigene Sterblichkeit, ist mir viel bewusster
geworden, und ich habe alle was zu Regeln ist geregelt.

Patientenverfügung, Vollmachten um alles zu Regeln u.s.w

[Wornat1959]

@Pauli:
Das Lied könnte dir vielleicht gefallen. Eine Hommage an das Leben, ein Lied über den Tod.

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Und du hast völlig recht: "Man ist erst richtig und endgültig tot, wenn sich niemand mehr an mich erinnert."

[PornoPups]

Ich war schon 2 mal Tod und lag locker 4-5 im künstlichen Koma.
Einmal hatte ich eine Nahtod erfahrung und einmal wurde ich direkt von einen zufällig anwesenden doktor reanimiert....

Schmerzen hatte ich keine - ertrinken tut nicht weh - zumindestens als Kind....

Ich habe kaum noch Angst vor den Tod - Will jedoch noch lange weiter leben....

Verpasst - Ich habe bereits alles aufgearbeitet so das ich mit mir im reinen bin.

Alle ssind traurig wenn es um sterben geht. Dabei müssten sich doch alle freuen. Das Endziel ist erreicht. Ihr trefft eure Götter, Verwandten, entschlüsselt das rätsel des seins etc etc. Zeit zu freuen - nicht zu heulen...

[pauli8]

Das Thema hat mich gerade wieder an den köstlichen Film

Die Geschichte vom Brandner Kaspar

mit Michael Bully Herbig und Franz Xaver Kroetz erinnert. Einfach köstlich dargestellt.

Trailer/ Handlung und Bilderstrecke:

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[hoshi23]

Nach dem Tod landet man meist in einer Astralwelt, die einem gemaess der Schwingung zu einem passt. Nur was ist meine Schwingung und wie wirkt sie sich wirklich aus? Das ist eine Frage, die nicht unbedingt jeder von uns in diesem Moment vollumfaenglich fuer sich beantworten mag, denn es gibt einmal das Bewusstsein und dann gibt es da meist noch das sogennante Unterbewusstsein.

Das Unterbewusstsein oder die Dinge die in uns gespeichert sind (wie Glaubensmuster+Erfahrungen+kulturelle Programmierung) , sind viele , aber wer sich davon befreit bzw. dementsprechend viel meditiert wird den Übergang von Leben zu "Tod" kaum spüren, weil er/sie/es seine Schwingung bereits angepasst hat. Ergo je mehr wir von unsererem wahren Selbst freilegen bzw. reaktivieren desto höher schwingen wir und desto mehr bekommen wir zu sehen und desto tiefer können wir auch wirken.

Was sind Wege dahin, die ich kenne? Erstmal einfach nur meditieren. Stichwort: Vipassana. Empfehle auch Pema Chödrön (Geh an die Orte die du fürchtest) oder Eckhart Tolle (gibt es im Internet). Ganz wichtig ist auch seine Inspiration im Leben zu finden. Etwas für das Herz oder die Seeler. Etwas was Dich spuerbar zum Leben bringt. Das ist wirklich wichtig, denn der Weg wird kein leichter sein. Genuegend Sport, Natur, sowie gesunde Ernaehrung muss man wohl nicht sagen, aber bei manchen hilft es.

Natürlich ist das alles momentan etwas trickreich in der Welt und manchmal kann es da nur Schritt für Schritt voran gehen. Allerdings wird der Fortschritt den wir machen nicht verloren gehen. Im "nächsten" Leben geht es weiter und irgenwann wird man mit Bewusstsein da stehen wo es quasi kein Unterschied mehr macht...


...so wie die Sonne und der Mond 1 ergeben, wenn sie am Himmel stehn.

Kann man sich auch ruhig mal anschaun:
Sonne 0.5 Grad + Mond 0.5 Grad = 1

Das ist etwas schönes auf das man meditieren kann.

Und wer sich das anschaut fragt sich: Ja, kann das denn Zufall sein?

Die Entfernung der Erde zur Sonne beträgt im Schnitt 150.000.000 Kilometer und das Licht ist in etwa 300.000 Kilometer pro Sekunde schnell.
Ergo braucht das Licht der Sonne 500 Sekunden zu uns.

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1 1 2 3 (5) 8 13 21 34 (55) 89 144

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Warum 12 Stunden am Tag und 12 Stunden in der Nacht am Äquator?

09 18 27 36 45 ~ 54 63 72 81 90

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https://img00.deviantart.net/0419/i/...te-d57xiih.jpg

[JimPamse]

Man braucht keinen Angst vor dem Tod haben.
Licht aus, Feierabend! Habe es selbst erlebt...
Sterben und die evtl. damit verbundenen Schmerzen, ist das was hart sein kann.

[Thorasan]

Zitat von JimPamse

Man braucht keinen Angst vor dem Tod haben.
Licht aus, Feierabend! Habe es selbst erlebt...

Ich auch.. 3 mal gestorben bisher, deshalb schreibe ich hier auch so viel.

Ne, ernsthaft. Ich bin in den letzten Jahren bzw vor ein paar Jahren zum Buddhismus 'konvertiert'. Mir gefallen die Lebensansichten. Und die Möglichkeiten, mit sich selbst umzugehen. Religiös bin ich ansich nicht unbedingt. Aber auch nicht ungläubig.
Angst vor dem Tod.. Nein, nicht wirklich. Angst davor, gelähmt zu sein, nicht mehr selbst entscheiden zu können, was man möchte, was nicht.. Ja, das schon. Angst zu sterben? Relativ.. Ich habe nur Angst, wie es meinem Sohn gehen würde, wenn ich sterben würde. Ob er zurecht kommt.. Ob er sein Leben ohne mich hinbekommt. Ziemlich egoistisch, hat aber eben damit zu tun, dass er quasi nur mich hat. Ich habe Angst, dass es ihn einfach zu sehr aus der Bahn werfen würde, mich auch noch zu verlieren. Aber wenn es so wäre, könnte ich es nicht verhindern. Sollte man Einfluss nehmen können, aus einer anderen Welt, würde ich versuchen, ihm alles was an Energie da ist, zukommen zu lassen. Alles andere ist keine Priorität für mich.
Sterben ist scheisse. Bemerkte schon der alte Sack.

[Avantasia]

Falls das wen Interessiert:

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In einer auf den westlichen Menschen abgestimmten Auslegung der buddhistischen Lehren, auf denen das berühmte ’Tibetische Totenbuch’ basiert, führt Sogyal Rinpoche an eine Lebenspraxis heran, durch die der Tod seinen Schrecken verliert und der Alltag an Authentizität und Lebensfreude gewinnt.
Mit Hilfe von jahrtausendealten, bewährten meditativen Übungen lernen wir, uns unserer eigenen Vergänglichkeit zu stellen, das Sterben schon mitten im Leben zu lernen und dadurch die Furcht vor dem Tod zu verlieren.

[TinyTimm]

Es kann noch soviele kluge und gute Bücher über das Sterben geben.
Wenn ich versuche mir die Worte "ewig" und "nie mehr" und damit die Zeit nach dem Leben vorzustellen,
streikt meine Fantasie und ich bekomme Alpträume, weil es meine Vorstellungskraft übersteigt.
Ich stelle es mir deshalb so wie die Zeit vor der Geburt vor - als absolutes Nichts.

[Thorasan]

Das von Sogyal Rinpoche geschriebene Buch, bzw die Auszüge aus dem Totenbuch, sind sicherlich sehr interessant bei diesem Thema. Allerdings sollte man dabei auch wissen, dass er im (tibetischen) Buddhismus sehr verächtet ist, aufgrund zahlreicher Verfehlungen. Auch war er sehr gut mit dem Dalai Lama befreundet, wurde aber selbst von ihm verstoßen. Er hat dem Buddhismus und den Lehren des Buddhismus weltweit extrem stark geschadet..

Sein Buch, also das von Dir (Ava) zur Verfügung gestellte (Vielen Dank!), wird allerdings auch heute noch weltweit von vielen Hochschulen und Krankenhäusern genutzt.

[Kirchenbotschafter]

Zitat von Wornat1959

Ich habe den Tod meines Vaters im Alter von 7 Jahren miterlebt. Es war eine Erfahrung die ich nie missen wollte. Mein Vater hatte einen Tumor im Kopf und wir hatten das große Glück das er zu Hause sterben "durfte". Es war eine unheimlich wichtige Zeit. Ich war sicherlich nur ein kleiner Junge, der das was da passierte auch nicht immer sofort verstanden hat, der einen Drang hatte nach Leben und Spielen. Und dennoch hab ich es nie bereut neben meinem Vater im Bett gelegen zu haben und dort viel Zeit verbringen zu können (zu dürfen). Wir konnten reden und er hat mir alles mögliche erzählt. Es war ein Abschied in Raten, den ich damals als der kleine Junge so natürlich gar nicht verstanden habe. Eine unheimlich wichtige Zeit die aus heutiger Sicht ein großes Geschenk für mich war, aber genauso für meinen Vater damals der "loslassen" musste. Mein Vater hat mir damals schon viel von der Angst vor dem Vorgang Sterben als solches genommen. Er hat in mir auch eine tiefe Überzeugung verwurzelt das wir uns "wiedersehen" werden.

Hey, Wornat1959,
danke für Deinen Beitrag. Wie Du habe ich (aber als Erwachsene) das Sterben und den Tod von zwei nahen Angehörigen direkt miterlebt - und bei allem Schmerz war das eine sehr tiefgreifende Erfahrung für mich. Ich schätze es heute sehr, dass ich dabei sein konnte und wir uns intensiv verabschieden konnten. Ich habe die verdichtete und rasante Entwicklung der Perspektiven und Wahrnehmungen und die Priorisierung dessen, was wirklich zählt, in den Tagen vor dem Tod erlebt. Wir haben sehr dichte Gespräche führen können, und vieles klären können aus unserem Leben, Dank aussprechen, um Entschuldigung bitten für das, was nicht gelungen ist, und diese gewähren, uns gegenseitig noch einmal mancher Erfahrungen vergewissern. Ich habe noch lange nach dem letzten Atemzug die Präsenz im Raum gespürt, und seitdem habe ich ein klares Gefühl zu dem, was eine Seele ist, während das vorher für mich nur ein eher abstrakter Begriff war.

Aber ich habe auch in unserem Umfeld die große Hilflosigkeit der meisten Menschen gespürt, die noch nie erlebt hatten, wie jemand stirbt und die Begleitung gerne "den Experten" überlassen wollten. Nach diesen Erfahrungen denke ich oft, dass wir insgesamt in der Gesellschaft den Tod viel zu weit ausgrenzen - Sterbende abschieben in Krankenhäuser, Altenheime und Pflegestationen, statt Sterben und Tod als Teil des Lebens zu akzeptieren und zurück in unser Zuhause zu holen, wann immer das möglich erscheint. Wir lassen ja damit nicht nur die Sterbenden allein, wir schotten uns auch selbst von einer existentiellen Erfahrung ab, die uns unser eigenes Leben tiefer erfahren lässt.
Ich habe es damals als sehr hilfreich empfunden, dass unser Pastor zu uns nach Hause kam und mit der Aussegnung ein hilfreiches und tröstliches Ritual angeboten hat, mit dem wir alle besser loslassen konnten.

Lieben Gruß,
Thea (Kirchenbotschafterin)

[SUNWARRIOR]

Zitat von Thorasan

Das von Sogyal Rinpoche geschriebene Buch, bzw die Auszüge aus dem Totenbuch, sind sicherlich sehr interessant bei diesem Thema. Allerdings sollte man dabei auch wissen, dass er im (tibetischen) Buddhismus sehr verächtet ist, aufgrund zahlreicher Verfehlungen. Auch war er sehr gut mit dem Dalai Lama befreundet, wurde aber selbst von ihm verstoßen. Er hat dem Buddhismus und den Lehren des Buddhismus weltweit extrem stark geschadet..

Sein Buch, also das von Dir (Ava) zur Verfügung gestellte (Vielen Dank!), wird allerdings auch heute noch weltweit von vielen Hochschulen und Krankenhäusern genutzt.

Für mich persönlich war das Buch ein Seelentröster nach dem Suizid meiner Grossmutter, auch wenn ich nun mittlerweile Thervadabuddhist bin. Es war das erste Buch zum Thema Sterbebegleitung welches ich gelesen habe.

Wenn man allerdings mal die von Sogyal Rinpoche dargestellten kulturellen Aspekte abstreift, welche die animistischen Wurzeln des tibetanischen Buddhismus deutlich machen, bleibt nicht viel von dem übrig was der essentieller Kern buddhistischer Lehre ist: z.B. auch das ablehnen von Riten und Bräuchen.

Das mit den Riten und Bräuchen ist übrigens bei den Theravadas in Sri Lanka, Burma und Thailand auch nicht anders, auch wenn diese sich als Puristen darstellen.

Ich als Atheist habe mich schon immer an dem Klim-Bim und endlos langen Prozessionen gestört, ein Widerspruch im gelebten buddhistischen Alltag Asiens mit dem ich wohl leben muss.

Die gelehrten Mönche scheinen ja immer bis ins Detail zu wissen wie Reinkarnation von statten geht. Nichts davon wird in den Lehrreden Gautamas erwähnt, er selbst ist Fragen was nach dem Tod passiert immer ausgewichen und hat dies offengelassen. Erst die später verfassten Kommentare gehen auf dieses Thema ein. Einige Theologen und Ethnologen sind der Auffassung das die buddhistische Lehre Jahrhunderte später scheinbar politisiert wurde um möglicherweise mit den Lehren von Karma (und Reinkarnation!) Gesellschaften effizienter zu kontrollieren.

Da ich das Konzept Karma akzeptiere, akzeptiere ich auch Wiedergeburt als essentiellen Bestandteil meiner Existenz. Ein Trost möchten manche denken? Nein, es ist die Grundlage des Übels meines daseins.