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Eigentum als Auslaufmodell?

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Ungelesen 08.02.17, 05:17   #1
TinyTimm
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Standard Eigentum als Auslaufmodell?

Zitat:
Das Auto ist geleast, Musik und Filme werden gestreamt - und TV-Gerät und Waschmaschine können jetzt, zumindest in Deutschland, auch gemietet werden. War früher Eigentum das Maß aller Dinge, so geht der Trend nun in Richtung Benützung für Entgelt, und zwar auch für Gebrauchsgegenstände des Alltags. Beworben wird das mit einem „Trend zur Flexibilisierung“. Der Vormarsch von Mieten, Leasen und Streamen hat aber wohl vor allem ökonomische Gründe.

Die vermietete Gesellschaft

„Eigentum ist Diebstahl“ lautet der bekannte Slogan des französischen Philosophen und Ökonomen Pierre-Joseph Proudhon. Er war Anarchist, sein Spruch kursierte vor allem in der radikalen Linken. Nun, fast 170 Jahre später, kann man den Eindruck gewinnen, ausgerechnet der Kapitalismus habe sich den Slogan zu eigen gemacht. Denn nicht mehr nur das Kaufen soll jetzt glücklich machen.

Einige deutsche Einzelhändler wie der Otto-Versand und die Media-Saturn-Gruppe testen zurzeit ein neues Geschäftsmodell. Sie verkaufen Elektronikartikel und Haushaltsgeräte nicht nur, sie bieten sie auch zur Vermietung an. Auch wenn das Angebot derzeit noch eher klein ist, verspricht man sich eine große Zukunft.

„Trend zur Mobilität“

Anbieter wie Media-Saturn betonen, das sei ein Angebot für all jene, deren Ansprüche sich häufig ändern und für Technikfreaks, die immer das neueste Gerät haben wollen. Der Handelsexperte Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein in Nordrhein-Westfalen sagte gegenüber der dpa, solche Angebote würden den „Trend zur Mobilität“ unterstützen: „Damit passen sie in das Lebensgefühl der jungen Generation, die nicht mehr so viel Wert auf Besitz legt.“

Billiger als kaufen?

Offen bleibt allerdings, ob wirklich nicht so viel Wert auf Besitz gelegt wird - oder man sich Eigentum einfach nicht mehr leisten kann. In Zeiten von stagnierenden oder gar schrumpfenden Realeinkommen von Wenigverdienern, sind diese wohl auch eine der Hauptzielgruppen - ungeachtet der Frage, ob die Gerätemieten gesamt gesehen billiger kommen als ein Kauf. Konsumentenschützer in Deutschland zeigen sich angesichts der Mietpreise und einer noch kleinen Produktauswahl eher skeptisch.

Teilen wird kommerziell

Heinemann verweist auch auf den Trend zur Sharing-Economy. Tatsächlich ist in den vergangenen Jahren die Idee des kostenlosen Teilens von Gütern in der Mitte der Gesellschaft angekommen: Privates Carsharing, Couch-Surfen und Food-Sharing-Initiativen sind aus dem Boden geschossen.

Was teilweise als Gegenentwurf zur klassischen Ökonomie gedacht war, wurde von dieser auch rasch aufgegriffen und einer kommerziellen Verwertung unterzogen. Mit AirBnB lässt sich über das Vermieten von Privatzimmer gutes Geld machen, und Carsharing von großen Anbietern ist nichts anderes als ein Mietauto für einige Stunden. Zum Verleih von Haushaltsgeräten ist es dann kein großer Schritt mehr.

Leihen und Leasen

Leihen war bisher dort schon erfolgreich, wo ein relativ hoher Kaufpreis einer eher kurzen Zeit der tatsächlichen Benützung gegenübersteht: Skiverleih in den Winterferien und Werkzeugverleih für Handwerk und Reparaturen gibt es seit Jahren.

Noch früher wurde die Alternative zum Kauf in einer anderen Branche modern: Mitte der 1980er Jahre begann der Markt des Autoleasings zu boomen und ist heute bei der Finanzierungmöglichkeit eines Wagens nicht mehr wegzudenken. Rund jedes dritte neue Fahrzeug in Österreich wird über Leasing finanziert.

Mietwohnung schon immer präsent

Dass das Mieten von Geräten gerade im deutschsprachigen Bereich auf fruchtbaren Boden fällt, ist auch dadurch zu erklären, dass es vor allem in den Ballungszentren das vorherrschende Modell des Wohnens ist - anders als etwa in der angloamerikanischen Kultur, wo Eigentum die Regel und Miete eher die Ausnahme ist.

Die Wohnungssituation mag auch ein Grund sein, sich nicht mehr zu sehr an Eigentum zu binden. In den vergangenen Jahrzehnten ist die zur Verfügung stehende Wohnfläche rasant gestiegen: Waren es 1971 durchschnittlich noch 22 Quadratmeter pro Person, stieg der Wohnraum laut Statistik Austria 1990 auf 33 und 2014 auf 44,7 Quadratmeter. Zunächst stieg der Wohnraum mit dem Wohlstand, später mit der steigenden Zahl an Singlewohnungen und dem Trend, dass Eltern nach Auszug der Kinder oft in der großen Familienwohnung bleiben.

Weniger Platz für Eigentum?

2015 sank der Wert erstmals - auf 44,5 Quadratmeter. Das kann auch auf den schwierigen und teuren Wohnungsmarkt zurückgeführt werden. Indiz für eine Trendumkehr ist auch der Hype um „Smartwohnungen“, also Kleinwohnungen, die mit „kompakten Grundrissen“ genügend Platz bieten sollen, weil sich die Bewohner ohnehin untertags nicht in ihr aufhalten.

Doch nicht nur gesellschaftliche Veränderungen lassen den Raumbedarf schrumpfen, sondern auch technologische. Die Zeiten, in denen man ausreichend Platz für Buchregal und Platten, CD- und DVD-Sammlung brauchte, haben offenbar ein Ablaufdatum: Die Literatur ist am E-Reader, Musik und Filme auf Datenträgern.

Streaming unaufhaltsam?


Doch auch da geht der Trend weg vom Besitz: Streamingdienste wie Spotify wachsen in der Musikindustrie stärker als Kaufdownloads. Und für Filme und Serien scheint der Siegeszug von Amazon Prime, Netflix und Co. ungebrochen. In Großbritannien stiegen im Vorjahr die Videostreamingumsätze um mehr als 20 Prozent und überholten damit jene von DVD-Verkäufen, die um 17 Prozent fielen. Anders gesehen: Videothek und Bibliothek erleben in völlig neuem Kleid eine Renaissance.
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