Ok, vergessen wir den Bullshit, dass man durch Gelddrucken die Inflationsrate niedrig hält. Das Gegenteil ist laut Lehrbuch der Fall.
Aber du hast ein schönes Beispiel dafür verlinkt, was ich mit "Ideologie" meine. Ein Finanzquacksalber schweigt nicht mehr zu Dingen, die nicht in die Ideologie passen sondern sagt konkret, dass hier eine Verschwörung im Gange ist. Was sonst? Denn die Ideologie sagt: Wenn der Leitzins niedrig ist, heizt das die Inflation an. Ketzerei ist es daran zu zweifeln. Ergo muss jemand die Daten manipulieren. Das ist aber keine "Tatsache" sondern eine Theorie, die er nicht belegen kann.
Dabei sind die "Tatsachen" eigentlich viel einfacher: Der Leitzins heizt die Indizes an, wie Herr Finanzprofi teilweise selbst sagt. Denn die genannten Preise spielen auf den Rohstoffmärkten eine Rolle. Aber die Rohstoffmärkte bilden nun einmal keinen Warenkorb ab, und dort wird die Inflation gemessen. Das ist auch das relevante. (Und ja die gefühlte Inflation liegt seit 1923 immer im dreistelligen Bereich.)
Wir haben es also mit einer modernen Form einer Liquiditätsfalle zu tun. Das bedeutet, egal wie viel Geld die Zentralbank ausgibt, es stimuliert nicht die Wirtschaft. Und es heizt auch nicht die Inflation an. Es wird nicht in die Realwirtschaft gesteckt, treibt nicht die Löhne nach oben, und lässt auch keine Inflation steigen. Die Investitionsquote liegt schon lange am Boden und das obwohl es reichlich Bedarf hat. Deswegen ist auch der Staat gefragt hier anzusetzen. Verkehrsnetz, Digitale Infrastruktur und Energiewende um drei zu nennen. Der Markt regelt das nicht.
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