[May Kasahara]

"Teile und herrsche".

Nach diesem Prinzip wird die Gesellschaft gespaltet. Schubladen werden geöffnet ("links", "rechts") und die Menschen einsortiert, die nicht der eigenen Gruppe angehören. Gruppen werden so gegeneinander aufgehetzt. Jede Gruppe hat ihre bevorzugten Medien, die für sie als "Wahrheitsverkünder" fungieren. So ist die Gesellschaft tief gespalten. Selbst die Gruppen sind gespalten. Zuletzt war das eindrucksvoll zu beobachten bei den Linken (Sahra Wagenknecht).

Vielleicht macht sich ja zunehmend das Gefühl breit, daß die Zukunft absolut nichts Gutes für den "homo sapiens" bereitzuhalten scheint. Da wird nach Orientierung gesucht (die passende Gruppe). Und nach einem Ventil (um den Frust loszuwerden). Das kann der politische Gegner sein, an dem man sich abarbeitet. Unzählige "Diskussionen", auch hier in diesem Forum, sind ein Beleg dafür. Oft geht es dabei dann gar nicht um irgendwelche "Fakten", mit denen man sich kritisch auseinandersetzt, sondern hauptsächlich darum zu vermitteln und zu beweisen, daß man sich in der richtigern Filterblase befindet und nicht in der falschen.

Belltower - Amadeu Antonio Stiftung - Anetta Kahane - Dunja Hayali - Öffentlich-rechtliche Verblödungsanstalten

Was haben Dunja Hayali und Anetta Kahane gemeinsam?
Sie leben in einer in bestimmten gesellschaftlichen Kreisen anerkannten und gepflegten Filterblase, die es ihnen abverlangt, gesellschaftliche Entwicklungen durch sogenannte Spezialbrillen zu betrachten und zu bewerten. In der Folge werden Menschen in Schubladen ein- bzw. aussortiert, die in ganz anderen Filterblasen leben und gesellschaftliche Entwicklungen durch ganz andere Spezialbrillen betrachten und bewerten.

Die jeweils zu einem Individuum passende Filterblase entsteht abhängig von gesellschaftlicher Herkunft, Sozialisation, Peer-Group, Ausbildungsstätte, Arbeitsplatz, Charaktereigenschaften usw..
Sowohl Belltower als auch die öffentlich-rechtlichen Verblödungsanstalten sind nichts anderes als institutionalisierte Filterblasen.

Nebenbei bemerkt:

Daß es in der politischen Szene keine wirklichen Persönlichkeiten mehr gibt, die für ihre Ämter sowohl Fachwissen als auch charakterliche Bildung mitbringen, macht die Situation nicht besser, sondern wirkt wie ein Katalysator für das Auseinanderbrechen der Gesellschaft in unzählige Gruppen und Grüppchen.
Es gab Bundeskanzler, die immerhin ein Klavierkonzert von Bach auswendig spielen konnten, literarisch gebildet waren oder ganz allgemein eine Beziehung zur Kunst hatten, die über das Aufhängen von Bildern gerade angesagter Künstler an ihrem Wirkungsort hinausging, von denen sie ansonsten kaum mehr wußten als das, was Wikipedia über sie zu wissen meint und die zudem gänzlich ohne Geschwurbelsprech auskamen und Sätze formulieren konnten, die nicht nur leere Verpackungen ohne Inhalt waren.
Heute genügt es, rhetorisch einigermaßen geschult zu sein und vor allem: Die richtigen Leute zu kennen.
So können sich Politiker über Jahre an der Macht halten, die schon längst freiwillig ihre bequemen Bürosessel geräumt hätten, wenn sie über entsprechende charakterliche Eigenschaften verfügten.