myGully.com Boerse.SH - BOERSE.AM - BOERSE.IO - BOERSE.IM Boerse.BZ .TO Nachfolger
Ungelesen 15.10.20, 10:18   #1
Draalz
Moderator
 
Registriert seit: Oct 2012
Beiträge: 5.325
Bedankt: 6.782
Draalz leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteDraalz leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteDraalz leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteDraalz leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteDraalz leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteDraalz leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteDraalz leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteDraalz leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteDraalz leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteDraalz leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteDraalz leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt Punkte
Standard "Es wurden gezielt Menschen getötet"

Zitat:
Thomas Haldenwang

"Es wurden gezielt Menschen getötet"

Geheimdienste fremder Staaten spionieren in der Corona-Krise den deutschen Gesundheitssektor aus, sagt Verfassungsschutzchef Thomas Haldenwang. Ein Gespräch über Dissidenten in Gefahr, dreiste Spione und falsche Freunde

Interview: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ] und [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]

8. Oktober 2020 DIE ZEIT Nr. 42/2020, 8. Oktober 2020


Thomas Haldenwang leitet das Bundesamt für Verfassungsschutz © Andreas Prost für ZEIT ONLINE

Am Berliner Kammergericht begann in dieser Woche der Prozess um den sogenannten Tiergartenmord: [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ], im Auftrag staatlicher russischer Stellen einen Georgier tschetschenischer Abstammung ermordet zu haben. Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, warnt schon länger vor zunehmender Spionage in Deutschland. Wir treffen ihn in einem schmucklosen Konferenzraum in Berlins Mitte, die Vorhänge sind zugezogen, vor der Tür stehen Sicherheitsleute.

Eine Recherche zum Vorgehen einer Hackergruppe gegen Vietnamesen in Deutschland [ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ].


DIE ZEIT: Berlin sei wieder Hauptstadt der Spione, haben Sie bei der Anhörung der Präsidenten der Nachrichtendienste Ende Juni im Bundestag gesagt. Die Spionageaktivitäten seien inzwischen sogar höher als im Kalten Krieg und würden robuster. Was interessiert fremde Geheimdienste an Deutschland so sehr?

Thomas Haldenwang: Wir stehen bei der Spionageabwehr vor großen Herausforderungen. Wir haben es mit deutlich mehr Diensten zu tun, die Spionage gegen Deutschland betreiben oder versuchen, hier Einfluss zu nehmen. Deutschland ist ein wichtiger Akteur in der Mitte Europas, Deutschland ist in viele internationale Beziehungen eingebunden, hier lebt die Diaspora aus vielen Ländern. Ausländische Dienste sind daher sehr an deutscher Politik interessiert, an unserer Außenpolitik, unserer Rüstungspolitik, aber auch an Forschungspolitik und aktuell Gesundheitspolitik. Beispielsweise daran, wie sich Deutschland in der Corona-Pandemie verhält. Daneben spielen Konflikte im Ausland eine Rolle. So wollen Staaten etwa Oppositionelle hierzulande ausspähen.

ZEIT: Früher haben sich Geheimdienste nur für Wirtschaft und Politik interessiert. Hat sich das verändert?

Haldenwang: Während russische Dienste nach wie vor sehr klassische Aufklärungsinteressen haben, gibt es zunehmend andere, die sich mehr für die Diaspora interessieren. So hat der türkische Geheimdienst MIT nach dem gescheiterten Putsch in der Türkei versucht, Anhänger der Gülen-Bewegung (die türkische Regierung macht die Gülen-Bewegung für den Putschversuch im Jahr 2016 verantwortlich, Anm. d. Red.) in Deutschland auszuforschen. Ein anderes Beispiel ist der Iran. Auch dessen Regierung interessiert sich sehr für Oppositionelle und versucht sie aufzuklären. Das ist für die Betroffenen ein Problem. Wenn sie zum Beispiel in ihre Heimatländer zurückreisen wollen, müssen sie dort mit Repressionen rechnen.

ZEIT: Hat die klassische Wirtschaftsspionage ebenfalls zugenommen?

Haldenwang: Ja, sie wird jedoch noch von weiteren Akteuren bestimmt. In der Vergangenheit haben vor allem chinesische Dienste versucht, Wirtschaftsspionage gegen deutsche Unternehmen zu betreiben. Deren Interesse ist nicht erlahmt. Inzwischen sind aber auch neue Akteure hinzugekommen. Dabei handelt es sich insbesondere um Staaten, die Neuentwicklungen planen und nicht über die notwendigen Forschungskapazitäten verfügen.

ZEIT: Welche Industrien sind besonders betroffen?

Haldenwang: In Zeiten von Corona interessiert man sich für den Forschungssektor und den Pharmamarkt. Wenn man mit einem Cyberangriff die Formel für einen erfolgreichen Impfstoff finden würde, könnte man sehr viel Arbeit und Investitionen sparen. Kanada hat bereits eine Warnung herausgegeben, dass man dort Angriffe gegen ein Pharmaunternehmen gesehen habe, bei dem ein Impfstoff entwickelt wird. Entsprechende Vorbereitungshandlungen haben wir auch wahrgenommen, wenn auch noch keinen Angriff gegen ein deutsches Pharmaunternehmen.

"Wir haben es nicht mehr nur mit dem klassischen Agenten zu tun"

ZEIT: Was heißt das konkret?

Haldenwang: Es wurden technische Vorkehrungen getroffen, um auf Basis einer bestimmten Architektur später einen Angriff vornehmen zu können.

ZEIT: Das könnten etwa E-Mails mit Schadsoftware sein. Für wie ernst halten Sie diese Schritte?

Haldenwang: Sie sind zumindest so weit gediehen, dass wir es für richtig gehalten haben, einen Warnhinweis an alle deutschen Forschungsstellen und Pharmafirmen zu versenden.

ZEIT: Sie haben im Bundestag gesagt, das technische Niveau der Angriffe habe sich verändert. Was bedeutet das?

Haldenwang: Dass wir es inzwischen nicht mehr nur mit dem klassischen Agenten zu tun haben, der Personen ausspäht. Eine weitere wichtige Komponente ist heute der Cyberangriff. Es wird versucht, mit sehr komplexen Cyberangriffen andere Netze zu infiltrieren und so an Informationen zu gelangen. Oder auch Sabotage zu betreiben.

ZEIT: Sind Staaten wie Russland und China Ihre Hauptsorge?

Haldenwang: Es ist eine große Herausforderung, dass wir uns nicht mehr auf einzelne Dienste konzentrieren können. Wir mussten in der Vergangenheit lernen, dass auch Länder Angriffe gegen Deutschland vornehmen, mit denen wir eigentlich partnerschaftlich verbunden sind und intensiv zusammenarbeiten. Wir gehen daher jedem Hinweis nach. Wenn der Verdacht besteht, dass Diplomaten oder Agenten statuswidrig agieren oder verbotene Spionageaktivitäten entwickeln, sehen wir sehr genau hin und unterscheiden auch nicht, aus welchem Land sie kommen. Wir müssen in alle Richtungen sorgfältig schauen.

ZEIT: Sie haben im Bundestag außerdem gesagt, es gebe eine alarmierende Brutalisierung im Bereich der Spionage. Was hat sich verändert?

Haldenwang: Unsere nachrichtendienstlichen Gegner sind in ihren Methoden robuster geworden. Sie setzen auch Gewalt ein, um ihre Ziele zu erreichen. Wir mussten erleben, dass auch in Deutschland gezielt Menschen getötet wurden.

ZEIT: Wie im Fall von Selimchan Changoschwili, der 2019 im Auftrag eines russischen Geheimdiensts erschossen wurde.

Haldenwang: Wir müssen alles unternehmen, um so etwas künftig zu verhindern. Wir dürfen dabei aber nicht nur Deutschland betrachten, sondern müssen beobachten, wie Dienste insgesamt in Europa agieren. Auch bei vielen europäischen Partnerdiensten wächst der Eindruck, dass die Methoden gewaltorientierter werden. Teilweise wird auch gar nicht mehr versucht, zu verschleiern, wer hinter einem Anschlag steckt. Es scheint vielmehr darum zu gehen, deutlich zu zeigen, wer der Urheber war – die Anschläge sollen offenbar auch eine abschreckende Wirkung erzielen. Ein wichtiges Thema sind auch die Einflussnahmeaktivitäten anderer Dienste. Die gewinnen ebenfalls immer größere Bedeutung. So haben wir etwa beobachtet, dass russische Medien auf ihren deutschsprachigen Kanälen Desinformationen und Propaganda über die Corona-Situation in Deutschland verbreitet haben.

ZEIT: Was können Sie dagegen tun?

Haldenwang: Man kann diese Dinge deutlich ansprechen. Das führt bereits zu einem Rückgang entsprechender Verhaltensweisen. Zumindest haben wir das bei den Aktivitäten russischer Medien wahrgenommen.

ZEIT: Hat sich Ihr Auftreten gegenüber solchen Diensten verändert? Geht der Verfassungsschutz selbst auch robuster vor?

Haldenwang: Wir setzen die Methoden ein, die der Rechtsstaat uns erlaubt. Aber natürlich zeigen wir unserem nachrichtendienstlichen Gegenüber, dass wir dessen Aktivitäten wahrnehmen. Das beste Mittel ist es, solche Sachverhalte aufzuklären und sie anschließend der Generalbundesanwaltschaft zu übergeben. In den vergangenen Jahren wurden durch den Generalbundesanwalt viele Verfahren gegen Spionageakteure eingeleitet – auch weil das Bundesamt für Verfassungsschutz entsprechende Hinweise liefern konnte.
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
Draalz ist offline   Mit Zitat antworten
Die folgenden 5 Mitglieder haben sich bei Draalz bedankt:
BLACKY74 (15.10.20), didi53 (15.10.20), MunichEast (15.10.20), pauli8 (15.10.20), Uwe Farz (15.10.20)
Ungelesen 15.10.20, 10:26   #2
MunichEast
Freigeist
 
Registriert seit: Sep 2010
Ort: München
Beiträge: 11.217
Bedankt: 23.171
MunichEast leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteMunichEast leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteMunichEast leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteMunichEast leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteMunichEast leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteMunichEast leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteMunichEast leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteMunichEast leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteMunichEast leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteMunichEast leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt PunkteMunichEast leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt Punkte
Standard

Thomas Haldenwang ist eine gute Besetzung im Hinblick auf seinen Vorgänger. Ich wünsche im gute Besserung und eine schnelle Genesung !
__________________
MunichEast ist offline   Mit Zitat antworten
Folgendes Mitglied bedankte sich bei MunichEast:
Draalz (15.10.20)
Ungelesen 15.10.20, 10:28   #3
Klopperhorst
Banned
 
Registriert seit: Feb 2016
Beiträge: 868
Bedankt: 783
Klopperhorst leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2203248 Respekt PunkteKlopperhorst leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2203248 Respekt PunkteKlopperhorst leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2203248 Respekt PunkteKlopperhorst leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2203248 Respekt PunkteKlopperhorst leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2203248 Respekt PunkteKlopperhorst leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2203248 Respekt PunkteKlopperhorst leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2203248 Respekt PunkteKlopperhorst leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2203248 Respekt PunkteKlopperhorst leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2203248 Respekt PunkteKlopperhorst leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2203248 Respekt PunkteKlopperhorst leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2203248 Respekt Punkte
Standard

Ich vermisse die nicht ganz unwichtige Erwähung, das auch "befreundete" Geheimdienste, allen voran die USA und GB, in Deutschland aktiv unterwegs sind. Auch in der Industriespionage. In diesen Krisen denkt jedes Land, mit Ausnahme von Deutschland, zuallererst erstmal nur an sich selbst.
Klopperhorst ist offline   Mit Zitat antworten
Folgendes Mitglied bedankte sich bei Klopperhorst:
Sonicsnail (15.10.20)
Ungelesen 15.10.20, 22:48   #4
karfingo
Streuner
 
Benutzerbild von karfingo
 
Registriert seit: Aug 2013
Beiträge: 11.107
Bedankt: 13.085
karfingo leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt Punktekarfingo leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt Punktekarfingo leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt Punktekarfingo leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt Punktekarfingo leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt Punktekarfingo leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt Punktekarfingo leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt Punktekarfingo leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt Punktekarfingo leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt Punktekarfingo leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt Punktekarfingo leckt gerne myGully Deckel in der Kanalisation! | 2147483647 Respekt Punkte
Standard

@Kloppergorst
[ Link nur für registrierte Mitglieder sichtbar. Bitte einloggen oder neu registrieren ]
karfingo ist offline   Mit Zitat antworten
Folgendes Mitglied bedankte sich bei karfingo:
Draalz (16.10.20)
Antwort

Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Du kannst keine neue Themen eröffnen
Du kannst keine Antworten verfassen
Du kannst keine Anhänge posten
Du kannst nicht deine Beiträge editieren

BB code is An
Smileys sind An.
[IMG] Code ist An.
HTML-Code ist Aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 17:00 Uhr.


Sitemap

().