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Ungelesen 25.09.11, 09:56   #11
Nachtgrabb
Anfänger
 
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Hallo Leute,
ich kenn die Diskusion über die verschiedenen Derivate und die Finanzen einfach zu gut. Ich komme aus dem ehrenamtlichen Vereinsport und als ich mit Kampfsport wie WT in Berührung kam war das für mich mehr als unglaublich. Man zeigt Leuten sehr wenige Sachen, sodass sie nicht verstehen können, wofür die eine oder andere Bewegung später gut ist. Es kostet viel Geld bis man überhaupt zum Techniker kommt. Die Inhalte kann man sich als Schüler auch nicht aussuchen. Beispielhaft soll die Holzpuppe angeführt werden. Die wird erst sehr spät im WT Programm gezeigt, obwohl sie eine gute Möglichkeit bietet, sogar sehr frühe Techniken zu vertiefen. Ich als ursprünglicher Sportfechter habe immer am Stoßkissen von anfang an trainieren müssen und kann das daher überhaupt nicht verstehen. Außerdem kann ich mir um die Langstock und Doppelmesserformen keinen Rheim machen. Ich habe sie mir vorführen lassen und kann da nicht den heiligen Gral des WT entdecken. Das Puzzel setzt sich eh erst langsam zusammen und wenn man ein paar Monate später genau die gleichen Übungen wieder trainiert wird auf einmal alles klarer und man entdeckt völlig neue Aspekte. Zur Ehrenrettung muß man den Schulen zu gute halten, dass viele es eben nicht ehrenamtlich, sondern beruflich machen und wenn sie nicht gerade Kernspecht heißen, werden die meisten Lehrer nicht unbedingt reich dabei. Also muß man sich mit den Preisen ein wenig abfinden, aber aufpassen nicht die Weihnachtsgans zu spielen.
Ich persönlich kann Escrima sehr empfehlen. Wir trainieren viele verschiedene Waffen vom Stock über Tonfa bis zum Schwert und wechseln die Waffe alle paar Wochen. Bei uns spielen Graduierungen eine eher untergeordnete Rolle und man bekommt mehr als genug gezeigt. Wir entwickeln auch vieles mit unserem Trainer zusammen und probieren es dann im Sparring aus, um zu schauen, ob es auch der Realität stand hält. Bei uns meckert keiner, wenn man bei einer anderen Organisation an einem Lehrgang teilnimmt. Man kann die anderen sogar Sachen im Training vorstellen und diese testen anpassen und aussortieren. Diese Zickereien wer bei wem trainiert kotzen mich seit je her an und sind Anzeichen, dass hier jemand dogmatisch auf etwas beharrt, statt sich weiterzuentwickeln. Gute Trainer erkennt man an der Offenheit neuem gegenüber und wenn der Trainer gut ist, hat er auch nicht zu befürchten, dass die Leute abhauen oder dass sein System völlig in Frage gestellt wird.
Ich finde es eh nicht vorteilhaft Derivate miteinander zu vergleichen. Ich kenn Leute, die sich bei mir darüber aufgeregt haben, wie schlecht z.B. WT ist und sie dort 8 Jahre nur verschwendet hätten und wie toll z.B. VT sei und wieviel sie in der kurzen Zeit gelernt haben. ich finde es schlimm, so zu urteilen, denn nur weil sie das erste Mal etwas von einer anderen Seite sehen, heißt es nicht dass alles Vergangene schlecht gewesen sein muss.
Um es kurz zu machen: Nicht aufregen trainieren!
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